Potsdam (Brandenburg)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Bilder ohne Nachfrage!
letzte Änderung: 24.09.2023

Preußen setzte einst Maßstäbe in militärischen Angelegenheiten. In Potsdam, der ehemaligen Residenzstadt des Köngigreichs Preußen, war bis 1990 stark vom Militär geprägt. Mehr als 20 Jahre später waren es vor allem die Hinterlassenschaften jener Zeit, die sich in Potsdam und Umgebung befanden.

Kaserne Krampnitz in Potsdam-Fahrland

Kaserne Krampnitz in Potsdam-Fahrland, Foto: Martin Schramme Kaserne bei Potsdam, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Sowjetische Soldaten haben auf einem Dachboden ihre Herkunftsorte hinterlassen: Kurgan, Dubno,
Charkow, Kostroma, Jerewan, Pawlograd.
Foto: Martin Schramme sowjetische Zeitung "Roter Stern", das Zentralorgan des Ministeriums für Verteidigung der Sowjetunion,
als Makulatur an einer Wand
Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Die Mitte der 1930er Jahre geplante Heeres-Reit- und Fahrschule und Kavallerieschule Krampnitz war die baulicher Erweiterung des 1895 begonnenen Truppenübungsplatzes Döberitz. Die Reit- und Fahrschule wurde von Hannover nach Krampitz verlegt. Die Kavallerieschule war nötig, weil es trotz der fortschreitenden Motorisierung etwa bei Kriegsbeginn 1939 noch mehr als eine halbe Millionen Pferde im Militärdienst gab. Architekt der Kaserne war Robert Kisch und damit der Mann, dem Berlin den Entwurf der neuen Reichskanzlei verdankte. Laut Plan sollten in der Kaserne 3700 Soldaten und Personal, 1800 Pferde und 450 Familien unterkommen. Die Kaserne wurde von 1937 bis 1939 gebaut und mehrfach verändert. Mit dem rasanten technischen Fortschritt änderten sich auch Ausstattung und Name der Einrichtung. 1941 wurde Krampnitz zur "Schule für schnelle Truppen" und 1943 zur "Panzerschule II Krampnitz".

Die Rote Armee konnte das Areal am 27. April 1945 unzerstört übernehmen. Eine Bomber-Täuschungsanlage im Fahrländer See hatte offenbar funktioniert. Bis 1983 war die 10. Garde Ural Panzerdivision in Krampnitz stationiert, dann wurde sie nach Altengrabow verlegt. Zuletzt betrieben die Sowjets am Standort Potsdam eine Ausbildungskaserne. Die Sowjets nahmen zahlreiche Umbauten und Erweiterungen vor. 127 vorhandenen Objekten wurden 101 hinzugefügt. Eingerichtet wurden unter anderem Kinos, Großküchen, eine Kaufhalle und Wohnungen. In den 70er und 80er Jahren entstanden fünf Neubauten (Plattenbauten). Ende der 1980er Jahre wurde eine Wäscherei erbaut.

1989 zählten zur Kaserne rund 6000 Soldaten und 1500 Zivilpersonen. Die Verlegung in die Heimat erfolgte von 1989 bis 1991. Seit 1992 bemühte sich Fahrland um eine Nachnutzung. 1996 wurden konkrete Planungen erarbeitet. Seit 1998 gibt es einen Flächennutzungsplan. Nur fünf Häuser konnten in jener Zeit tatsächlich instandgesetzt werden. Auch 2013 waren sie bewohnt. Weitere Kaufinteressenten wurden abgewiesen.

Nachdem lange nichts passierte, endeten jahrelange Planungen und Diskussion im April 2019 mit einem Masterplan der Stadt Potsdam zur Entwicklung des ehemaligen Kasernengeländes.

