Dresden (Freistaat Sachsen, Landeshauptstadt)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
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letzte Änderung am 20.02.2024

Dresden ist die Hauptstadt des Freistaates Sachsen und nähert sich langsam wieder seiner Größe der 1930er Jahre mit rund 642.000 Einwohnern. In der Weimarer Republik (1919-1933) war Dresden eine der zehn größten Städte des Deutschen Reiches. Wesentliche Industriezweige waren der Maschinenbau, Pharmazie und Kosmetik, die Tabakverarbeitung (1931 verarbeitete man 12.000 Tonnen Orienttabak) und die Lebens- und Genussmittelindustrie. Bekannt wurde die Stadt an der Elbe auch für Zahnpasta, Kaffeefilter und Fotoapparate. In der DDR (1949-1990) etablierte sich seit 1961 mit dem Zentrum Mikroelektronik Dresden (ZMD) das Herzstück der Mikroelektronikforschung in Dresden. Zuvor hatte die Großstadt an der Elbe bereits mit dem ersten deutschen Strahlverkehrsflugzeug, dem Baade 152 gemacht. Die Maschine entstand unter der Leitung des Konstrukteurs Brunolf Baade, der zuvor Flugzeuge bei Messerschmidt und Junkers mitentwickelt hatte und nach dem Krieg in die Sowjetunion verbracht wurde, um dort einen Strahlbombe mitzuentwickeln. Aus dem Verkehrsflugzeug für die DDR wurde am Ende nichts. Bei einem Testflug kam es zum Absturz, womit das Ende des Projekts vorgezeichnet war.

Malzfabrik, VEB Malzwerke Dresden, Getränkekombinat Dresden (gegr. 1873)

VEB Malzwerke Dresden, Foto: Martin Schramme, 2014 VEB Malzwerke Dresden, Foto: Martin Schramme, 2014 VEB Malzwerke Dresden, Foto: Martin Schramme, 2014
DDR-Slogans: Kaempfe mit uns fuer den Frieden
Vorher stand da mal: Gib Dein Ja
VEB Malzwerke Dresden, Foto: Martin Schramme, 2019 Foto: Martin Schramme, 2019

Die Malzwerke Dresden wurden 1873 von den Gebrüdern und Kaufleuten Adolf und Moritz Pick aus Böhmen (Österreich-Ungarn) gegründet. 1889 als AG in Niedersedlitz (1950 nach Dresden eingemeindet) aktiv zur Herstellung von Malz für die zahlreichen Brauereien in Dresden (bekannteste: Feldschlösschen).

An der Fabrik waren noch 2014 zwei große rote Slogans aus DDR-Zeiten (1949-1989) zu erkennen: "Kämpfe mit uns für den Frieden" (in Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und die vielen Bombentoten auch in Dresden) und darunter "Gib Dein Ja" (Aufruf zum 3. Deutschen Volkskongress am 15. und 16. Mai 1949 in Ost-Berlin).

zahlreiche Innenaufnahmen
Malzwerke-Panoramen

Beyer-Bau mit Lohrmann-Observatorium in Dresden (Baujahr 1910-13)

Beyer-Bau mit Observatorium in Dresden, 1910-13, Foto: Martin Schramme, 2019 Beyer-Bau mit Observatorium in Dresden, Foto: Martin Schramme, 2019 Beyer-Bau mit Observatorium in Dresden, Foto: Martin Schramme, 2019

Der 40 Meter hohe Turm mit dem Observatorium macht den Beyer-Bau zum Wahrzeichen der Technischen Hochschule Dresden. Erbaut in den Jahre 1910 bis 1913, also zur Kaiserzeit, beherbergt das Gebäude das Bauingenieurwesen. Im Objekt befindet sich unter anderem auch die Professur für Astronomie. Mit dem Wachstum der Stadt Dresden verschlechterten sich die Bedingungen für astronomische Beobachtungen, so dass schließlich auf dem Triebenberg eine neue Beobachtungsstation aufgebaut und 2007 übergeben wurde.

Zigarettenfabrik Yenidze | VEB Tabakkontor

Zigarettenfabrik Yenidze, Foto: Martin Schramme, 2014 Zigarettenfabrik Yenidze, Foto: Martin Schramme Zigarettenfabrik Yenidze, Foto: Martin Schramme Zigarettenfabrik Yenidze, Foto: Martin Schramme Zigarettenfabrik Yenidze, Foto: Martin Schramme Zigarettenfabrik Yenidze, Foto: Martin Schramme Zigarettenfabrik Yenidze, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016

Yenidze galt einst als mildeste, aromatischste und würzigste Tabaksorte aus Griechenland (lange von Türken besetzt). Auf die Garantie bester Qualität setzte offenbar auch Hugo Zietz, als er seiner Tabakfabrik in Dresden den entsprechenden Namen gab. Und weil die Insignien des Orients in Deutschland einst als märchenhaft und besonders galten, ließ nach den Entwürfen von Architekt Martin Hammitzsch er ein Fabrikgebäude im orientaischen Stil errichten mit weithin sichtbaren Merkmalen einer Moschee. Zietz erfüllte so zugleich die Vorschrift der damaligen Stadtväter, dass Fabrikbauten im Weichbild des innerstädtischen Dresden nicht gleich zu erkennen sein sollten. 62 Meter hoch ragt das Gebäude seit 1909 am östlichen Rand der Friedrichstadt dem Himmel entgegen. Allein die spitzbogige Kuppel misst 20 Meter und grüsste einst mit dem Spruch SALAM ALEIKUM (Friede sei mit Dir!). Vorbild war für das Bauwerk das Mamelucken-Grab des Khair Bak in Kairo (Ägypten). Das Yenidze-Haus war zugleich Deutschlands erster Stahlbeton-Skelettbau. 1924 verkaufte Zietz an Reemtsma.

Hugo Zietz war sächsisch-königlicher Hoflieferant.

Im Februar 1945 wurde die Fabrik schwer beschädigt. Betroffen war auch die Glaskuppel. Der VEB Tabakkontor nutzte die "Moschee" als Lager. Seit 1997 ist die Yenidze saniert und öffentlich zugänglich mit Panorama-Restaurant und Märchenvorlesungen in der Kuppel.

Freizeitangebot in der Yenidze (Verein der Freunde der 1001 Märchen in der Yenidze e.V.)

Dresdener Mühle am Alberthafen

Dresdener Muehle am Alberthafen, Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016

1912 gaben die Gebrüder Ernst und Moritz Bienert den Bau einer Getreidemühle. Das renommierte Architekturbüro Lossow & Kühne übernahm die Planungen. Bis 1914 entstand die damals modernste Dampfmühle des Deutschen Reiches. Bis zur Verstaatlichung 1972 blieb die Leitung in der Hand der Familie Bienert. Fortan firmierte der Betrieb als VEB Mühlenwerke Dresden.

