Königstein bekam durch seine Lage an der alten Salzstraße von Prag nach Magdeburg. Überregionale Bedeutung und Bekanntheit erlangte der Ort an der Elbe durch die Festung Königstein, deren Ausbau im 16. Jahrhundert erfolgte und die in den Jahrhunderten danach selbst Zar Peter I. (1672-1725) und Napoleon Bonaparte (1769-1821) beeindruckte. In den frühen Jahrhunderten ihres Bestehens nnährte sich Königstein nicht zuletzt durch Weberei, Steinbrecherei, Flößerei und Bierbrauen. Im 19. Jahrhundert kam der Fremdenverkehr als Einnahmequelle hinzu. Die Entwicklung Königsteins wurde zu der Zeit nicht zuletzt durch die Personenschifffahrt auf der Elbe (seit 1837) und durch den Bau der Eisenbahn (1848-1851) maßgeblich gefördert. Trotz der geringen Größe des Ortes sind dort noch mehr Besonderheiten zu finden. Sie leistete der Ingenieur Max Schiemann (1866-1933) aus Dresden im Bielatal von Königstein Pionierarbeit als er 1901 eine Versuchsstrecke für einen Oberleitungsbus (O-Bus) mit zwei Führungsstangen errichten ließ. Anders als an einem Haus in Königstein zu lesen, war das zwar nicht der erste O-Bus der Welt, wohl aber der erste O-Bus Sachsens und der erste O-Bus der Welt mit dem Stromabnehmersystem, das noch heute verwendet wird. Zur Wirtschaftsgeschichte Königsteins gehört auch der Jugendwerkhof auf der Festung Königstein (1945-1955). Schwer erziehbare und straffällig gewordene Jugendliche sollten dort im Sinne der DDR-Doktrin von der sozialistischen Persönlichkeit mittels Arbeit zu besseren Menschen (um)erzogen werden.
Bienermühle (alte Sägemühle an der Biela)
Die alte Sägemühle hat eine Jahrhunderte alte Geschichte und wurde einst durch einen eigenen Wassergraben mit der notwendigen Wasserkraft versorgt. Sie soll um 1500 als Brennschneidemühle angelegt worden sein. Die Mühle wechselte über die Jahrhunderte die Eigentümer und Namen mehrfach. Mitte des 19. Jahrhunderts schließlich kam die Mühle zum Name Biener.
Alte Fabrik
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Erste O-Bus-Strecke Sachsens
Der Haken an dem Haus hielt einst, genauer gesagt von 1901 bis 1904, die Oberleitung des ersten O-Busses in Sachsen. 1904 wurde der Betrieb eingestellt und nach Wurzen verlegt. Weil er in Dresden keine Genehmigung bekam, hatte der Ingenieur Max Schiemann (1866-1933) den Testbetrieb eben in Königstein gestartet. Die Strecke betrug nach mehrfachen Verlängerungen 4,4 Kilometer und verband den Güterbahnhof Königstein mit der Papierfabrik in Hütten und dem Kurbad Königsbrunn. Das Kurbad florierte um die Jahrhundertwende. Die Passagierzahlen blieben weit hinter den Erwartungen zurück, so dass der Betrieb wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt wurde.
mehr zur Geschichte des O-Busses bei Wikipedia
Germania-Drogerie
Die Drogerie "Germania" ist die älteste Drogerie im Elbsandsteingebirge. 1897 wurde sie, allerdings an einer anderen Stelle in Königstein, gegründet. Das Geschäft hat alle Zeiten überdauert: zwei Weltkrieg, Wirren der Weimarer Republik, die DDR und die Wende-Wirren nach 1989. Ein altes Foto im Schaufenster des Anwesens erinnerte im Sommer 2019 an die frühen Jahre. Ein Blick auf das Bild verrät das breite Angebot des damaligen Inhabers Georg Weyhmann: Chemisch-technische Produkte, Beleuchtungsstofe, Parfümerien, Medicinische Seifen, Kindernährmittel, Bade-Salze, Photographische Bedarfsartikel, Dunkelkammer, Firniss, Terpentinöl, Farben, Pinsel, Verkaufsstelle der renommierten Röst-Kaffees von Richard Poetzsch Leipzig, Cigarren, Odol, Maggi, Nestle, Erdal, Palmin, "Olex" Benzin- und Oel-Station, Kräutergewölbe, Farbenhandlung.