(Quelle: Vorbereitende Untersuchung - Kaserne Krampnitz - Abschlussbericht, September/Dezember 2012)

Neues zur Umnutzung der Kaserne

Kriegsschule / "Kreml" auf dem Brauhausberg

Luftbild, Foto: Wolfgang Pehlemann
"Kreml" auf dem Brauhausberg, Foto: Wolfgang Pehlemann

Das Luftbild stammt von Wolfgang Pehlemann.

1899 bis 1902 als Kriegsschule errichtet, bis 1914 als solche genutzt, dann bis zum Ende des Ersten Weltkriegs (1918) als Bataillonssammelstelle, danach bis 1945 Reichsarchiv, bis Juni 1948 Sitz der Sowjetischen Militäradministration (SMAD), dann kurzzeitig Steuer- und Finanzverwaltung wurde das markante Objekt auf dem Brauhausberg von Potsdam zum Sitz erst der SED-Landesleitung Brandenburg, dann ab 1952 der SED-Bezirksleitung Potsdam. Lage, Farbe und Funktion brachten dem Objekt schließlich den Vergleich mit dem bekanntesten Bauwerk in Moskau, dem (roten) Kreml, ein. Die parteioffizielle Huldigung der Sowjetunion (großer Bruder der DDR) folgte zum 60. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktober-Revolution. Im zeittypischen Neubaustil erstrahlten zu jener Zeit das Terrassen-Restaurant "Minsk" im Ensemble mit einer Schwimmhalle direkt vor und zu Füßen des mächtigen Parteigebäudes.

Im Herbst 2021 stand des Objekt leer, die Schwimmhalle war abgerissen und das Restaurant eine Ruine. Nur vage Schatten des übergroßen Zeichens der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) waren noch zu sehen und für Kundige als solche gerade noch zu erkennen. 2013 war der Brandenburger Landtag ausgezogen nach 22 Jahren. 2018 verließen die letzten Einwanderer der Einwanderungswelle von 2015 das Objekt. Im Sommer 2023 berichtete RBB24 über ein Feuer im Objekt, das massive Schäden hinterließ.

Holländisches Viertel

134 Häuser stilecht aus roten Ziegeln und mit geschwungenen Giebeln gehören zum so genannten "Holländischen Viertel" in Potsdam, der alten Residenzstadt. Weniger als 400 Menschen und einige wenige Gewerbetreibende lebten 1990 noch im Holländischen Viertel. Die Einwohnerzahl hatte sich bis 2021 fast verdoppelt und die Zahl der gewerblich Tätigen war auch deutlich größer.

Deutsche Jutespinnerei und Weberei AG Meißen (2014-2017 Umbau zu Lofts)

Jutespinnerei in Nowawes, heute Potsdam, Foto: Bernd Hiepe Jutespinnerei in Nowawes, heute Potsdam, Foto: Bernd Hiepe Jutespinnerei in Nowawes, heute Potsdam, Foto: Bernd Hiepe Jutespinnerei in Nowawes, heute Potsdam, Foto: Bernd Hiepe Jutespinnerei in Nowawes, heute Potsdam, Foto: Bernd Hiepe Jutespinnerei in Nowawes, heute Potsdam, Foto: Bernd Hiepe Jutespinnerei in Nowawes, heute Potsdam, Foto: Bernd Hiepe Jutespinnerei in Nowawes, heute Potsdam, Foto: Bernd Hiepe

1881 übernahm die Deutsche Jutespinnerei und Weberei AG Meißen die Jutespinnerei in Nowawes (seit 1940 Potsdam-Babelsberg), die 1862 gegründet und seit 1865 von den Gebrüder Julius und L. Robert Arntz geführt worden war. Bis 1887 entwickelte sich der Industriekomplex am Flüsschen Nuthe zur zweitgrößte Jute-Spinnerei des Deutschen Reiches. Die wirtschaftlich schweren Zeiten während der Weimarer Republik (1919-1932) brachten auch das Textilunternehmen in Nowawes in arge Bedrängnis. Das endete damit, dass die Braunschweigische Aktiengesellschaft für Jute- und Flachs-Industrie das Objekt übernahm.

