Der preußische Schriftsteller Theodor Fontane machte Teupitz und die Region bekannt bekannt mit seinem Werk "Von Köpenick bis Teupitz an Bord der Sphinx". So schrieb er: "Ich war sofort entschlossen, an der Expedition teilzunehmen, breitete den "Kreis Teltow" vor mir aus und schwelgte vorweg in den blauen Seeflächen, die, auf der bunten Rappardschen Karte, den ganzen Weg zwischen Köpenick und Teupitz ausfüllen." Das war Ende des 19. Jahrhunderts. Damals ahnte wohl noch niemand, dass Teupitz bald darauf zum Irrenhaus werden würde.
Heilanstalt Teupitz (erbaut von 1905 bis 1908, einst Irrenanstalt)
1908 wurde die Landesheil- und Pflegeanstalt als Landesirrenanstalt in Teupitz (Brandenburg) eröffnet. Architekt war Theodor Goecke. Auf 16 Hektar Land entstanden unter anderem ein "Haus für halbruhige Kranke", ein "Haus für zerstörungssüchtige Frauen" oder ein "Haus für verblödete Kranke", Lazarett und Krankenhaus, eine Schlachterei, ein Festsaal, ein Wasser- und Elektrizitätswerk samt markantem Wasserturm nebst Esse, eine Gärtnerei, ein Friedhof und mehr als zwei Dutzend "Aufnahme- und Überwachungshäuser". In der NS-Zeit (1933-1945) war sie Teil des Euthanasie-Programms als Zwischenlager vor der Tötung. 1945 zog die Rote Armee ein und blieb bis 1994. Wie Anwohner berichten, gab es auf dem Areal zu DDR-Zeiten ein Kulturhaus mit Kino. Danach standen die Gebäude leer. Heute steht das Anstaltsensemble samt Wegesystem unter Denkmalschutz.
Kunstverlag F. Spielmann, Teupitz am See (1906 bis 1933)
Fast verblichene Aufschrift: "Spiel - Sportwaren - Möbel"
Das Wohn- und Geschäftshaus an der Poststraße in Teupitz am See wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut und 1907 umgebaut. Von 1906 bis 1933 war hier der Spielmann-Verlag beheimatet. Betreiber des Verlags war der ungarische Journalist Franz Spielmann, der neben Postkarten und Kunstdrucken die Lokalzeitung "Der Märker" herausgab. Seine jüdischen Wurzeln waren der Grund, warum die Nazis im Sommer 1933 den Verlag schlossen. Da half Spielmann auch nicht, dass er den Nazis zugejubelt hatte und Mitglied der NSDAP geworden war. Zu DDR-Zeiten befand sich im Vorderhaus zeitweise eine Sparkassen-Filiale.
Das markante Bauwerk in Klinkerbauweise ist seit 1990 ohne Mieter. Seit 1994 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Wirtschaft in Teupitz vor 1990
Gasthof zum goldenen Stern
Restaurant Marwitz
Quellen
teupitz.de