Weizenmühle an der Weißeritz

Weizenmuehle an der Weisseritz in Dresden, Foto: Martin Schramme, 2014 Weizenmuehle an der Weisseritz in Dresden, Foto: Martin Schramme Weizenmuehle an der Weisseritz in Dresden, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Im Plauenschem Grund an der Weißeritz und neben der S-Bahn-Strecke Dresden-Tharandt steht eine alte Weizenmühle. Markant ist der große, 30 Meter hohe Siloturm. Ehe seit 1830 in Dresden-Coschütz Weizen gemahlen wurde, wurde am selben Standort Pulver für die sächsische Armee hergestellt. In der Pulvermühle kam es wiederholt zu Explosionen. 1917 wurde wesentliche Teile des heutigen Mühlenensembles errichtet, darunter auch der Siloturm. Das Objekt gehörte nun zur König-Friedrich-August-Mühlenwerke AG, die auch eine Brotfabrik betrieb. 1946 wurde daraus die Dölzschner Mühlenwerke AG. Die Verstaatlichung des Objektes folgte bald darauf. Die Mühle kam schließlich zum VEB Getreidewirtschaft Dresden, Betriebsteil Heideschanze. Seit 1990 ruht der Betrieb und die Mühle steht leer.

Video von der Mühle

Bienert-Mühle (seit 1872, saniert)

Bienert-Muehle, Foto: Martin Schramme, 2014 Bienert-Muehle, Foto: Martin Schramme Bienert-Muehle, Foto: Martin Schramme Bienert-Muehle, Foto: Martin Schramme

Stand Januar 2014: In der Bienert-Mühle an der Weißeritz in Sachsens Landeshauptstadt Dresden sind Loftwohnungen geplant (loft = Speicher, Dachboden, Lagerhalle, Industriegebäude). Etwa die Hälfte des Gebäudekomplexes wird bereits für Wohnungen, einen Biolebensmittelladen, ein Kaffee und das Museum Hofmühle Dresden genutzt.

Gottlieb Traugott Bienert (1813-1894) war der Sohn einer Müllerfamilie mit Wurzeln bis ins 14. Jahrhundert. Nach ihm heißt heute die ehemalige Hofmühle im Stadtteil Dresden-Plauen. 1852 pachtete er die marode Hofmühle, ließ sie erweitern und moderne Technik einbauen, ab 1872 war er Eigentümer. Bienerts Aktivitäten blieben nicht auf die Mühle beschränkt. Der Bau einer Gasanstalt samt Gaslaternen sowie einer Wasserleitung und einer Telegraphenstation folgten. Beteiligt war er auch am Bau einer Kinderverwahranstalt und einer Schule. Nach seinem Tod entwickelten seine zwei Söhne Ernst Theodor und Moritz Erwin den Betrieb weiter. Zur Bienert-Mühle gehörten auch Bienerts Villa und ein Park. In der DDR wurde die Mühle verstaatlicht und zur Backwarenfabrik umfunktioniert. Nach der Wende 1990 betriebt der Agrarhändler Fleming & Wendeln das Objekt bis 1995.

Der Standort der Hofmühle soll einer der ältesten Mühlenstandorte Sachsens sein. Den Anfang machte eine Mahlmühle. Tuchmacher übernahmen das Objekt 1295 und rüsteten sie zur Walkmühle um (walken von von althochdeutsch walchan "kneten"). Als Hofmühle ist das Objekt seit 1568 bekannt.

Stand Juni 2016: Das Gebäudeensemble an der Weißeritz ist fast vollständig saniert und hat nun - leider - keine Patina mehr.

Signal- und Fernmeldemeisterei Dresden der Deutschen Reichsbahn (SFM Dresden)

Signal- und Fernmeldemeisterei Dresden, Foto: Martin Schramme, 2016 Signal- und Fernmeldemeisterei Dresden, Foto: Martin Schramme, 2016 Signal- und Fernmeldemeisterei Dresden, Foto: Martin Schramme, 2016 Signal- und Fernmeldemeisterei Dresden, Foto: Martin Schramme, 2016

Die Signal- und Fernmeldemeisterei Dresden befindet sich am Güterbahnhof Dresden-Friedrichstadt.

ehemaligen Fleischfabrik der VEB Konsumgesellschaft "Vorwärts"

ehemaligen Fleischfabrik, Foto: Martin Schramme, 2016

Die ehemalige KONSUM-Fleischfabrik, erbaut in den Jahren 1927 bis 1930, ist ein herausragendes Industriedenkmal der Moderne in Dresden. Seit 1991 steht das Hauptgebäude leer und verfällt. Seit 1978 steht der gewaltige Gebäudekomplex unter Denkmalschutz. Das beeindruckende Bauwerk stammt aus der Feder des "roten Arhcitekten" Krut Bärbig (1889-1968).

Ehemaliges Studentenwohnheim Semperstraße 3

Studentenwohnheim, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Stand im Januar 2014: 1956 errichteten Arbeiter der DDR das Studentenwohnheim Semperstraße 3. Der Entwurf stammte von Architekt Wolfgang Rauda. An beiden Seitenwänden des langgestreckten massiven Ziegelbaus brachte Reinhold Langner zwei Wandbilder an mit Motiven des Lernens. Wolfgang Fritz Rauda (1907-1971) war Architekt, Stadtplaner und Hochschullehrer und zeichnete auch verantwortlich für das zuvor gebaute Studentenwohnheim an der Güntzstraße, im Volksmund der Güntzpalast. Erich Gottlob Reinhold Langner (1905-1957) war Holzbildhauer, Bauplastiker, Maler und Zeichner. Das Gebäude ist heute ein Einzeldenkmal. Vermarktet wird das Objekt von der Vivre Invest Immobilien AG.

König-Georg-Kaserne (Stauffenberg-Allee)

Koenig-Georg-Kaserne, Foto: Martin Schramme die König-Georg-Kaserne in der Stauffenberg-Allee in Dresden-Albertstadt
Foto: Martin Schramme Der Giebel zeigt das Baujahr der Kaserne: 1900-1901.
Foto: Martin Schramme

Die König-Georg-Kaserne wurde 1900/1901 im Tudorstil in Dresden-Albertstadt erbaut. Zunächst war an der ein Jahr später in König-Georg-Allee umbenannten Straße das Regiment Nr. 48 der 4. Königlich-Sächsischen Feldartillerie untergebracht. Später zogen die Reichswehr (nach dem 1. Weltkrieg), die Wehrmacht (1933-1945), die Rote Armee (nach dem 2. Weltkrieg) und schließlich Bereitschafts- und Volkspolizei ein. Das seit 1991 leerstehende Gebäude in der Stauffenberg-Allee (in der DDR seit 1950 Kurt-Fischer-Allee) soll saniert und vom Polizeizentrum des Freistaats Sachsen sowie von der Polizeidirektion "Oberes Elbtal/Osterzgebirge" genutzt werden.

