Tausend Jahre alt sollte das Großdeutsche Reich werden. Nazi-Größenwahn! Am Ende wurden es zwölf Jahre, die Hälfte davon im Krieg. Das Blut in den Adern des Regimes war das Öl, das von der Kriegsmaschinerie verschlungen wurde. Doch woher bezog das Reich die Treibstoffe? Spätestens seit Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 war Deutschland international isoliert. Wirklich? Nun, die Reichsführung hatte sich beizeiten Gedanken gemacht um die Treibstoffe und mit dem Bau etlicher Treibstofflager begonnen. Im Reich selbst war nur wenig Öl zu holen. Attraktivere Lagerstätten konnten in Österreich, Rumänien und Ungarn angezapft werden, später auch Rohstoffreserven in Galizien (östlich der Karpaten). 1944 wurden in der 1938 an das Reich angegliederten "Ostmark" (heute: Österreich) beispielsweise 800.000 Tonnen Erdöl gefördert.
Für die Treibstoffgewinnung wurden auch Rohbraunkohle genutzt, aus der die I.G. Farben seit 1926 im Bergius-Pier-Verfahren synthetisches Benzin herstellte. 1932 warb die Großindustrie damit bei Hitler und im Dezember 1933 bekam sie, wie gewünscht, eine Mindestpreisgarantie. 1939 übernahmen sieben Hydrierwerke, darunter in Zeitz, bei Krumpa, Böhlen, Magdeburg-Rothensee und Stettin-Pölitz (heute: Polen). Bis 1944 stieg die Zahl der Anlagen auf 15.
Schließlich wurde die SS mobilisiert, die 15.000 KZ-Häftlinge mobilisierte, um aus Ölschiefer eine rohölähnliche Substanz zur Weiterverarbeitung zu gewinnen. Nach massiven Angriffen der Alliierten auf die deutsche Treibstoffindustrie lief der Mineralölsicherungsplan von Wehrwirtschaftsführer Edmund Geilenberg an. Das Programm sah insbesondere vor, die Produktionsanlagen unter Tage zu verlagern oder durch Bunker zu schützen.
Quellen
erdoelmuseum.de
wabweb.net
Letzte Aktualisierung: 11.11.2021