Historische Quellen berichten bereits aus dem 16. und 17. Jahrhundert von signifikanten wirtschaftlichen Aktivitäten am Fuße des Blocksbergs. So entstanden in der Region Hüttenwerk und Sägemühle (passend zum Ortsnamen Schierke, der von Schier kommt, was blankes, reines Holz bedeutet). Seit 1898 ist Schierke an die Brockenbahn, eine Schmalspurbahn, angeschlossen.
FDGB-Erholungsheim "Hermann Duncker" am Barenberg
Stand August 2011: Der Schriftzug "FDGB-Erholungsheim Hermann Duncker" war noch sehr gut in Schuss, wie die Hülle des Gebäudes. Wie ein im Internet verbreitetes Amateurvideo vom Herbst 2010 zeigte, war das Gebäude innen schon stark zerstört, verwüstet und geplündert. Vor der gewerkschaftlichen Nutzung handelte es sich bei dem Objekt um das Kurhotel Barenberger Hof. 2002 war offenbar noch die Sanierung des ehemaligen Grand Hotels anno 1912 für Sommerfrischler aus Berlin zu einem Luxus-Boutiquehotel geplant. 15 Suiten und 55 Superior Komfortzimmer sowie ein Wellnessbereich mit Bade- und Saunalandschaft waren seitens der Unternehmensgruppe Krebs (UGK) aus Berlin vorgesehen. In neuer Anbau sollte weitere 48 Zimmer haben. Für die Investorensuche nahm das Ingenieurbüro Braasch & Jäschke Computertechnik das Objekt Maß und fertigte eine 3D-Computeranimation (siehe hier).
Besitzerin war im Jahr 2011 offenbar die Barenberger Hof Schierke Hotel GmbH Berlin.
VEB Hotel "Heinrich Heine" (alte Dorfstraße), ehemals Hotel "Fürst zu Stolberg" (Abriss und Neubebauung 2016/2017)
Das Hotel "Heinrich Heine", bis 1945 Luxushotel "Fürst zu Stolberg", war seit jeher eine erste Adresse. Fürst Otto zu Stolberg-Wernigerode (1837-1896) war unter Bismarck deutscher Vizekanzler. In der DDR wurde es vom VEB Reisebüro der DDR betrieben. Im Haus befand sich das Nachtlokal "Dachsbau". 1950 übernahm das Hotel auch die Bewirtschaftung des Hotels auf dem Brocken (bis zur Sperrung im August 1961). Wegen der Nähe zur Staatsgrenze durften die Gäste des Hauses mit dem Pkw nur bis zum Haus oder zurück in Richtung Wernigerode fahren. Personalausweis und Passierschein mussten immer am Mann getragen werden. Nach der Wende 1989/90 übernahm die Travel Hotel GmbH den Betrieb. Das Haus kam herunter. 1995 war endgültig Schluss. 2007 wurde das Haus auf einer Auktion in Berlin versteigert. Der anonyme Bieter erwarb es laut der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung (Nr. 2007/1) für 43.000 Euro.
Stand vom August 2011: Am Objekt stand noch der größe Schriftzug "Hotel Heinrich Heine". Teile des sehr großen Hauses waren eingestürzt. Im westlichen Abschnitt war noch die historische Schieferdeckung vorzufinden, im Ostteil rote Dachziegel jüngeren Datums. Wie es trotz der vielen Jahre des Leerstandes und Verfalls noch 2008 in dem Hotel aussah, zeigen eindrucksvoll die Bilder von Klaus Lipinski aus Düsseldorf. Interessant ist das sichtbare Nebeneinander der verschiedenen Zeiten, die das Haus durchlebte: Kaiserzeit, russische Besetzung und biedere DDR-Bürgerlichkeit.
Stand Januar 2018: Das Hotel ist 2016 abgerissen worden. Das Areal ist nun mit Standard-Ferienhütten im heute weit verbreiteten, gesichtslosen Baumarkteinerlei bebaut. Das geschichtsträchtige Hotel ist verschwunden und der Name der deutschen Dichtergröße Heinrich Heine mit ihm.
Am 15.06.1950 berichtete das Hamburger Nachrichtenmagazin aus der "Ostzone" unter dem Titel "Proleten in den Keller". mehr
Betriebe in der DDR (1949-1990)
FDGB-Erholungsheim "Hermann Duncker" (FDGB = Freier Deutscher Gewerkschafts Bund)
VEB Hotel "Heinrich Heine"
VEB Schierker Feuerstein (VEB Getränkekombinat Magdeburg)
Ferienheim "Hermann Gieseler"
Wirtschaft und Leben in Schierke vor 1945
Apotheke "Zum Roten Fingerhut" (1924 Anmelder der allseits bekannten Harzer Spirituose Schierker Feuerstein)
Brocken-Lichtspiele (gegr. 1920, ab 1937 Harzer Kulturlichtspiele)
Hoppes Hotel und Pension
Hotel Brocken Scheideck (Besitzer: Adolf Michaelis, höchstgelegenes Kur-Etablissement des Harzes, 680 Meter über dem Meeresspiegel, vorzügliche Pension, Bäckerei und Conditorei im Hause, eigene electrische Centrale, Damf-Wasch- und Plättanstalt)
Hotel "Fürst zu Stollberg"
Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft
Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1894
An der Kalten Bode, am Fuße des Brocken, ist Sitz einer fürstlich stolberg-wernigerodischen Oberförsterei. Postagentur, Telegraph, Fernsprechverbindung, mehrere Hotels. Wird als Luftkurort sehr besucht.