Alle Bilder der Jutespinnerei: Von Bernd Hiepe, Berlin - Bernd Hiepe, Berlin, CC BY-SA 3.0, Link
So sieht der Industriekomplex nach der Sanierung aus: Link zum Denkmalverzeichnis des Landes Brandenburg

Betriebe in der DDR (1949-1990)
Die angegebenen Betriebe müssen nicht in der Stadt Potsdam gelegen haben, sondern auch im Bezirk Potsdam.
APAG Aluminium-Präzisionsarmaturen-Guß Potsdam-Babelsberg
August-Bebel-Haus Volksbuchhandlung, Klement-Gottwald-Str. 57
Autobahnbaukombinat Betrieb Nord Potsdam (VEB Autobahnbaukombinat Magdeburg)
VE Bau- und Montage-Kombinat Ost Betriebsteil Potsdam
VEB Backwarenkombinat Potsdam (Betriebe in Potsdam, Nauen, Neuruppin, Gransee-Grünberg, Zossen, Brandenburg, Stahnsdorf)
VEB Bauausführungen Potsdam
VEB Baureparaturen Potsdam
VEB Baustoffversorgung Potsdam (VEB Kombinat Baustoffversorgung Berlin)
VEB Betonkombinat Potsdam (Betriebe in Rathenow, Staaken, Teltow)
VEB Betonwerk Potsdam-Rehbrücke
Bezirksdirektion für Straßenwesen Potsdam
VEB Binnenfischerei Potsdam
VEB BMK Ost Betrieb 4 Potsdam (VEB BMK Ost Frankfurt/Oder)
VEB Bohrpfahlgründung Potsdam
VEB Brauerei Potsdam
VEB Buch- und Offsetdruckerei Potsdam
VEB Buchdruckerei Potsdam
Büro für Städtebau Potsdam
Büro für Territorialplanung Potsdam
Büro für Verkehrsplanung Potsdam
VEB Chemiehandel Potsdam
VEB Chemisch-Pharmazeutische Fabrik Potsdam (u. a. Tecoryl Schnupfen-Mittel, Pertussin-Sirup, -Tropfen, -Balsam, -Baby-Zäpfchen)
VEB Datenverarbeitungszentrum Potsdam
VEB Dentaltechnik Potsdam-Babelsberg
VEB Deponie Potsdam
VEB Dienstleistungskombinat Potsdam
VEB Druckerei Potsdam
VEB Elektroindustrie Potsdam
VEB Energiekombinat Potsdam
VEB Erste Potsdamer Mineralwasserfabrik, Geschwister-Scholl Str. 77 (Cola Colette)
VEB Fabrik für Präzisionsschlösser HV EBM, Turnstr. 18
VEB Feinkost und Konservenfabrik, Dortustr. 48 (VEB Feinkost- und Konservenwerk Potsdam)
VEB Fleischkombinat Potsdam (VEB Kombinat Fleischwirtschaft)
VEB Forschung und Projektierung Potsdam
VEB Forstprojektierung Potsdam
Forstwirtschaftliches Institut Potsdam
VEB Gebäudewirtschaft Potsdam
VEB Geflügelwirtschaft Potsdam
VEB Geodäsie und Kartographie Potsdam (VEB Kartographischer Dienst Potsdam)
VEB Getränkekombinat Potsdam (Betriebe in Potsdam, Dassow, Pritzwalk, Rathenow, Wiesenburg, Rheinsberg, Groß-Kreutz, Brandenburg, Jüterbog, Luckenwalde, Nauen, Oranienburg, Kablow, Zernsdorf, Kyritz, Grüneberg)
VEB Getreidewirtschaft Potsdam (VEB Kombinat Getreidewirtschaft Potsdam)
VEB Großhandel OGS Potsdam
VEB Großhandel WtB Potsdam in Babelsberg (VEB Kombinat WtB Potsdam)
VEB Grünanlagen und Bestattungswesen Potsdam
VEB Güterverkehr und Spedition Potsdam (VEB Verkehrskombinat Potsdam)
VEB HAG Komplexer Wohnungsbau Potsdam (HAG = Hauptauftraggeber)
HAG Wohnungs- und Gesellschaftsbau Potsdam