Die Kaserne befindet sich in der Albertstadt und damit in der einst größten Kasernenanlage in Deutschland. Die ersten Teile des riesigen militärischen Komplexes wurden 1877 übergeben. Auslöser für die Verlagerung der Truppenteile an den Stadtrand war das enorme Wachstum Dresdens und der Bedarf an Wohnungen.

Kulturpalast Dresden und DDR-Wandbild "Weg der roten Fahne" (1969)

Wandbild "Weg der roten Fahne" vom Kollektiv Gerhard Bondzin, Foto: Martin Schramme, 2010 Wandbild "Weg der roten Fahne" vom Kollektiv Gerhard Bondzin
DDR-Wandbild am Kulturpalast in Dresden, Foto: Martin Schramme, 2019 Wandbild "Weg der roten Fahne" vom Kollektiv Gerhard Bondzin
DDR-Wandbild am Kulturpalast in Dresden, Foto: Martin Schramme, 2019 Wandbild "Weg der roten Fahne" vom Kollektiv Gerhard Bondzin
DDR-Wandbild am Kulturpalast in Dresden, Foto: Martin Schramme, 2019 Wandbild "Weg der roten Fahne" vom Kollektiv Gerhard Bondzin
DDR-Wandbild am Kulturpalast in Dresden, Foto: Martin Schramme, 2019 DDR-Wandbild am Kulturpalast in Dresden, Foto: Martin Schramme, 2019 DDR-Wandbild am Kulturpalast in Dresden, Foto: Martin Schramme, 2019

Das Wandbild am 1969 eröffneten Kulturpalast in Dresden (im Volksmund auch "Kulti") trägt den Titel "Weg der roten Fahne". Gefertigt wurde das Bild im Stil des sozialistischen Realismus von einem Kollektiv um den Maler Gerhard Bondzin. Passanten finden im Bild folgenden Hinweis: "Gewidmet dem 20. Jahrestag der DDR. Entstanden in sozialistischer Gemeinschaftsarbeit der Hochschule für bildende Künste Dresden." Es besteht aus 560 mit Glassplittern besetzten Betonplatten. Der Kulturpalast und das Wandbild wurden inzwischen saniert und stehen unter Denkmalschutz.

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weitere Artefakte

Sächsische Staatsbank / VEB Verkehrsbetriebe Dresden (Baujahr 1929)

Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

1929 wurde das Hochhaus am Albertplatz in Dresden als Gebäude der Sächsischen Staatsbank errichtet. Es bekam elf Geschosse und wurde 37 Meter hoch. Die Entwürfe stammten von dem Architekten Hermann Paulick. 1948 nach der Abwicklung der Sächsischen Staatsbank wurde das Hochhaus füt die Nutzung durch die Verkehrsbetriebe vorbereitet. Otto Ziller, Nachfahre einer Baumeister-Dynastie, übernahm die Leitung des Umbaus. Nach dem Auszug der Verkehrsbetriebe 1996 stand des Haus leer. 2014 hing ein großes Werbeplakat der Firma Simmel Dresden GmbH an der Fassade des Objekts und tatsächlich tat sich bald darauf etwas. 2015 war das Haus saniert und von einem großen, neuen Einkaaufsmaarkt umgeben. Seit 2013 hatte sich das Architekturbüro Hänel Furkert aus Dresden mit dem Bauvorhaben befasst. Ab 2017 sollen im Hochhaus die Ausstellungsstücke des DDR-Museums aus Radebeul zu sehen sein, das nach massivem Besucherschwund in Insolvenz gegangen war.

umfangreiche Beschreibung des Bauwerks und seiner Geschichte

Haus der Presse in Dresden

Haus der Presse in Dresden, Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016

Die Idee für ein Haus der Dresdener Presse wurde seit 1958 diskutiert. Von 1963 bis 1966 wurde der Stahlskelettbau hochgezogen. Zuvor war am Ort bereits eine Zeitungsdruckerei errichtet worden. 6,5 Millionen Mark kostete das Bauwerk. Einzug war im April 1966. Auch nach dem Ende der DDR blieb das Haus ein Pressehaus. 2003 erfolgte die Sanierung und Umgestaltung des Hochhauses.

Weltfestspiele 1973 in der DDR

Foto: Martin Schramme, 2014

1973 fanden in Ost-Berlin die X. Weltfestspiele der Jugend statt. Wolfgang Berghofer, der spätere Oberbürgermeister von Dresden, war in die Leitung der Vorbereitungen eingebunden. Möglich, dass das erklärt, warum es eine Werbung für die Festspiele an einen Neubau-Block in Dresden schaffte. Allerdings war dieses Treffen der Jugend der Welt damals auch so populär genug, um dersartige positive Bezüge zu erklären.

Tabakwaren-Großhandel Walter Heilmann (1919-1961)

Tabakwaren Heilmann, Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016
Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016

Der Kaufmann Walter Heilmann begann im Frühjahr 1919 den Tabakhandel an der ostrastraße. Damit war er in guter Gesellschaft, denn Dresden war damals eine Hochburg der deutschen Tabakindustrie. In Sichtweite befand sich das beachtlichste Bauwerk der Branche, die Yenidze.

alter Hydrant

Foto: Martin Schramme, 2014

Der alte Hydrant trägt die Aufschrift: "Gebr. Barnewitz Dresden". Die Geschwister betrieben eine Fabrik für Gas- und Wasseranlagen und waren in der Falkenstraße 22 verzeichnet.

HO Warenhaus Dresden

HO Warenhaus Dresden, Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016

An dieser Stelle - im Mittelalter das "Kreuz" genannt - trafene sich Wilsche- und Elbgasse. Hier hielten Vogelhändler ihre Ware feil. Dieses Haus war als Vogelecke bekannt. Frei auf dem Markt - bereits 1295 erwähnt - stand das Rathaus mit Brot-, Fisch- und Fleischbänken an der Südseite und der Kapelle im Osten. Hier standen auch Gerichtsbank und Pranger. Ein Brand vernichtete 1491 große Teile der Altstadt. Um 1500 entstand hier ein stattlicher Bau mit Erker und hohen Giebeln. Darin befand sich seit 1637 die Vogelapotheke des Jodokus Muller. 1707 brannte das Eckhaus zum 2. Male ab und wurde 1709 vom Maurermeister Johann Fehre da neu erbaut. Die Vogelofficin hieß seit 1740 Privileg Löwenapotheke. Zur gleichen Zeit baute Johann-Christian Knöfel innerhalb der Marktfront ein neues Rathaus. 1913 mußte die Löwenapotheke der Straßenverbreiterung weichen. Hans Erlwein fügte das neue Eckhaus mit Laubengang und reichem Erker dem Gesamtbild des Altmarktes ein. Der furchtbaren Zerstörung der Stadt im Februar 1945 fielen diese Bauten zum Opfer. 1955 Neubau als HO-Warenhaus im 1. Fünfjahrplan der Deutschen Demokratischen Republik durch die Arbeitergemeinschaft Alexander Künzer.

