Eisenach - Wartburg-Stadt (Thüringen)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
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letzte Änderung am 12.08.2023

Nach der Befreiung des Deutschen Reiches von Napoleon entwickelte sich auch Eisenach deutlich schneller. Spinnereien und Färbereien entstanden. 1820 kam eine Ziegelbrennerei dazu. 1847 bekam Eisenach einen ersten Bahnanschluss (nach Gotha), 1897 eine elektrische Straßenbahn. Die Gründung des deutschen Zollvereins (1833/34) und schließlich die Neugründung des Reiches 1871 unter der Vorherrschaft Preußens und der cleveren Regentschaft Otto von Bismarcks gab dem deutschen Wirtschafts- und Ingenieurswesen endlich den Schub, der Deutschland bis zur Jahrhundert weltweit in die Spitze der Wirtschaftsnationen führte. Deutschland wurde in jenen Jahren des 19. Jahrhunderts auch zu einem politischen Zentrum, wo sich erst die Fürsprecher der deutschen Nation versammelten und dann Protagonisten der deutschen Arbeiterbewegung.

Fahrzeugfabrik Eisenach (gegr. 1896), Automobilwerk Eisenach (AWE)

Automobilwerk Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2012 Automobilwerk Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2012 Automobilwerk Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2012 Automobilwerk Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2012 Automobilwerk Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2012 Automobilwerk Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2012 Automobilwerk Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2012

Die Reste des Automobilwerks Eisenach (AWE) an Friedrich-Naumann-Straße und Willi-Endersstraße. Der Automobilhersteller startete 1896 als Fahrzeugfabrik Eisenach. 1928 übernahmen die Bayerischen Motoren Werke (BMW) das Unternehmen. Nach 1945 folgte die Verstaatlichung. Anfangs führten die Sowjets den Betrieb als Automobilfabrik der staatlichen Aktiengesellschaft "Awtowelo" Werk BMW Eisenach, dann bekam die DDR die Regie. Ab 1953 hieß der Betrieb VEB Automobilwerk Eisenach und produzierte von 1955 an den Pkw Wartburg. Als bedeutender Industriebetrieb der Stadt war das AWE auch der ideale Ort für Propaganda. So lasen Arbeiter in den frühen Jahren über dem Werkstor den Spruch "Die Herstellung der Aktionseinheit der deutschen Arbeiterklasse ist die Generallinie der SED." Der legendäre Wartburg 311 kam aus Eisenach und der luxuriöse Wartburg 313. Später folgten die Modelle 353 und zuletzt der 1.3er mit VW-Motor. Nach dem Ende der DDR 1989/90 ging der Betrieb an die Treuhandanstalt, die ihn zum 31. Januar 1991 schloss. Fortan produzierte Opel an einem anderen Standort in Eisenach (Adam-Opel-Straße 100) und setzte so Eisenachs Automobilbau-Tradition fort. Link zum Thema

Abwicklung durch die Treuhand und Opel

Nitag Tankstellen-Werbung (Weimarische Straße)

Nitag Tankstellen-Werbung, Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Das Hotel Kaiserhof in Eisenach.

Geschützt vor intensiveren Wettereinflüssen hat diese alte Werbeaufschrift "Tankt NITAG neben Hotel Kaiserhof" (Weimarische Straße unweit Ostendstraße) Jahrzehnte überdauert. Die Nitag gibt es nicht mehr, wohl aber das 1897 erbauten Hotel Kaiserhof am Nikolaitor an der Ecke Bahnhofstraße / Wartburgallee. Um 1924 wurde die Mineralölimportgesellschaft Naphthaindustrie und Tankanlagen AG (NITAG) in Berlin gegründet. Zehn Jahre später, 1934, wurde Wintershall Mehrheitseigner. Die Nitag wurde zur Vertriebsorganisation als NITAG Deutsche Treibstoffe AG. Nach 1945 wurde das Unternehmen im neuen Ostteil Deutschlands verstaatlicht und zunächst von den Russen geführt.