VEB Halloren Kältetechnik BT Potsdam (VEB Kombinat Süßwaren Halle)
VEB Handelstransport Potsdam in Babelsberg
VEB Haushaltstechnik Potsdam
VEB Hochbau Potsdam
VEB Hochbau und Werterhaltung Potsdam
VEB Holzimport Potsdam
VEB Industriebau Potsdam
VEB Ingenieur-, Tief- und Verkehrsbau Potsdam (VEB Kombinat Tiefbau Potsdam, Sitz Brandenburg)
VEB Ingenieur-Tief- und Verkehrsbaukombinat Potsdam
VEB Ingenieurbüro Bauwesen Potsdam
VEB Ingenieurbüro für Forstwirtschaft Potsdam
Institut für Biotechnologie Potsdam
Institut für Ökonomie des Ressourcenschutzes Potsdam
VEB Kessel- und Apparatebau Potsdam
VEB Kfz-Instandsetzung Max Reimann Potsdam
VEB Kohlehandel Potsdam
VEB Kohleversorgung Potsdam
VEB Kombinat Kraftverkehr Potsdam
VEB Kombinat Landtechnik Potsdam
VEB Landbauprojekt Potsdam
VEB Kombinat Landtechnische Instandsetzung Potsdam
VEB Lokomotivbau Karl Marx Potsdam-Babelsberg
VEB Mehrschichten-Sicherheitsglas Potsdam
VEB Meliorationskombinat Potsdam
Meteorologischer Dienst der DDR, Potsdam
VEB Milchhof Potsdam
Milchwirtschaft Potsdam e.G. (VdgB Molkereigenossenschaft)
VEB Minol Potsdam
VEB Moden von Morgen Potsdam
VEB Mühlenwerke Potsdam (VEB Potsdamer Mühlenwerke im VEB Kombinat Getreidewirtschaft Potsdam)
VEB Oberbekleidung Potsdam
VEB Kombinat OGS Potsdam
VEB Öltechnik Potsdam
VEB Optik und Mechanik Potsdam
VEB Personenkraftverkehr Potsdam-Babelsberg
VEB Planen und Markisen Potsdam
VEB Plastverarbeitung Potsdam
VEB Propangeräte Potsdam-Babelsberg
VEB Rationalisierung Holzausformungsanlagen Potsdam
VEB Sanitär- und Heizungstechnik Potsdam
VEB Schuhe-Orgelbau Potsdam
VEB Sekundärrohstofferfassung Potsdam (SERO)
VEB Spezialbau Potsdam
VEB Stadtbau Potsdam
VEB Stahlmatratzenfabrik Potsdam
VEB Straßenbau Potsdam
VEB Textilreinigung Potsdam
VEB TGA Potsdam
VEB Tiefbau-Union Potsdam
VEB Tierzucht Potsdam
VEB Transformatoren Potsdam
VEB triko Havel Potsdam
Vereinigte Babelsberger mechanische Werkstätten Potsdam-Babelsberg
Vereinigung für die Lenkung der Milchindustrie Potsdam
VEB Verkehrskombinat Potsdam (Betriebe in Potsdam, Rathenow, Groß-Glienicke, Treuenbrietzen, Brandenburg)
Versorgungsdepot für Pharmazie und Medizintechnik Potsdam
VEB Wärme-, Kälte- und Schallisolierung Potsdam
VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Potsdam
Weiße Flotte Potsdam
VEB Wohnungsbaukombinat Potsdam
WTZ Edwin Hoernle Potsdam (Hoernle war ein kommunistischer Politiker, marxistischer Theoretiker, Gründungsmitglied des Nationalkomitees Freies Deutschland, Schriftsteller und Pädagoge.)
VEB Zuschlagstoffe Potsdam
VEB Zylinderschlösser Potsdam
VEB Kombinat Getreidewirtschaft Potsdam (Betriebe in Potsdam, Nauen, Rathenow, Brandenburg, Gransee, Jüterbog, Pritzwalk, Fürstenberg, Ketzin)
Apotheker Max Negwer Fabrik pharmazeutischer und kosmetischer Spezialitäten (Ohropax Geräschschützer)