Alexander Künzer war einer der Architekten, die den Wiederaufbau des Geschäftshauses im Stile der Bauhaus-Moderne von 1931 zu verantworteten.

Trümmerfrau - Denkmal in Dresden

Foto: Martin Schramme, 2019 Foto: Martin Schramme, 2019 Foto: Martin Schramme, 2019

Das Denkmal "Trümmerfrau" im Stadtzentrum Dresdens erinnert an das verbrecherische Bombardement vom 13. und 14. Februar 1945. Damals war Dresden überfüllt mit Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten und Angriffen aus der Luft beinahe schutzlos ausgeliefert. Mehr als eine Millionen Menschen waren in der Stadt, die bis dahin quasi unbehelligt geblieben war vom "Moral bombing", das durch die Kriegsverbrecher Winston Churchill und Arthur Harris befehligt wurde. Die offizielle Geschichtsschreibung spricht von 25.000 Toten (Vgl. Abschlussbericht der Historikerkommission als PDF). Dabei geht es jedoch lediglich um die erfassten Bestattungen. Tatsächlich aber hat die von den Westalliierten bewusst erzeugte Feuerhölle von Dresden eine so immense Hitze und einen so mächtigen Sturm entfacht, dass eine bis heute nicht korrekt bezifferte Zahl an Menschen quasi pulverisiert wurde. Bei den massiven Zerstörungen weiter Teile Dresdens bleibt die Zahl von 25.000 Toten vage. Nach dem Kriege jedenfalls waren SBZ und DDR lange damit beschäftigt, die Trümmer einer der schönsten Städte Deutschlands wegzuräumen und die Stadt neu aufzubauen.

Stadtspeicher Dresden (Packhof)

Foto: Martin Schramme, 2019 Foto: Martin Schramme, 2019

1913-1914 wurde der Erlwein-Speicher als Speicher für Gewürze, Tabak, Wolle und Stoffen errichtet. Der Stahlbeton-Skelettbau blieb bis 1991 in dieser Funktion. Zeitweise war die Nachnutzung des Objekts als Bibliothek ein Thema. Am Ende erfolgte der Ausbau als Maritim-Hotel, das 2006 den Betrieb aufnahm.

Dresdner Margarinewerk (einst Vereinigte Fettstoff AG)

Margarinewerk Dresden, Foto: Martin Schramme, 2019 Margarinewerk Dresden, Foto: Martin Schramme, 2019

Das Unternehmen startete 1921 und firmierte schon bald als Vereinigte Fettstoff-Aktiengesellschaft. 1922 lief die Margarine-Produktion an. In der DDR wurde der Betrieb verstaatlicht und arbeitete als VEB Margarinewerk Dresden. Im Werk entstanden die bis heute beliebten Margarinewürfel Marina, Sana und Sonja. Zuletzt gehörte der Betrieb zum Volkseigenen Kombinat Öl und Margarine Magdeburg. Seit 1991 ist das Werk in der Hand des belgischen Nahrungsmittelkonzerns Vandemoortele. Er kaufte das Objekt bei der Treuhand. Im Sommer 2019 waren noch die Schatten der ehemaligen Werkslettern aus DDR-Zeiten zu sehen: "Dresdner Margarinewerk" (siehe Foto).

Physik-Wohnheim in Dresden

Physik-Wohnheim in Dresden, Foto: Martin Schramme, 2019 Foto: Martin Schramme, 2019 Foto: Martin Schramme, 2019 Foto: Martin Schramme, 2019 Foto: Martin Schramme, 2019

Ein Stück DDR befindet sich auch an diesem Studentenwohnheim in Dresden. Der Künstler Siegfried Schade fertigte um 1970 im Auftrag der TU Dresden drei Reliefs zu Themen der Physik: Bauphysik, Kernphysik und Astrophysik.

Liste verlustiger Wirtschaftsbauten mit besonderer Bedeutung
Hansahaus am Flughafen Dresden, erbaut 1934/35, Abriss 2010
Kaufhaus Alsberg, erbaut 1922/23 sowie 1929/30, Abriss 1955
Kugelhaus, erbaut 1928, Abriss 1938
Heiz-Kraftwerk Wettiner Platz, erbaut 1926-28, Abriss Kesselhaus 2006, Kraftwerksumbau ab 2008 für Kulturbetrieb
Warenhaus Kaiser-Stoff-Etagen (später Knoop), erbaut 1931, Abriss 2009

