Im Brockhaus-Lexikon von 1894 steht unter Petersberg: In älterer Zeit auch Lauterberg (Mons serenus) genannt, eine isolierte Porphyrkuppe (248 Meter), 13 Kilometer nördlich von Halle an der Saale. Auf demselben befand sich vormals ein dem heiligen Petrus gewidmetes Kloster der regulierten Chorherren des Augustinerordens, das vom Grafen Dedo von Wettin 1124 gestiftet, aber erste gegen 1151 eingeweiht wurde. Nach der Säkularisierung von 1540 wurden die Gebäude am 31. August 1565 durch Blitzschlag zerstört. Die Kirche wurde unter König Friedrich Wilhelm IV. seit 1853 restauriert und am 8. September 1857 eingeweiht.
Felsenbad Petersberg (Freibad)
In den 1960er Jahren wurde das Naherholungszentrum Petersberg erschlossen und 1965 der Bevölkerung übergeben. Zu jener Zeit entstand in der DDR landauf landab derartige Freizeitangebote. In Sichtweite zum Fernsehturm auf der Spitze des Petersberges nahm das Bad die Besucher auf. Auf dem Galgenberg hatte es ein Schwimmerbecken mit acht Startblöcken und ein Nichtschwimmerbecken mit Rutsche. Noch vor der Badesaison 2002 wurde das Freibad am Petersberg geschlossen, nachdem der Förderverein den Betrieb des Felsenbades aufgab. 2006 und 2010 gab es Reaktivierungsversuche. Die Gemeinde wollte es 2010 noch einmal versuchen. Zuvor war ein Holländer abgesprungen, weil sich die Gemeinde über das Projekt nicht einigen konnte. Ein touristisches Freizeitzentrum mit Bad, Campingplatz, Restaurant und einem kleinen Laden war geplant.
Im Winter 2013 war das Bad, das sich so herrlich in die Felslandschaft einfügt, weiterhin verlassen - Zukunft ungewiss.
Kaolinwerk Morl bei Halle Saale (VEB Kaolinwerk Morl)
Kaolin ist "weiße Erde", die zur Porzellanherstellung gewonnen wird. Der Name "Kaolin" ist von der südchinesischen Stadt Gaoling abgeleitet, wo man bereits im 11. Jahrhundert Kaolin gewann. Nebst der Porzellan- und Keramikindustrie verwendet auch die Papier-, Farben- und Kunststoffindustrie Kaolin. Zahlreiche andere Anwendungen etwa bei der Düngemittel-, Futtermittel- und Lebensmittel-Herstellung sind zu nennen. Deutschlands bestes Kaolin liegt bei Kemmlitz in Sachsen. Auch in Sachsen-Anhalt gibt es einige Vorkommen. Einziger Abbaubetrieb ist die Kaolin- und Tonwerke Salzmünde GmbH. Dass es auch südwestlich von Morl unweit des Fuchsbergs eine Kaolinlagerstätte gibt, ist seit 1771 bekannt. Zwölf Einzellagerstätten hat man erschlossen mit geringen Mächtigkeiten von 8 bis 10 Meter. Die 35 Millionen Jahre alten Kaolinlager sind durch Lagen des halleschen Porphyrs, Gestein vulkanischen Ursprungs, voneinander getrennt. Der Kaolin in Morl wird am Fundort geschlämmt und von dort zur Weiterverarbeitung nach Salzmünde gepumpt. Vorläufer der Firma in Salzmünde war ein Abbauunternehmen, das vor allem die Königliche Porzellan-Manufaktur in Berlin (KPM) mit Rohstoffen versorgte. (Quelle: "Kaolin in Deutschland", Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe)
Schweine-Kombinat der LPG "Friedrich Engels" in Beidersee
Zur LPG "Friedrich Engels" in Teicha (DDR) gehörten die Brigade II Möderau, die Läuferzucht Westewitz, die Rinderanlage Sylbitz und das Schweinekombinat Beidersee. Die DDR setzte auf die Massentierhaltung. Dabei ging es um die Versorgung der Bevökerung und dann auch um die Devisenbeschaffung, für die Fleisch insbesondere in die BRD exportiert wurde.
In der Nachbarschaft befinden sich mehrere kleine, geflutete Tagebaugruben, aus denen einst Formsand gewonnen wurde.
Betriebe in der DDR
VEB Kreisbaubetrieb Saalkreis
VEB Kombinat Kraftverkehr Halle, Kraftfahrzeuginstandsetzungswerk, Betriebsteil Wallwitz
VEB Saat- und Pflanzgut landwirtschaftliche kulturpflanzenarten Halle, Lager Sylbitz