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Altes Haus - Kaffeegarten
Bäckerei Emil Loose und der Kaffeegarten - alte Königssteiner erinnern sich noch an die Lokalität, als sie noch in Betrieb war.
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Weltkrieg-Denkmal
Dieses Denkmal aus den 1920er Jahren erinnert an die Toten des Ersten Weltkrieges (1914-1918). Der Preis des Gemetzels: 17 Millionen Tote, darunter zehn Millionen Soldaten und unter diesen zwei Millionen deutsche Soldaten. Das Denkmal stand ursprünglich in der Hainstraße, wurde aber in die Dresdner Straße versetzt.
Betriebe in der DDR
VEB Drahtwerk Königstein
VEB Feinpapierfabrik Königstein (nach Wiederaufbau der Papierfabrik 1947, Papierherstellung für DDR-Banknoten ab 1969)
Konsum-Gaststätte "Elbhotel"
Mineralwasserfabrik Jörg Gensel Königstein (Tonic Water)
Wirtschaft in Königstein vor 1945
Dampfsä:gewerk Königstein, Gebrüder Hering Dampfsägewerke und Holzhandlung, Goldleistenfabrik, Cellulose-Fabrik in Königstein an der Elbe Eisenhütte
Erste Deutsche Patent-Registrirschrank-Fabrik Hütten-Königstein (Notenschrank, Registrirschrank)
Fremdenheim Charlottenburg
Gasthaus zum Amtshof
Gasthaus zum grünen Baum (Gaststätte und Pension)
Gebrüder Hering Dampfsägewerke und Holzhandlung, Goldleistenfabrik (gegr. 1866, Vorläufer seit 1839)
Hotel blauer Stern (Erstes und grösstes Haus am Platze, 35 Fremdenzimmer mit 75 Betten, Großer Saal fär Vereine und Gesellschaften zur Abhaltung von Festlichkeiten aller Art, fließendes Wasser, Autogarage)
Hotel und Gartenrestaurant "Deutsches Haus" (Hausdiener an Schiff und Bahn, elektrisches Licht in sämtlichen Räumen, Auto-Garage, Radfahrer-Station, Unterkunft für Schulen und Vereine, Kegelbahn)
Otto Voigtländer (Baugeschäft, Baumaterialien, Holzhandlung, Futtermittel, Sämereien, Malerartikel)
Papierfabrik Königstein (Papiermühle seit 1569, erste Papiermaschine 1861 unter Inhaber Hugo Hoesch, Demontage 1946)
Restaurant zur "Sonne" (freundliche Fremdenzimmer, Elbterrasse)
"Schrägers Gasthaus" (eigene Fleischerei, preiswerte Übernachtungen mit und ohne Pension, kalte und warme Küche zu jeder Tageszeit, Einkehrstätte für Omnibus- und Betriebsfahrten)
Uhlemann & Söhne Essig-Fabrik (gegr. 1827, Wein-, Tafel-, Estragon-Essige, Essigsprit, Dampf-Mostrich-Mühle, Uhlemann & Koch Altenburg)
Vitus Noever & Co. Graphische Kunstanstalt, Luxuskartenfabrik, Königstein Elbe
Eintrag im Brockhaus von 1894
"An der Linie Dresden-Bodenbach der Sächsischen Staatsbahnen. Postexpedition, Telegraph, Dampferstation; Dampfsägemühlen, Papier- und Cellulose-, Spiegelrahmen-, Holzstoff-, Knopf-, Maschinenfabriken, Steinbrüche, Holz- und Steinhandel, Schiffahrt."
Quellen
picclick.de