Betriebe in der DDR
VEB "Agraria" Dresden, Kesselsdorfer Straße 116 (VEB Pharmazeutisches Kombinat)
VEB Apogepha Dresden, Otto-Galle-Straße 27 (VEB Pharmazeutisches Kombinat)
ARCASSO Sondermaschinen und Anlagen Dresden
VEB Arzneimittelwerk Dresden, Wilhelm-Pieck-Straße 35 (VEB Pharmazeutisches Kombinat)
VEB Ascobloc-Anlagenbau Dresden, Förstereistraße 40 (VEB Kombinat NAGEMA)
VEB Astar Sport Dresden, Koschwitzer Straße 11
VEB Augenkosmetik, Dresden, Fröbelstraße 51
VEB Baumaschinen- und Ersatzteilhandel, Cossebaude bei Dresden, Breitscheidstraße 43 (BEH)
VEB Baumechanisierung Dresden
VEB Belca-Werk Dresden (vormals Balda-Werk)
VEB Betonfensterwerk Dresden, Johann-Meyer-Straße 13
VEB Betonleichtbaukombinat, Dresden, Semperstraße 2
VEB Betonwerke Dresden, Cossebaude, Dresdner Straße 40/42 (VEB Betonleichtbaukombinat)
VEB BRIEFALUX Dresden, Reichenbachstraße 30 (Papierverarbeitungswerk, Betrieb des VEB Kombinat Verpackung Leipzig)
VEB brillant Ebersbach, Dresden, Liebstädter Straße 20
VEB Brückenbau Dresden (VEB Autobahnbaukombinat Magdeburg)
VEB Bürochemie Dresden, Leipziger Straße 294 (Barock)
VEB Certo Kamerawerk Dresden, Pirnaer Landstraße 227/229
VEB Chlorodont-Leo
VEB Kombinat Chemieanlagen Dresden, Betrieb im VEB Chemieanlagenbaukombinat Leipzig-Grimma
VEB Doppel-Anker, Dresden, Schandauer Straße 46 (Kamm- und Haarschmuckfabrik)
VEB Dresdner Bilderrahmen und Bilder, Dresden, John-Schehr-Straße 11
VEB (K) Dresdner Bürstenfabrik, Stephanienstraße 49
VEB Dresdner Hutfabriken
Dresdner Metall- und Bijouteriewarenfabrik, Blumenstraße 49
VEB Dresdner Plast- und Kunstlederwaren, Merbitzer Straße 53
VEB Dresdner Schuhfabrik, F.-C.-Weißkopf-Straße 78 (Dresden Schuh, Germina Avanti)
VEB Dresdner Silberwaren und Metallveredlung, Blasewitzer Straße 27 (ds)
VEB Dresdner Süßwarenfabriken "Elbflorenz", Freiberger Straße 37
VEB Dresola, Dresden, Altnaußlitz 11 (Einlegesohlen, Sportlederwaren usw.)
VEB Elaskonwerk Dresden, Österreicher Straße 64
VEB Elbe-Chemie, Dresden, Otto-Buchwitz-Straße 14
VEB Elbenaturstein Dresden, Bremer Straße 15 (VEB Kombinat Zuschlagstoffe und Natursteine)
VEB Elektrodyn Dresden
VEB Elektro-Haushaltgeräte Dresden-Süd, Budapester Straße 26 (VEB Kombinat Elektrogerätewerk Suhl)
VEB Elektromaschinenbau Sachsenwerk, Dresden
VEB Elektromotorenwerk Dresden
VEB Elektroschaltgeräte Dresden, Franz-Lehmann-Straße 5 (Kombinat VEB Elektro-Apparate-Werke Berlin-Treptow, EAW)
VEB ELKO Dresden, Kötzschenbroder Straße 9 (VEB Kombinat Elektrogerätewerk Suhl)
VEB Energiekombinat Dresden, Hahnebergstraße
VEB Feinwerktechnik, Dresden, Hölderlinstraße 9 (VEB Kombinat Mikroelektronik)
VEB Flugzeugwerft Dresden
VEB Flugzeugwerke Dresden
VEB Fotolaborgeräte Dresden
VEB Fotopapierwerk Dresden (Kombinatsbetrieb des VEB Filmfabrik Wolfen)
VEB Getränkekombinat Dresden
VEB Getreidewirtschaft Dresden
VEB Haar- und Augenkosmetik Dresden (regard)
VEB Harzleim Dresden, Böcklinstraße 5
VEB Herrenmode Dresden
VEB Holzkunst Dresden
VEB IFA-Karosseriewerke Dresden (IFA-Kombinat Personenkraftwagen)
Institut für Leichtbau und ökonomische Verwendung von Werkstoffen, Dresden, Karl-Marx-Straße
socommerz GmbH, Zweigstelle in Dresden, kerntechnische Materialien und Geräte
Kartonagenfabrik Felix Fuchs, Dresden, Görlitzer Straße 22
VEB Kartonagenmaschinenwerk Kama, Dresden, Blasewitzer Straße 21-25
VEB Kombinat Elektromaschinenbau, Dresden
VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen, Anlagenbau Dresden
VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen, Betrieb Anlagenbau Impulsa Elsterwerda, Betriebsbereich Stanzila Dresden
VEB Kombinat Luft- und Kältetechnik, Dresden (ILKA)
VEB Kombinat Nagema, Verpackungsmaschinen, Schokoladenmaschinen, Getränkemaschinen, Wägetechnik, Gastrotechnik und Fleischereitechnik, Dresden
VEB Kombinat PENTACON Dresden
VEB KOSORA, Dresden, Reisstraße 40
VEB Kraftfahrzeugzubehörwerke Dresden (VEB IFA-Kombinat Nutzkraftwagen)
VEB Kühlanlagenbau Dresden (mit Betriebsteil in Halle Saale, Straße der DSF 36)
VEB Künstlerpuppen Dresden
VEB Kupplungs- und Triebwerksbau Dresden
VEB Landesdruckerei Sachsen, Fritz-Heckert-Platz 10, Dresden
VEB Leder- und Plastverarbeitungswerke Dresden (VEB Kombinat Lederwaren Schwerin)
VEB Li-iL Werk Arzneibäder Dresden (Medizinische Bäder, Spezial-Einreibungen)
VEB Lötgeräte Dresden
VEB Malzwerke Dresden
VEB Mansfeld Industrieanlagen Dresden, Julian-Grimeau-Allee 25 / heute Ostra-Allee (VEB Mansfeld-Kombinat Wilhelm Pieck)
VEB Metalleichtbaukombinat, Werk Dresden (MLK)
VEB Mirkomat Dresden, Mügelner Straße 20 (VEB Werkzeugmaschinenbaukombinat "Fritz Heckert")
VEB MLW Anlagenbau Dresden, Großenhainer Straße 99 (VEB Kombinat Medizin- und Labortechnik Leipzig)
Mühlenbau Dresden (Kombinat Fortschritt Landmaschinen)
VEB Nähmaschinenteilwerke Dresden, Barbarastraße 43 (VEB Kombinat Textima)
VEB Packitt Dresden, Tolkewitzer Straße 4
Pentacon Dresden Kamera- und Kinowerke, Dresden
VEB Polypack Dresden, Riesaer Straße 7 (VEB Kombinat Verpackung Leipzig)
VEB Präcitronic Dresden, Fetscherstraße 72
VEB Prefo Dresden (Prefo = Pressformwerk, Produktion von Werkzeugen, Pressformen und Spielwaren)
VEB Ratsdruckerei Dresden, Grafischer Großbetrieb, Kipsdorfer Straße 93, Dresden
VEB Reglerwerk Dresden (Kombinat VEB Elektro-Apparate-Werke Berlin-Treptow)
VEB Reifenwerk Dresden, Mannheimer Straße
VEB Kombinat Robotron, Dresden, Grunaer Straße 2
VEB Robotron Meßelektronik "Otto Schön" Dresden
VEB Robotron Schreibmaschinenwerk Dresden, Hamburger Straße 19
VEB Sächsische Porzellan-Manufaktur Dresden, Freital, Bachstraße 16 (Zier- und Luxusporzellane)
VEB Sächsisches Serumwerk Dresden, Herbert-Bochow-Straße 40 (VEB Pharmazeutisches Kombinat GERMED)
VEB Sanitärporzellan Dresden
VEB Schleifkörper-Union Dresden (VEB Werkzeugmaschinenkombinat "7. Oktober" Berlin)
Schreibgeräte Markant, Betriebsteil Dresden, Pillnitzer Landstraße 148
VEB Schreibmaschinen-Werke Dresden (1951 nach der Enteignung von Seidel & Naumann zunächst VEB Mechanik Schreibmaschinen-Werke Dresden, seit 1979 Betrieb im VEB Kombinat Robotron)
VEB Schuhpflegemittel Dresden, Augsburger Straße 1a
VEB Solidor Dresden, Industriegelände, Straße G (VEB Kombinat Solidor)
VEB Solidus, Dresden, Dohnaer Straße 67
VEB Spezialwiderstände Dresden, Schlüterstraße 29 (VEB Kombinat Elektronische Bauelemente)
VEB Stanzila Dresden, M&uumL;gelner Str. 29 (VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen)
VEB "Otto Buchwitz" Starkstromanlagenbau Dresden (VEM, VEB Kombinat Elektroenergieanlagenbau)
VEB Tabakkontor Dresden, Weißeritzstraße 3 (VE Kombinat Tabak Berlin)
Textil- und Modehaus Union Hell & Co., Dresden-Blasewitz, Schillerplatz 7
Theodor Borsdorf & Co. Holzhandlung, Dresden, Grenzstr. 5
VEB Textil- und Plastverpackung, Dresden, Coswiger Straße 6 (VEB Kombinat Technische Textilien Karl-Marx-Stadt)
VEB Transformatoren- und Röntgenwerk "Hermann Matern", Dresden, Overbeckstraße 48 (TUR Dresden, VEB Kombinat Elektroenergieanlagenbau)
VEB Typoart Dresden
PGH Uhrentechnik, Dresden, Tolkewitzer Straße 53
VEB Vereinigte Beleuchtungsglaswerke Dresden, Betriebsteil Neupetershain, Liesker Weg 4 (VEB Beleuchtungsglaskombinat)
Vereinigte Möbelindustrie der DDR, Dresden, Caspar-David-Friedrich-Straße 13a
Verlag Zeit im Bild, Dresden, Julian-Grimau-Allee (unterstellt der Abt. Auslandsinformation im ZK der SED, dessen Chef 1966 bis 1989 Manfred Feist, Bruder von Margot Honecker, geborene Feist, war)
VEB Verpackungsmaschinenbau Dresden, Stammbetrieb des VEB Nagema, Breitscheidstraße 46/56
Versorgungskontor Industrietextilien Dresden
Warenzeichenverband "intecta" e.V., Dresden, Winckelmannstraße 9
VEB Wärmegerätewerk Dresden, Cossebaude, Bahnhofstraße 16 (VEB Kombinat Nagema)
VEB Wasseraufbereitungsanlagen Dresden
VEB Werkzeugmaschinenkombinat "7. Oktober" Berlin, VEB Schleifkörper-Union Dresden, Lohrmannstraße 19/21
VEB Zentrum Mikroelektronik Dresden (ZMD)
VEB Kombinat Zuschlagstoffe und Natursteine Dresden
VEB Zweckleuchtenbau Dresden, Dresden, Löscherstraße 33
Mechanische Weberei Dresden GmbH (MEWED)
Rudolf Katzer & Co. Damenhutfabrik Dresden, Schlüterstr. 38