A. Heintz Malz- und Malzkaffee-Fabrik (gegr. 1873)

Heintz Malz- und Malzkaffee-Fabrik, Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012

Die Malz- und Malzkaffee-Fabrik wurde 1873 gegründet. Bis 1953 lief der Röstbetrieb. Danach wurde vor allem der große Gewölbekeller als Gemüse- und Obst-Lager genutzt. 1988 wurde das Objekt Eigentum der Stadt Eisenach. Nach der Wende 1989/90 und dem Ende der DDR kümmerte sich der Jazz-Club Eisenach - unterstützt von der Stadt um den Erhalt des Industriedenkmals Palmental 1. Heute ist das Haus Museum und Konzertstätte. Im Objekt befindet sich zudem das Lippmann-Rau-Musikarchiv, ein internationales Archiv für Jazz und populäre Musik. Die Lippmann-Rau-Stiftung ist inzwischen Eigentümerin.

Brauerei Eisenach

Brauerei Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2012 Brauerei Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2012 Brauerei Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2012

Klosterbrüder begründen im Mittelalter das Bierbrauen - auch in Eisenach. Im Laufe der Jahrhunderte erlangen immer mehr Eisenacher das Recht, Bier zu brauen. 1828 richten sich 244 Brauberechtigte einen gemeinsamen Felsenkeller ein zur Niederlage ihrer Biere. Das ist die Basis für die Brauerei. 1840 werden ein Malzhaus und weitere Brauereigebäude gebaut. 1911 wird das Sudhaus neu gebaut. 1914 startet der Verkauf des Bieres unter dem Namen Wartburg-Bier. Im Sommer 1948 entsteht durch Verstaatlichung der VEB Brauerei Eisenach. 1990 wird der Betrieb reprivatisiert. 1995 gehörte die GmbH zur Riebeck-Gruppe. Der branchenfremde Investor Lutz Hoch führt das Haus seit 1. Februar 2011. Wartburg Pils aus Einsiedel und Schwarzbier "Schwarze Esel" aus Apolda - das ist die Situation seit 2010 in Eisenach.

Link zur Brauerei

Alte Tankstellen in Eisenach

alte Tankstellen in Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012

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Wandbilder in Eisenach (Hörselstraße)

altes Wandbild in Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2012 altes Wandbild in Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2012

Zwei herrliche Wandbilder anno 1938 befinden sich in der Hörselstraße. Ende Mai 2012 war eins saniert, eins nicht. Eines hat das Thema Kunst, das andere Handel. Aufgenommen wurden die Bilder aus Richtung Rothestraße. Das restaurierte Bild wurde von Lydia Schindler hergestellt.

Hotel Fürstenhof (1902-1996)

Hotel Fuerstenhof in Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2023 Hotel Fuerstenhof in Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2023 Hotel Fuerstenhof in Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2023 Hotel Fuerstenhof in Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2023 Hotel Fuerstenhof in Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2023

Das Kurhaus-Hotel reklamierte für sich, ein "Haus ersten Ranges in herrlicher Höhenlage, gegenüber der Wartburg" zu sein. 1927 fand man in der Reklame des noblen Objekts folgende Hinweise: fließend warmes und kaltes Wasser, Zimmer mit Bad und Telephon, 150 Betten, Auto zu jedem Zuge, grösster Kongress-Saal Thüringens, eleganter Wintergarten, Weinrestaurant.

1902 begann die eigentliche Hotel-Geschichte, obgleich es seit 1854 Vorläuferbauten gab. Zur Eröffnung am 15. Mai 1902 bot der Festsaal des Hauses 1800 Gästen Platz. Nach dem Bau einer Terrasse samt Garagen und Grottensaal sowie weiteren An- und Umbauten erhob sich über Eisenach die Nobeladresse "Hotel Fürstenhof" mit den markanten Zwiebeltürmen. In den 1920er Jahren kam ein Casino dazu. Ein Brand 1928, dem der Ballsaal zum Opfer fiel, zwang zu erneuten Bauaktivitäten. Am Vorabend des Dritten Reiches nutzten sowohl Kommunisten und Sozialisten als auch Nationalsozialisten den neuen, auf 2000 Plätze erweiterten Ballsaal für ihre politischen Veranstaltungen. Am 13. Januat 1927 sprach erstmals der F&uumL;hrer der NSDAP, Adolf Hitler, im vollbesetzten Fürstenhofsaal.

Im Zweiten Weltkrieg diente das Hotel als Erholungsheim für Frontsoldaten und als Reha-Stätte für Verwundete. Das Haus selbst blieb bis zum Kriegsende von Beschädigungen verschont.

Nach dem Kriege unterzog man das Haus umfangreichen Renovierungen für Kultur, Sport und Tanz. Aus dem Fürstenhof wurde das "Hotel Stadt Eisenach", das auch die Wende überstand, wo aber 1996 endgültig alle Lampen ausgingen. Schon im Jahr 2000 galt die Sanierung des Hotels wirtschaftlich nicht darstellbar.

