Bad Dürrenberg - Salzstadt (Sachsen-Anhalt)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme - Keine Verwendung der Bilder ohne Nachfrage!
letzte Änderung: 05.09.2022

Salz ist das, was der Kenner mit Bad Dürrenberg verbindet. Der Saale-Ort verfügt über das Größte zusammenhängende Gradierwerk Deutschlands (636 Meter lang). Zu den Superlativen gehört auch der erste Eisenbahntunnel Deutschlands (177 Meter lang). 1926 stellte die 1913 gegründete Merseburger Überlandbahn-AG (Mübag) die Straßenbahnverbindung zwischen Merseburg und Bad Dürrenberg her. Zuvor hatte die Gesellschaft bereits Merseburg und Mücheln verbunden.

alte Saline (abgerissen)

Foto: Martin Schramme alte Saline in Bad Duerrenberg im Saalekreis, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Von 1744 bis 1963/63 Jahren wurde auf dem Gelände der alten Saline Speise-, Vieh- und Gewerbesalz produziert. Im Oktober 2009 musste die Feuerwehr zu einem Brand ausrücken. 2011 waren die alten Salinegebäude insgesamt stark beschädigt und teilweise massiv einsturzgefährdet. Im Frühjahr 2013 schickte die Stadt die Abrissbagger vorbei und ließ ein wichtiges Stück Stadtgeschichte platt machen. Die am Ort erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung", die einzige verbliebene regionale Tageszeitung, lieferte auch gleich die Begründung für den Frevel. Bis zum Sommer 2013 werde ein "Schandfleck" verschwinden.

Kohlenbahn auf der Saline

Foto: Martin Schramme Kohlenbahn auf der Saline in Bad Duerrenberg im Saalekreis, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Auf dem Salinegelände befindet sich ein Kohlebahntunnel. Er ist der älteste Eisenbahntunnel in Deutschland. Zum Europäischen Tag des offenen Denkmals wurde der Tunnel einmalig zur Besichtigung geöffnet. Der 133 Meter lange Tunnel war einst Teil einer Versorgungsstrecke nach Tollwitz, von wo die Saline Kohle bezog. Im September 1836 ging der Tunnel in Betrieb. 1935 wurde der Bahnbetrieb eingestellt. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges diente der Tunnel als provisorischer Luftschutzbunker.

Kurhaus Bad Dürrenberg

Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Wie prächtig das Kurhaus einst aussah, ist noch zu erahnen. Das Haus steht seit Jahren leer, ist aber gesichert. Zu Kaiserzeiten stand das Kurhaus unweit des Gradierwerkes in einer Reihe mit den Villen Hertha, Editha, Lipsia und Minerva.

DDR-Imbiss in Bad Dürrenberg

DDR-Imbiss, Foto: Martin Schramme, 2019 Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Wer weiß mehr über dieses Gebäude und den alten Imbiß? Bitte hier melden!

Betriebe in der DDR (1949-1990)
VEB Saline Bad Dürrenberg
Rohrleitungsbau Merseburg, Bad Dürrenberg

Wirtschaft und Leben in Dürrenberg vor 1945
Apotheke Wunderlich
Carl Möglichs Parhotel
Gasthof zum Gardierwerk
Gradierwerk Dürrenberg (Teufung von 1744 bis 1763, Bau des Borlachturms, Soleförderung ab 1765, ab 1846 medizinische Nutzung)
Kinderheilstätte Martha-Hohenthalhaus
Königliches Soolbad
Park-Hotel, Solbad Dürrenberg

Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1894
An der Linie Leipzig-Corbetha der Preußischen Staatsbahnen. Post, Telegraph, ein königliches Salzamt, eine 1763 gegründete wichtige Saline (jährliche Produktion etwa 25.000 Tonnen Sudsalz) und ist ein besuchtes Solbad (1892: 1092 Kurgäste).