Wirtschaft und Leben in Dresden vor 1945
Aka Aktiengesellschaft für Kraftstoff-Anlagen Dresden
Aluminium- und Metallwaren-Fabrik Kurt Hesse Nachf., Dresden, Silbermannstr. 16-18 (Soner-Erzeugnisse: Haus- und Küchengeräte aus Rein-Aluminium 98-99 Prozent, Stanz- und Massen-Artikel nach eingesandtem Muster oder Zeichnung)
Aurelia Zigarettenfabrik Dresden
Bulgaria-Zigarettenfabrik Dresden
Büroschreibmaschinen, Kleinschreibmaschinen Seidel & Naumann AG Dresden
Carl Dicke & Cie. Chemische Fabrik
Carl Reinsch, Aelteste und grösste Windmotorenfabrik des Continents (gegr. 1859, patentierte Wind-Motoren zur selbstthätigen und kostenlosen Wasserförderung)
Casanova Zigarettenfabrik Dresden (gegr. um 1900, nach Fremdübernahme seit 1933 Aurelia Zigarettenfabrik)
C. C. Pezold & Aulhorn, Fabrik von Zuckerwaaren, Schokoladen (Lebkuchen, Waffeln, Sugar, Specialität Aulhorns Nährkakao)
Chemische Fabrik "Phönix" Dr. Freud & Quick GmbH (Herstellung von Fichtennadelextrakten und medizinischen Badezusätzen sowie Radium-Heilpräparaten)
Chemisch-technisches Produkten-Geschäft von Weigel & Zeeh (Drogen, Beleuchtungsstoffe, Farben, Farbewaaren, Aetherische Oele, Zündrequisiten, Kerzen, Seife, Feuerwerkskörper, Chemikalien, Glasger&aum;thschaften für chemische, physikalische und pharmazeutische Zwecke, Hornwaaren, Elemente, Inductionsapparate, Aräometer, Thermometer, Porzellan- und Platinwaaren)
Cigarettenfabrik Delphi (gegr. 1918)
Clemens Müller AG (1855 erster Produzent von Nähmaschinen in Deutschland)
Colonialwaren Alfred Flade, Dresden
Compagnie Laferme Tabak- und Cigaretten-Fabriken Dresden (Barbarossa Cigaretten, Werbeaussage: "Aegyptische Cigaretten werden verdrängt durch unsere aus den gleichen türkischen Tabaksorten hergestellten Cigaretten.")
DELTA Tschache & Bensky GmbH
Deutsche Möbel-Transport-Gesellschaft Eduard Geucke & Co., Dresden, Freiberger Str. 19/21 und Ferdinandplatz
Dresdener Chromo- und Kunstdruck-Papierfabrik Krause & Baumann AG Dresden
Dresdner Handelsbank AG
Dresdner Metall-Schablonen-Fabrik Rudolf Schmorl Dresden (gegr. 1902)
Dresdner Molkerei Gebrüder Pfund (gegr. 1880 von Paul Gustav Leander Pfund, 1892 Eröffnung des schönsten Milchladens der Welt)
Dr. Hoffmann Wäsche GmbH (Fabrik für feinste Herrenwäsche)
Edeka-Großhandel Dresdner Kaufleute E.G.m.b.H.
Emil Wünsche Photogr. Apparate Fabrik & Hauptversand Reick-Dresden (eigene Fabrikation, Filialen in Dresden, Leipzig, Berlin, Frankfurt/Main, Breslau, München, Bodenbach)
Ernemann-Werke AG Dresden (gegr. 1898, Heinrich Ernemann AG, Photo-Kino-Werk, Optische Anstalt, Ernemann-Kameras; Erfinder der Zeitlupe)
E. T. Gleitsmann Farbenfabriken Dresden
Fabian & Co. Glashütte, Sedanstr. 14 (gegr. 1879, Hohenbockaer Kristall-Glassand)
Fabrik Dresdner Bierseidel Lorenz & Co., Dresden, Kleine Plauenschestr. 30
Feodor Burgmann Stopfbüchsenpackungs-Fabriken, Dresden-Laubegast (Asbest-Spinnerei und Weberei, Asbestkautschuk-Fabriken)
F. G. Sohre Leder-Fabriken Dresden
Franz Pillnay Lackfabriken (gegr. 1882, FP)
G. A. Gäbler Dampfseifenfabrik Dresden
G. B. Thomass, Militaireffectenhandlung, Königsbrücker Str. 60
Gebr. Arnhold Bankhaus
GEHE & Co. AG, Dresden (Fabrik Pharmazeutischer Präparate)
Goerisch & Co., Dresden, Canalettostr. 16 (Mineral-Kryolith)
Greiling AG Dresden
DRETA Rauchtabakfabrik GmbH, Pfotenhauerstr. 78/80
Greve & Teschner GmbH (gegr. 1864, Fabrik, Engros-Lager von Galanterie-, Kurz-, Leder- und Spielwaren, Spezialitäten: Bijouterie, Lederwaren, Haar-Schmuck, Celluloid-Puppen und -Köpfe, alle Arten Kämme in Hartgummi, Horn, Celluloid)
Haus Bergmann Zigarettenfabrik GmbH Dresden (Fabriklager Magdeburg)
Heinrich Rosenberg, Großhandlung, Hellerstr. 22 (Bienenhonig "Blütengold")
Höntsch & Co. Dresden-Niedersedlitz, Größte Spezial-Fabrik für den gesamten Gartenbau (Rasenmäher, Doppel- und Einradhacken, Gärtner-Gießkannen mit Verteilungsbrause)
Hoppe & Schliewen Drogerie & Farbwaaren-Handlung (Aetherische Oele, Arac, Rum, Cognac, franz. Rothwein, Himbeersaft, Provencer-Oel, Wirthschafts-Artikel, Pennsylv. Petroleum, Solaröl, Ligroine, Stearin- & Paraffin-Kerzen, Seifen & Parfümerien, Wasch-Schwämmen)
I. M. Lehmann Maschinenfabrik, Dresden
Jordan & Timaeus Chocoladen- und Zuckerwarenfabrik Dresden (Königlicher Hoflieferant)
J. Paul Liebe GmbH Dresden, Fabrik pharmaz. und med-diätet. Präparate, Dresden, Berliner Str. 48 (gegr. 1866)
J. Räppel Bürsten- und Pinselfabrik, Seiler- und Korbwaren für alle gewerbliche, technische und industrielle Zwecke (Spezialität: Drahtbürsten)
J. Richard Zschunke Chemische-, Gummiwaren- und Isoliermittel-Fabriken, Dresden
Kamerafabrik Emil Wünsche
Koh-i-noor Metallwarenfabriken Waldes & Ko. Dresden (größte Druckknopffabriken der Welt: Knöpfe, Nadlerwaren, Schuhverschlüsse)
Kommunal-Verlag Sachsen Kurt Gruber KG, Dresden
Königs Malzfabrik AG
Konservenfabrik Weger & Warmuth
"Kosmos" Tabak- & Cigaretten-Fabrik (gegr. 1886)
Kreische & Co. Maschinenfabrik, Dresden, Friedrichstr. 16
Kurt Knorre Federnfabrik Hellerau-Dresden (vorher Dresdner Spiralfedernfabrik Strobel & Co.)
Lavatin-Waschmittel-Gesellschaft mbH, Dresden, Elbstraße 11
Lederkunst Dresden Josef John (Jojo) Feinlederwarenerzeugung sportlicher und modischer Note, Spezialität: Gürtel, Taschen, Schmuck
Leo-Werke GmbH, Dresden (Chlorodont-Fabrik, Chlorodont wurde 1907 in Dresden erfunden und war eine Zahnpasta. Der Name Chlorodont setzt sich aus den griechischen Worten grün sinnbildlich für Frische und Zahn zusammen.)
Liebings KG Weinböhla-Dresden - Spezialfabrik für Fahrrad-, Motorrad- und Autoteile
Lorenz & Co. (Fabrik Dresdner Bierseidel)
Lorgus & Co., Dresden, Freiberger Straße (Herstellung hochwertiger Spezialseifen)
Louis Heine Parkettfabrik, Bauholzbehandlung, Parkettverlegungsgeschäft (gegr. 1881, Inhaber der Breslauer Fass- und Parkettfabrik Louis Heine)
Louis Herrmann Fabrik für Malz-Darr-Horden, Draht-Waren, gelochte Bleche, Eisen-Möbel (Königlich-Sächsischer Hoflieferant)
Manufaktur künstlicher Blumen Hermann Hesse
Maschinenfabrik Lehmann
Max Bässler Fabrikation von Gold-Politur-, Baroque-Leisten, Spiegeln, Bilderrahmen, Gardinen, Portieren-Stangen, Rosetten etc., Specialität: Sopha-, Pfeiler, Trumeaux-Spiegel, gerade und geschweifte Gardinenstangen, Einrahmung von Bildern- und Reclame-Plakaten
Messinghaus Heinrich Rehlken (gegr. 1903, reichhaltiges Lager in Blechen, Röhren, Stangen, Drähten aus Messing, Kupfer, Tombak-Bronze, Nickel, Nickelin, Neusilber, Aluminium usw., )
Metallwarenfabrik Hermann Aurich (gegr. 1891)
Müller & Henning Künstlerfarben-Manufaktur Dresden
Musterkofferfabrik Alfred Rossberg Dresden, Rosenstr. 26
Nähmaschinenfabrik H. Grossmann Dresden (gegr. 1863, größte und älteste Spezialfabrik für Strohhut-Nähmaschinen, Maschinen für die Strohhut-, Filzhut-, Linonformen und Mützen-Fabrikation, Nähmaschine ANITA B)
Naumann Germania Fahrräder AG vormals Seidel & Naumann Dresden (gegr. 1868, Nähmaschinenfabrik und Eisengießerei, schneller Aufstieg zum größten Nähmaschinen- und Schreibmaschinenproduzenten Deutschlands, Lizenzbau amerikanischer Nähmaschinen insbesondere Singer, weitere Produkte: Fahrräder, Geschwindigkeitsmesser für Lokomotiven, Musikautomaten, Motorräder in Lizenzbau von Laurin & Klement aus Böhmen, ab 1910 Reiseschreibmaschine "Erika", Rechenmaschinen, Buchungsautomaten, optische Profilschleifmaschinen)
Otto Soldner Polstermöbel- und Lederwaren-Fabrikation sowie Lagerräume, Neuanfertigung und Reparaturen jeder Art, Leipziger Str. 260
Otto Treibmann & Söhne Schuhfabrik, Dresden, Löbtauer Str. 57
Petzold & Schliephacke Margarine- und Speisefett-Fabrik Dresden
Pretzschner & Fritzsching Dresden (Erzbergwerke, Chemische Fabrik, Mahlwerke)
Radio H. Mende & Co. (stieg in den 1930er Jahren zu einem der größten Rundfunkgerätefabrikanten des Deutschen Reiches)
Reinicke & Rubin, Verlag
Sachsenwerk, Licht- und Kraft AG
Saechsisch-Boehmische Gummiwaaren-Fabriken AG Dresden-Löbtau
Sächsische Celluloidwarenfabrik Meith & Co.
Sächsische Motoren- und Maschinenfabrik Otto Böttger, Dresden (Böttgers gesetzliche geschützte Heißluftmaschine = beste Wasserpumpmaschine der Welt)
Sächsisches Serumwerk AG, Dresden
Schleich & Fuchs (gegr. 1867, Engros-Lager von Posamenten, Kn&oumml;pfen, Bänder, Wollen und Baumwollen, Garnen, Tricotagen, Wäsche, Corsetten, Gardinen)
Schupp & Rierth Chromolithographische Kunstanstalt Dresden (Dresdener Etiquetten-Fabrik)
Seidel & Naumann AG, Nähmaschinen- und Schreibmaschinen (gegr. 1868, innerhalb kurzer Zeit Deutschlands größter Produzent von Nähmaschinen und Schreibmaschinen)
Treibriemen-Fabrik Heinrich Mell (Riemer-, Sattler-, Tapezierer-Meister)
Türkische Tabak- und Cigaretten-Fabrik (Kios)
Universal-Klebstoff-Fabrik Kuttig & Teisler (gegr. 1887)
"Universelle"-Werke J.C. Müller & Co., Zwickauer Str. 46-58
Vereinigte Fettstoff-Aktiengesellschaft
Vereinigte Strohstoff-Fabriken AG in Dresden (gegr. 1885, Herstellung von gebleichtem Strohzellstoff für mittelfeine, feine und feinste Papiere und gleichartige Kartons sowie "Stramenta"-Isolierplatten)
Vogel & Schlegel Maschinenfabrik GmbH
Werkzeugmaschinenfabrik John & Eichler
Wilhelm Dorn Dampfseifenfabrik, gegr. 1873, Dresden-Löbtau, Döhlener Straße 114
Wilhelm Stelzner Holzstoffwaren-Fabrik (Spezialität: Tauben- & Hühner-Nester, Brotformen & Backschüsseln)
Wilhelm Süring Lackfabrik Dresden-Reick
Zieh- und Stanzwerke Reick Schmalzeders Erben
Yramos Tabak- und Zigarettenfabrik (1919-1937)
Zigaretten-Fabrik Delta Tschache & Bensky Dresden (gegr. 1888)
Zigarettenfabrik Jasmatzi (seit 1901 Aktiengesellschaft, seit 1935 Teil des Reemtsma-Konzerns)
Zigarettenfabrik Macedonia (1918-1946)
Zigarettenfabrik Monopol Dresden (seit 1875)
Zigarettenfabrik Richard Greiling AG (1919-1948)
Zigarettenfabrik Tuma (gegr. 1876)

Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1894
19 Postämter erster Klasse mit Telegraphenbetrieb, ein kaiserliches Telegraphen- und ein Stadtfernsprechamt. Die Fernsprecheinrichtung hatte (1893) 3057 Stadtfernsprechstellen, bei denen 15.830.665 Gespräche stattfanden. Ferner hatte Dresden Fernsprechverbindung mit Berlin, Leipzig, Chemnitz und einer großen Zahl anderer sächsischer Städte. Dresden hat vier Bahnhöfe (Berliner, Leipziger, Schlesischer und Böhmischer) und liegt an den Linien Elsterwerda-Dresden, Röderau-Dresden, Leipzig-Riesa-Dresden-Bodenbach, Leipzig-Döbeln-Dresden und Dresden-Chemnitz-Reichenbach der Sächsischen Staatsbahnen. Mehr als neun Millionen Personen und 2,1 Millionen Tonnen Güter, darunter allein 554.000 Tonnen Kohle, wurden befördert. Bau eines großen Hafens im Westen der Stadt, 144.000 Quadratmeter groß, für 240 größere Elbfahrzeuge. In Dresden und Vororten Fabrikation von Maschinen (besonders Müllerei- und Nähmaschinen), Klavieren (Rönisch), Fahrrädern (Seidel & Naumann), Wasserfahrzeugen (drei Werften), Eisenguß Blechwaren (Vereinigte Eschebachsche Werke), Beleuchtungsartikeln, Gold- und Silberwaren, Blattgold, Steingut (Villeroy & Boch), Hohlglas (Siemens), pharmaceutischen Chemikalien (Gehe & Co.), Tinte, Lack und Firniß und Seife, die Getreidemüllerei (Bienert), die Herstellung von Zuckerwaren und Schokolade, Bier (Felsenkeller, Feld- und Waldschlößchen, Hofbräuhaus, Plauenscher Lagerkeller), Malz, Konserven, Mineralwasser (Dr. Struve), Cigarren und Cigaretten, Kammgarn, Tapisseriewaren, Konfektionswaren, Leder (Bierling), Militäreffekten (Thiele), Gummiwaren, Möbeln, Korbwaren, Strohhüten, künstlichen Blumen, Strohstoff, Papier, Kartonnagen (Neumann & Co.) und Cotillonsachen (Gelbke & Benediktus), photographischen Papieren und Öldrucken. Bedeutend sind Kunst- und Handelsgärtnerei und Photographie.