Nachdem erhebliche Teile des historischen Bauwerkes eingestürzt sind, hat das Verwaltungsgericht Meiningen 2021 den Abriss des gesamten Objekts erlaubt, der bereits 2014 vom Eigentümer beantragt worden war. Es war bis dahin Teil des Flächendenkmals Villengebiet Karthäuser Höhe. Die Stadt Eisenach hat sich bis zuletzt gegen den Abriss gewährt und ist dagegen auch gerichtlich vorgegangen. Beim Fürstenhof handele es sich um ein stadtprägendes Gebäude, das erhalten bleiben müsse.

Hohe Sonne (1899-1985)

Hohe Sonne bei Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2023 Hohe Sonne bei Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2023

An der Pass-Straße unweit des Gickelhahns (434 m) auf der Strecke zwischen Eisenach und Wilhelmsthal und oberhalb der Drachenschlucht (Klamm) befindet sich die Hohe Sonne, ein beliebtes Ausflugsziel am Rennsteig. Die Nutzungsgeschichte des Ortes beginnt mit Herzog Johann Wilhelm von Sachsen-Eisenach (1666-1729), der hier in Richtung Wilhelmsthal einen Tiergarten anlegen ließ. Das auf den Fotos sichtbare Objekt geht jedoch auf das Baujahr 1899 zurück, als der Grundstein für einen Hotel- und Schloss-Neubau als Nachfolgebau des komplett abgebrochenen alten Jagdschlosses gelegt wurde. Die Hohe Sonne erlebte wiederholt Sanerierungen und Umbauten; die Chronik nennt die Jahre 1923, 1928, 1933, 1956 und 1971 bis 1973. Das Objekt überdauerte bis 1985. Dann folgten Leerstand und Verfall. Nach dem Ende der DDR 1989/90 wechselten mehrfach die Besitzer, die abwechselnd von Abriss und Sanierung sprachen. Im Sommer 2023 gab es tatsächlich Bauaktivitäten, allerdings auch die Aussage, dass der Verfall des historischen Bauwerks weit fortgeschritten sei, so dass der stille Beobachter mit dem Abriss rechnen musste, obwohl das Bauwerk seit 2014 in Thüringens Denkmalliste steht.

VEB Stadtwirtschaft Eisenach

VEB Stadtwirtschaft Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2012

"VEB Stadtwirtschaft Eisenach - Stadtwerbung - Stadtbeleuchtung" steht auf diesem Schild, das sich noch im Mai 2012 auf einem Gelände zwischen Dresdener Straße und Bauhofstraße in Eisenach befand, fast 22 Jahre nach dem Ende der DDR, aus der es stammt.

Arbeiterdenkmal in Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2023 Arbeiterdenkmal in Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2023 Arbeiterdenkmal in Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2023 Arbeiterdenkmal in Eisenach, Foto: Martin Schramme, 2023

1983, zum 100. Todestag von Karl Marx, Mitverfasser des Kommunistischen Manifests und durch das Buch "Das Kapital", war die offizielle Übergabe des Denkmals zur Geschichte der der deutschen Arbeiterbewegung an der Gedenkstätte Eisenacher Parteitag 1869. Die Künstler Anke und Siegfried Besser aus Erfurt hatten das Monument geschaffen. 1869 war es unter Führung von August Bebel und Wilhelm Liebknecht zur Gründung der Sozialistischen Arbeiterpartei gekommen, die ein Verläufer der 1890 entstandenen SPD war. An das Datum 1869 erinnert eine der vier Tafel des 32 Tonnen schweren Sandsteinwürfels. Die anderen drei Tafeln beziehen sich auf die Jahre 1918 (Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands), 1946 (Gründung der SED) und 1983 (Karl-Marx-Jahr). Eine ausführliche Beschreibung des Denkmals ist bei Wikipedia zu finden.

Das Denkmal befindet sich auf einem Platz, an dessen Rand sich ein Spruchband mit folgenden Worten befindet:
Der Einzelne hat zwei Augen
Die Partei hat tausend Augen.
Die Partei sieht sieben Staaten
Der Einzelne sieht eine Stadt.
Der Einzelne hat seine Stunde,
Aber die Partei hat viele Stunden.
Der Einzelne kann vernichtet werden,
Aber die Partei kann nicht vernichtet werden.
Denn sie ist der Vortrupp der Massen
Und führt ihren Kampf
Mit den Methoden der Klassiker, welche geschöpft sind
Aus der Kenntnis der Wirklichkeit.

