Bad Berka (Thüringen)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Bilder ohne Nachfrage!
letzte Änderung: 21.09.2021

Bad Berka im Thüringischen ist bekannt für Fachwerkbauten und seine Heilstätten. Im Jahr 2019 blickte Bad Berka auf 900 Jahre Geschichte zurück.

Sophienheilstätten (in der Kaiserzeit, also vor 1919, errichtet)

Sophienheilstaetten Bad Berka, Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016

1898 öffnete die erste Lungenheilanstalt der Sophienheilsätte auf dem Emskopf bei München (Thüringen). Weitere Gebäude im deutschen Kurstil entstanden in den Jahren 1910 bis 1913. Später ist auf der Gebäuderückseite ein Fahrstuhlschacht angebaut worden. Ein 2016 noch vorhandenes ESD-Typenschild am Lift trug das Baujahr 1972. 1994 endete die Geschichte als klinische Einrichtung. Das war auch das Ende für einen kleinen Kaufmannsladen, der nach der Wende (1990) in einem kleinen Nebengebäude entstanden war. Am 22. Mai 2015 berichtete die Türinger Landeszeitung von Plänen engagierter Bürger, die ehemalige Heilstätte als noble Seniorenresidenz wiederzubeleben. Seit 2002 war das Objekt im Portfolio der Unternehmensgruppe Dr. Max.

Martinswerk in Bad Berka

Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016

Das Martinswerk zwischen Tannroda und München (Weimarer Land, Thüringen) wurde 1879 vom Sägewerker und Holzhändler Constantin Oschatz als Leistenfabrik und Holzschleiferei errichtet. Im Jahr 1901 lief die Fabrikation von Hartpappe an. Mitten im Ersten Weltkrieg übernahm 1917 die Leipziger Firma Hetzer & Walther KG das Werk. In der DDR folgte die schrittweise Verstaatlichung: 1964 begann die staatliche Beteiligung, 1972 der vollständige Übergang in einen Volkseigenen Betrieb (VEB). Mitte der 1980er Jahre wurde die Produktion eingestellt. Von 1985 bis 1995 beherbergte das alte Werk eine Mosterei, die bis Ende Januar 1991 staatlich und danach privat war. Der letzte private Moster am Ort, Udo Pfotenhauer aus Tiefengruben, gab den Standort 1995 wegen der ungeklärten Eigentumsverhältnisse auf.

Betriebe in der DDR (1949-1990)
VEB Mineralwollewerk Bad Berka (MIWO)
VEB Schmelzkäse- und Eiscremewerk (zuvor Otto Hansen KG)
VEB Zementwerk Karsdorf Betriebsteil 5 Bad Berka
LPG "Ilmtal" Bad Berka
Briefmarkenversandgeschäft M. Loetz Bad Berka
Erich Krause KG Feinmechanische Werkstätten (Herstellung von Kordel-, Wand- und Küchenuhren)
Martinswerk Hetzer & Walther Pappenfabrik Bad Berka

Berka vor 1945
Karl König Fleisch- und Wurstwaren Bad Berka
Friedrich Pohl Holz und Holzerzeugnisse
G. Meißner "Martinswerk" Holzstoff- und Holzpappenfabrik, Berka (Ilm), Haltestelle der Weimar-Berkaer Eisenbahn
Holz-Handlung Adolf Sonnemann
Marie Schulze Bahnspedition und Möbeltransport/Kohlenhandlung
Papier-Beine Schreibwaren-Großhandlung, Briefmarken en Gros, Bad Berka, Bismarckstr. B 12
Portland-Cement-Werk AG Berka a. Ilm (Aktien-Gesellschaft, 1899 bis 1939)
Volksheilbad Berka der Sozialversicherungsanstalt Thüringen Bad Berka/Ilm

Auszug aus dem Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1894
An der Nebenbahn Weimar-Berka-Kranichfeld. Post, Telegraph, Forstinspektion, ...; Sandstein-, Gips- und Kalkbrüche und Mühlwerke. 1812 wurde hier eine Schwefel- und Stahlquelle entdeckt und vom Herzog Karl August unter lebhafter Beteiligung Goethes Badeeinrichtungen hergerichtet; doch kam Berka erst später seit Einführung von Kiefernadel-, Moor- und Sandbädern, besonders auch als klimatischer Kurort für Nervenkranke in Aufnahme (jetzt jährlich 2000 Kurgäste).