Begriffslegende
Cotillon-Sachen = dekorative, effektvolle Papierartikel, die beim Cotillon zum Einsatz kamen. Cotillon nannte man vor allem in der Zeit zwischen 1860 und 1914 den Höhepunkt eines Balls, der aus einer Folge von Tänzen mit neckischen Paarspielen bestand. zu den bei Tanzveranstaltungen verwendeten Cotillons gehörten Fächer, Ballspenden, Tanzkarten, Knallbonbons, Cotillon-Orden, Papierblumenbuketts usw.
Kryolith = Glasstein, Mineral für die Herstellung von Glas
Ligroine = Leuchtflüssigkeit für Handlampen
Neusilber = Legierung aus Kupfer, Nickel und Zink, die wie Silber aussieht
Nickelin = Rotnickelkies oder Teufelskupfer
SED = Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (1946-1989, später PDS, dann Die Linke)
Tombak = eine Messing-Legierung mit einem hohen Kupferanteil von 70 Prozent, bei 85 Prozent ähnelt Tombak dem Gold
VEB = Volkseigener Betrieb

interessante, externe Links
das Kugelhaus
das neue Dresden
Zigarettenfabriken/Tabakwarenhersteller

Quellen
Die Glashütte - Adreßbuch der deutschen Glasindustrie (gegr. 1871)
dresdner-stadtteile.de
gartentexte-digital.ub.tu-berlin.de
picclick.de
steine-und-minerale.de
tabak-peter.ch