In einer Auseinandersetzung mit den Agitatoren von Stammheim, also der 1. Generation der Roten Armee Fraktion (RAF), erklärt Mario Habermann von der Uni Bamberg zu dem Vers aus der Schrift "Die Maßnahme. Lehrstück." von Bertolt Brecht, erschienen 1931 in Leipzig und Wien, dass die Terroristen der RAF sich insbesondere auf diesen Brecht bezogen hätten.

Alter Güterbahnhof / Eisenbahn

1847 gingen Bahnhof und Bahnbetriebswerk (Bw) Eisenach zeitgleich in Betrieb. Im Brockhaus-Lexikon von 1894 hieß es zum Bahnanschluss der Stadt: "An der Linie Halle-Bebra der Preuß. Staatsbahnen und E.-Lichtenfels (151,2 km) der Werrabahn."

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, dem Sturz des deutschen Kaisers und dem Gerangel um die Macht in Deutschland kam es zu ausgedehnten Unruhen und Aufständen. So berichten die Chronisten jener Tage aus Thüringen: Im Dezember 1919 brannten Kommunisten den Güterbahnhof in Eisenach nieder. Große Mengen an Lebensmittel wurden durch das Feuer vernichtet.

Zum Güterbahnhof Eisenach heißt es auf bahnfrau.de: "Neben der Verladestation für den in Eisenach ansässigen VEB Automobilwerk Eisenach wurde aus dem Güterbahnhof ein bedeutender Stückgutknoten insbesondere im Güterumschlag mit dem Westen (BRD). Aber auch Waren wie Holz, Kali, Kalk und Erz wurde in Eisenach umgeschlagen. Demzufolge erhielt Eisenach einen für eine Kleinstadt erhebliche Güteranlage, in der täglich bis zu 60 Güterzüge abgefertigt wurden. 1984 belief sich der täglich Warenausgang auf nahezu 1000 Wagen (Stückgut und Ganzzüge)."

Gaswerk Eisenach (Start 1862, Abriss 2018)

Zu den wichtigen Altindustriebauten der Stadt an der Werra gehörte lange auch das Gaswerk Eisenach. Nach dem Start 1862 arbeitete das Gaswerk bis 1982. Bis 1990 nutzte der städtische Kohlenhandel das Gelände.

