Lego - ein cleveres Konzept für Plastebausteine - sind ein Symbol für die Pfiffigkeit der Dänen. Auch die Filmreihe "Olsenbande" passt in dieses Schema. Völlig konkträr dazu ist der Eindruck von den Hinterlassenschaften aus der Zeit der Besetzung Dänemarks durch das Deutsche Reich. Bis heute liegen an weiten Teilen der Nordseeküste scheinbar unkaputtbare Bunker. Für die Olsenbande boten die Bunker freilich eine perfekte Kulisse für einen ganz großen Coup ("Die Olsenbande fährt nach Jütland").
Hanstholm in Jütland: deutsche Bunker des Atlantikwalls
Eines der gigantischsten Wehranlagen der Menschheit errichtete die Organisation Todt entlang der Küste von Frankreich bis nach Norwegen. Der Atlantikwall bestand aus zahlreichen Bunkern, Geschützen und Hafenanlagen. Zahlreiche Reste des fast unkaputtbaren Bollwerkes waren auch 70 Jahre nach ihre Errichtung noch erhalten - dem rauhen Seeklima und diversen Sprengversuchen zum Trotz. Auch an der Westküste Dänemarks erstreckte sich der Atlantikwall. Bekannt wurde er nicht zuletzt durch den Film "Die Olsenbande fährt nach Jütland", wo Egon, Benny und Kjelt mit Hilfe des Generalplans den Offiziersschatz finden und mitnehmen wollen. Gedreht wurde der Film unter anderem in einem Geschützbunker von Hanstholm.
Alle Feinheiten zum Teil "Die Olsenbande fährt nach Jütland" sind bei olsenbandenfanclub.de zu finden.
weitere Links: Museum in Hanstholm, Bunkerfotos in HDR, mehr als 3400 Stellungen des Atlantikwalls
Alte Börse in Kopenhagen
Von 1640 bis 1974 wickelte man in dem abgebildeten Gebäude in der Innenstadt Kopenhagens Börsengeschäfte ab. Christian IV., König von Dänemark und Norwegen, ließ das Gebäude errichten. Das Bauwerk im Stile der Niederländischen Renaissance ist 127 Meter lang und hat einen 56 Meter hohen Dachreiter (Turm), der aus vier ineinander verschlungenen Drachenschwänzen besteht. 1857 wurde die Börse das erste historische Bauwerk Dänemarks, das man unter Denkmalschutz stellte.
Drama: Am 16. April 2024 nahm die alte Börse bei einem Großbrand erheblichen Schaden. Das Objekt befand sich gerade in einer großangelegten Restaurierung. Tage nach dem Brand stürzten Teile der Fassade ein.
Hafenkran (Kopenhagen)
Das auffälligste Bauwerk von Holmen in Kopenhagen ist der Mastkran Baujahr 1749. Seine Hauptaufgabe war das Aufrichten und Einsetzen des Mastbaums in größere Schiffe. Für die dänische Navy war der Ort von 1690 bis 1993 Hauptstützpunkt, Werft und Ankerplatz.
Tivoli (Kopenhagen)
Der im Sommer 1843 eröffnete Tivoli, ursprünglich Kjøbenhavns Tivoli og Vauxhall, ist einer der ältesten Vergnügungsparks der Welt. Vorbilder waren der Jardin de Tivoli in Paris und die Vauxhall Gardens in London. In den Jahren 1795 bis 1842 hatte es in Paris wiederholt Vergnügungsparks inspiriert durch die Gärten der Villa d'Este in Tivoli bei Rom. Von 1660 bis 1738 hatte es die Gärten in London gegeben, in denen unter anderem Georg Friedrich Händel Konzerte gab. Der Vergnügungspark in Kopenhagen war sogar während des Zweiten Weltkriegs fast durchgehend geöffnet. In den vergangenen Jahrzehnten gab es wiederholt Streit um Erhalt und Umbau des Tivoli.
Gelbe Siedlung von Nyboder
Im 17. Jahrhundert war der Wohnraum knapp in Kopenhagen. Also beschloss König Christian IV. für die Seeleute der königlichen Marine vor den Stadtmauern 600 Wohnungen errichten zu lassen. Mitte des 18. Jahrhunderts zog der bis dahin weiter gestiegene Wohnraumbedarf zusätzliche Bauaktivitäten nach sich. Heute sind die gelben Häuser Touristenattraktion und Filmkulisse.
Wirtschaft und Leben in Kopenhagen gemäß Brockhaus-Lexikon von 1894
Erster Handels- und Industrieplatz des Königreiches Dänemark. Industrie: Maschinenbau, Textilindustrie, Schiffbau, Eisengießerei, Zuckerraffinerie, Brennerei und andere mit der Landwirtschaft in Verbindung stehende Betriebe, zwei Porzellanfabriken, Möbeltischlerei und Pianofortebau. Handel: Die Handelsflotte zählte (1892) 486 Schiffe, darunter 185 Dampfer und 301 Segler.
Wirtschaft in Kopenhagen/Copenhagen vor 1945
A. C. Bang Kirschnerei und Pelzhandelsfirma (gegr. 1816)
A/S Dampskibsselskabet Svendborg (gegr. 1904)
Bergmann & Hüttenmeier Fabrik af Danske Symaskiner (Fabrik dänischer Nähmaschinen)
Burmeister & Wain Maskin- og Skibsbyggeri (Maschinen- und Schiffbauunternehmen, gegr. 1843)
Damp-Chocolade-Fabrik P. C. Deichmann
Dampskibs Selskabet Thingvalla (Schifffahrtsgesellschaft von 1880 bis 1898 für Transatlantikfahrten, Übernahme durch DFDS)
Dansk Automobilfabrik (gegr. 1901 als Dansk Automobil & Cyclefabrik, Auflösung 1908)
Det Danske Luftfartselskab (DDL, Luftfahrtgesellschaft von 1918-1950)
Det Forenede Dampskibs-Selskab A/S (DFDS, gegr. 1866)
D. Löwener & Co. Maskinfabrik & JernstØberi (Maschinenfabrik und Eisengießerei)
Ellemobil (Automobilhersteller von J. C. Ellehammer, 1909 bis 1913)
F. Andersen Pianoforte-Fabrik
Hornung & MØller (Klavierhersteller von 1827 bis 1972)
J. H. Ehlert Pianofortefabrik & Magasin (1867-1912)
Kongelig Hof-Snedkermester J. G. Lund (Königlicher Hof-Tischlermeister)
Maskinfabriken Dana (Automobilfabrik von 1908-1914)
Orlogsværftet (eine der ältesten Schiffswerften Dänemarks, gegr. im 15. Jahrhundert, Schließung 1992)
Petersen & Albeck S/A (1870 durch die Fusion der Firmen F. W. Petersen & Co und Carl Albeck & Co in Kopenhagen gegr., älteste Abwrackwerft in Dänemark)
P. Ipsens Enke Terracotta Fabrik Copenhagen
Portraitmaler Hansen, Schou & Weller (Photo-Atelier, gegr. 1867 als Hansen & Schou, später hieß des Atelier dann nur noch Hansen & Weller, Clemens Weller kam aus Deutschland und fotografierte unter anderem den Künstler Hans Christian Andersen)
R. Wengler Kurvevarefabrik (Korbwarenfabrik)
Werkzeug- und Hobelbankfabrik H. Olsen, Kopenhagen (gegr. 1878)
Quellen
bibliotek.kk.dk
holzwerken.de
marcopolo.de