Betriebe in der DDR (1949-1990)
VEB Autogentechnik Eisenach
VEB Autohof Eisenach
VEB Automobilwerk Eisenach, Friedrich-Naumann-Straße (VEB IFA-Kombinat Personenkraftwagen)
VEB Auto- und Fahrrad-Elektrik Eisenach
VEB Backwaren Eisenach / VEB Oblatenfabrik Eisenach (VEB Kombinat für Konditorei- und Backwaren Erfurt, Produkte: z.B. Pischinger Ecken)
VEB Bau- und Möbeltischlerei mit Lehrwerkstatt
VEB Bau- und Montagekombinat Erfurt, Kombinatsbetrieb Gotha, Produktionsbereich Eisenach
VEB Baustoffkombinat Mühlhausen Betonwerk Eisenach
VEB Bau-Union Eisenach
VEB Blechverarbeitung Eisenach
VEB Brauerei Eisenach (VEB Getränkekombinat Erfurt)
VEB Deutrans Internationale Spedition, Zweigstelle Eisenach
VEB Dienstleistungsbetrieb Eisenach (VEB Kombinat Hauswirtschaftliche Dienstleistungen Erfurt)
VEB Elektroschaltgeräte Eisenach (VEB Kombinat Automatisierungsanlagenbau)
VEB Elektrotechnik Eisenach, Altstadtstraße 27 (VEB Kombinat Sternradio Berlin / VEB Kombinat Rundfunk und Fernsehen Staßfurt)
VEB Fahrzeugteilewerk Eisenach (VEB Kombinat Maschinenbau Arnstadt)
VEB Fleisch- und Wurstwarenfabrik Eisenach (VEB Fleischkombinat Erfurt)
VEB Hoch- und Ausbau Eisenach (beim Rat des Kreises Eisenach)
VEB Hoch- und Tiefbau Eisenach (VEB BMK Erfurt)
VEB Kommunale Wohnungsverwaltung Eisenach
VEB Kraftverkehr Eisenach (VEB Verkehrskombinat Erfurt)
VEB Kreisbaubetrieb Eisenach
Kreisbetrieb für Landtechnik Eisenach (VEB Kombinat Landtechnik Erfurt)
VEB Kunstharzpreßwerk Eisenach
VEB Lackfabrik Eisenach (VEB Kombinat Lacke und Farben Berlin, Lacufa)
VEB Metallform Eisenach (VEB Kombinat Maschinenbau Arnstadt)
VEB NILES Elektronik Eisenach (VEB Werkzeugmaschinenkombinat 7. Oktober Berlin)
VEB Plastverarbeitungswerk Eisenach (VEB Kombinat Mikroelektronik Erfurt)
VEB Polygraphischer Spezialmaschinenbau Eisenach (VEB Unternehmensvereinigung Polygraphie)
VEB Rohrleitungsbau und Sanitärtechnik Eisenach
VEB Schlacht- und Verarbeitungsbetrieb Eisenach (VEB Fleischkombinat Erfurt)
VEB Schweißtechnik Eisenach (VEB Kombinat Maschinenbau Arnstadt)
VEB Spezialmaschinenbau Eisenach, Eichrodter Weg 132/144 (VEB Kombinat Textima Karl-Marx-Stadt, Spezima)
VEB Stadtwirtschaft Eisenach
VEB Stahlbau Eisenach (VEB Kombinat Maschinenbau Arnstadt)
VEB Stempel- und Schilderfabrik Eisenach (VEB Kombinat Chemisch-Technische Erzeugnisse Gotha)
VEB Technische Formartikel Eisenach, Friedenstr. 17 (VEB Kombinat Chemisch-Technische Erzeugnisse Gotha)
VEB Thüringer Kammgarnspinnerei Eisenach
VEB Ziegelwerke Eisenach
VEB Zigarrenfabrik Eisenach, Bruns Eisenach
Aktienbrauerei Eisenach
Arzberger, Schöpff & Co. GmbH
Chemische Fabrik Eisenach Gebr. Lochner, Lackfabrik, Eichrodterweg 48a
Druckerei Fortschritt Erfurt, Betriebsteil Eisenach

Wirtschaft in Eisenach vor 1945
Aktienbrauerei Eisenach (gegr. 1886)
Alfred Taschenberg Buchinderei, Bildereinrahmung, Eisenach, Sophiestr. 58
Andr. Böttger, Herrenkleidermacher
Arzberger, Schöpff & Co. GmbH (gegr. 1806, Farben- und Bleiweiß-Fabrik)
August Wallmeyer Eisenach Maschinenfabrik und Eisengießerei (gegr. 1906)
Automobil-Armaturen-Industrie Wilhelm Fiedler, Eisenach
Bohlig & Roth Chemische Fabrik Eisenach (gegr. 1882, Spezialitäten: chem. reine Pottasche, chem. reine Soda, Bicarbonate in allerreinsten Qualitäten für alle in Frage kommenden Industriezweige)
Bruns bey Rhein Zigarrenfabriken Aktiengesellschaft Mannheim/Eisenach (gegr. 1837 in Celle)
Buchdruckerei Laue
Buttgereith Autogenwerk - Apparatebau (Acetylen-Schweißanlagen, Acetylen-Beheizungsanlagen, Einrichtung von Fabriken zum Schweißen aller Metalle, Autogen-Schweißerei für sämtliche zerbrochene Maschinenteile, Automobil-Motorgehäuse, Zylinder sowie kupferne Lokomotiv-Feuerbuchsen und Kesselglieder, Aluminium-Schweißerei, Schweißlehranstalt)
Carl Kaestner, Graphischer Betrieb, Buchdruck, Lithographie, Offsetdruck, Steindruck, Kartonnagenfabrik
Chemische Fabrik Eisenach Gebr. Lochner, Zellulose- und Kunstharz-Lacke, Rostschutz-Farben, Glyptal-Eisen-Schutzfarben
Darr & Axthelm Luxus-Wagen-Fabrik (gegr. 1852, Erste Thüringer Dampf-Holz-Biegerei)
Eberhard Meißner Eisenach (Buchdruckerei, Formularverlag, Stempelfabrik, Papier und Bürobedarf-Großhandlung)
Eduard Krüger Zigarren-Fabriken, Heinrichstr. 14 (gegr. 1870)
Eduard zum Felde Kaufhaus Eisenach
Eisenacher Fensterfabrik Wilk & Ehring (Holzfenster aller Art fertig verglast und angeschlagen)
Eisenacher Kammgarnspinnerei AG
Eisenacher Ziegelei-Actien-Gesellschaft (1864)
Eisenacher Ziegelei-AG (gegr. 1876)
Elektricitätswerk Eisenach Aktiengesellschaft (gegr. 1891)
Exner & Co. Pfeifenfabrik (Cigarren- und Cigarren-Spitzen)
Fahrzeugfabrik Eisenach (gegr. 1896, FFE, 1898 Beginn der Automobilproduktion, Fabrikate u.a. Dixi, Wartburg-Motor-Fahrzeuge für alle Zwecke, Benzin-, Spiritus- und elektrischer Betrieb, Spezialität: Lastwagen bis 100 Centner, Zweigniederlassung der Gothaer Waggonfabrik AG)
Farbenfabrik Arzberger, Schöpff & Co.
Fensterfabrik Wilk & Oehring
Fleischhauer Cigarrenfabrik, Tabakfabrik, Eisenach (gegr. 1863)
Friedrich Witter Kakao-, Schokoladen- und Zuckerwarenfabrikate, Eisenach, Heinrichstr. 20
Gebrüder Demmer AG Eisenach (gegr. 1866, Demmerwerk Eisenach, Kochherde, Öfen, Dampfkochanlagen, Hotelküchen, Sparkochherde, Zimmerheizöfen, Zentralheizungs- und Ventilationsanlagen, Eisengießerei, Emaillierwerk, Herdfabrik)
Gebrüder Demmer Aktiengesellschaft, Eisenach, Wörthstr. 37-39 (gegr. 1868 als oHG, kurz: Demmerwerk Eisenach, Herdfabrik und Emaillierwerk, Sieger-Wakat-Herdheizung, Demmer Gross-Gasherd)
Gebrüder Lochner Lackfabrik, Chemische Fabrik (gegr. 1929, Chemoloid, Lieferung nur an Industrie und Großhandel, Auto: Spritzlacke, Industrielacke)
Georg Haas Färberei und chemische Wäscherei
Georg Mattheus Das Haus für Bürobedarf (Buchdruckerei, Buchbinderei, Elektrische Lichtpaus- und Liniieranstalt, Mechanische Reparatur-Werkstatt, Büromöbel, Karteien, Papierhandlung)
Grünbaum & Kleemann Möbelfabrik mit Dampfbetrieb (Spezialität: Sitzmoebel)
Hans Hartmann GmbH Eisenach (Fahrräder, Nähmaschinen, Motor-Zweiräder, Motorwagen)
Hans Weibler Holzgroßhandlung, Hainweg 12
H. A. Maurer Speiseölfabrik, Fischerstadt 2-4 (Inserat im Adreßbuch von 1943)
H. C. Auerbach & Co. Elektrotechnische Fabrik Eisenach
Hörsel-Werke Industrie GmbH, Fabrik für Meßwerkzeuge, Altstadtstr. 28 (leistungsfähige Fabrik für Maszstäbe / Zollstöcke / Messwerkzeuge aller Art)
Hotel Thüringer Hof
H. W. Fleischhauer Cigarrenfabrik, Tabakfabrik Eisenach (gegr. 1863)
I. H. Bruns Zigarren-Fabriken Aktien-Gesellschaft (gegr. 1837, 15 Betriebe im Werratal, Eisfeld, Thüringer Wald, Oberfranken, u.a. Bruns Brasil Zigarillos und Zigarren)
J. Buttgereith Eisenach, Autogenwerk-Apparatebau (Fabrikation von Schweiß- und Schneidbrennern)
J. Erbe Instrumenten-Fabrik, Eisenach, Alexanderstr. 50 (seit 1881, später Pianoforte-Fabrik, patentirt Pianino-Harmonium, Pianino mit Decrescendozug sowie liegendes Dirigenten-Pianino)
J. Erbe KG Eisenach, Metallwarenfabrik, Georg-Eucken-Str. 30 (gegr. 1881, Homefa, Herdrollkästen für Kohleherde sowie Gas-Kohleherde und tiefgebaute Herde)
Johannes H. Andreß, Kunstharz-Presserei (Spezialfabrikation von Verschraubungen aus Kunststoff für die chemische und pharmazeutische Industrie, Lichtscheiben für Stop- und Schlußlichtlampen für Automobile usw.)
Joseph Weinstein Pergament- und Trommel-Fabrik Eisenach
Karl Guthmann Holzhandlung, Sägewerk, Kistenfabrik Eisenach
Klosterziegelei Eisenach Stein & Co.
Küger-Zigarrenfabriken Eisenach
Landwirtschaftliche Maschinenfabrik Eisenach Aktiengesellschaft Eisenach
Lederwarenindustrie Berthold Spangenthal Eisenach, Frauenberg 7 (Fabrikaation von Rhönlederwaren, feine Lederwaren)
Marmor- und Alabasterwarenfabrik Oswald Bierschenk
Max Troplowitz Farben für Handel und Industrie (gegr. 1888)
M. H. Grünbaum Manufactur, Modewaaren & Confection, Karlsplatz 1
Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei, Werk Eisenach (Hauptsitz Delmenhorst)
Opel-Automobil-Verkauf Johann Dienst
Opel-Synchron-Dienst Adolf Maier-Rehm, Eisenach, Altstadtstr. 11
Oscar Storandt KG Kolonial-, Import- und Großhandlung
Oswald Bierschenk Mehl- und Futterartikel (Vertreter der Kunstmühlenwerke und Biscuitfabriken vormals F. Krietsch Wurzen)
Petersberger Brauerei Eisenach (später Actien-Brauerei Eisenach)
Philipp Kühner Buch- und Kunstdruckerei, Verlag der Eisenacher Tagespost
Reise-Andenken-Fabrik Kurt Poser Nachf. Eisenach
Robert Enders Kaffeegroßrösterei Eisenach, Alexanderstr.
Schlachthof Eisenach (gegr. 1892)
Schlossbrauerei Eisenach AG (Wurzeln im Jahr 1635)
Schuhleistenfabrik Hermann Berger (um 1870)
S. Katz Getreide, Kleesaaten, Futter- und Düngemittel
Spezial-Fabrik Otto Walther, Eisenach (Aufzüge, Transportanlagen)
Stein & Thomas GmbH Eisenach (Klee- und Grassaaten, Klee-Enthülsungs- und Reinigungsanstalt)
Stempel-Schulze, die erste und älteste Eisenacher Stempel- und Schilderfabrik, Gravieranstalt (Spezialfabrik für Gummistempel, alle Stempelwaren, Schablonen in Emaille und Messing, Gravierungen, Vereinsabzeichen, Klischees, Verkehrsschilder aus Preßstoff)
Tempo Fahrrad- und Motorradlackiererei Eisenach
Thüringer Gauzeitung, größte Tageszeitung Westthüringens
Tränker & Stückrad Großhandlung
Traugott Harseim Lederhandlung
Vereinigte Eisenacher Brauereien Petersberger- & Schlossbrauerei AG
Walter Conradus Granit- und Syenitwerk
Wartburg Schnellwaagenfabrik Eisenach A. Eberhard
Zeug- und Raschfabrik Benjamin Eichel

Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1894
Von den größeren industriellen Etablissements bestehen eine Farbenfabrik, eine Fabrik chem. Farben und Kalipräparate, zwei Bleiweißfabriken, zwei Dampfziegeleien, Kammgarnspinnerei, Wollweberei, Kunsttischlerei, drei Bierbrauereien, 17 Gerbereien, viele Dampfsägemühlen sowie Fabrikation von Thonwaren (etrurische und mittelalterliche Gefäße), Herden, Wagen, Schuhwaren, Tabak und Cigarren, Schuhleisten, Essig, Öl, Leim, Alabasterwaren und Maschinen und bedeutende Fischzucht (Spiegelkarpfen) und eine Geflügelmastanstalt." Wasserleitung, Kanalisation, Gasbeleuchtung, Schlachthof.

Begriffslegende
Bleiweiß = Bleikarbonat = seit dem Altertum ein bedeutendes Weißpigment mit hoher Deckkraft und schönem Glanz
DDR = Deutsche Demokratische Republik - erster sozialistischer Arbeiter-und-Bauern-Staat auf deutschem Boden
Etrurien = Landschaft Mittelitaliens
Glyptal = Alkydharz = Kunstharz
Syenit = Tiefengestein benannt nach dem Fundort Syene in Ägypten
VEB = Volkseigener Betrieb

Quellen
alteansichtskarten.com
picclick.de