Wirtschaft und Leben in Potsdam vor 1945
Adelung & Hoffmann, Aktienbrauerei
AG für Feld- & Kleinbahnen-Bedarf, vormals Orenstein & Koppel (ab 1940 nach Enteignung Maschinenbau- und Bahnbedarf AG vorm. Orenstein & Koppel)
Aktiengesellschaft für Industrie und Landwirtschaft (Agil, gegr. 1921)
Alexander Richter Mechanische Woll- und Baumwoll-Stickerei (seit 1853, Strickgarn-Grosshandlung, Schutzmarke "Richter")
Arado Flugzeugwerke G.m.b.H. Potsdam (1921 in Rostock-Warnemünde gegr., Ansiedlung in Potsdam 1936)
August Bullert & Sohn Buchbindermeister, Kartonagenfabrik, Papierhandlung, Potsdam, Charlottenstr. 14
A. W. Hayns Erben Buchdruckerei und Verlag, Potsdam, Kaiserstr. 3 (Potsdamer Tageszeitung)
Bäckerei Braune Potsdam
Berliner Kindl-Brauerei AG, Luckenwalder Str. 15/16
C. H. Busch Schneider für Herren, Hoflieferant
C. J. Kallabis Dampf-Likörfabrik, Potsdam, Jägerstr. 6 (seit 1822, Goldene Taube)
Deutsche Jutespinnerei und Weberei, Werk Nowawes-Neuendorf
Deutsche Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft (DELAG)
Deutsche Siphon-Fabrik C. Rüffer, Potsdam, Jägerstr. 7 (gegr. 1897, Herstellung von Bierdruckapparaten sowie Reparaturen und Reinigung, Hotel- und Gastwirtschaftsbedarf; vormals Hoffmann, Schwarz & Co., Berlin)
D. R. Halemeyer Säcke-, Planen- und Zeltefabrik (gegr. 1820)
Eduard Krüger & Co. Straßen- und Tiefbau GmbH, Wall am Kiez 31
Erkens Autolicht, Potsdam, Aufschwemme 2 (Bosch-Erzeugnisse, Varta-Dienst, Auto-Union, DKW, Elektro-Dienst)
E. Taescher Chemisch-Pharmazeutische Fabrik, Potsdam, Behlertstr. 29
Foto-Feuerstake Leica-Spezialist, Potsdam, Schloßstr. 1/3
Gasanstalt Potsdam (Betriebsbeginn 1856)
Gebr. Dreßler, Dampfsägewerk und Bautischerei
Grauer & Stoya (Tapeten, Linoleum, Teppiche)
Gustav Kiepenheuer Verlag AG Potsdam
H. Beuster & Sohn Bahnspediteur
H. Dreyer & Sohn Apparatebauanstalt (gegr. 1876)
Hotel zum Einsiedler Potsdam
H. Ruthenbergs Möbelhaus
Jalousiefabrik W. Sandner, Potsdam, Kupferschiedsgasse 2 (Roll- und Sommerjalousien, Markisen, Rollos jeder Art)
J. Büning & Sohn AG (Unternehmen gegr. 1848, seit 1898 AG, Sitz ab 1918 in Berlin, ab 1921 in Potsdam)
Johann Baptist Weyermann Farbmalzbier-Brauerei Potsdam (Farbmalzbier "Sinamar")
Krämersche Buchdruckerei, Postdam, Spandauer Str. 27 (gegr. 1722)
Liebermann & Söhne Nähseidenfabrik, Nowawes bei Potsdam (gegr. 1852)
Loeser & Wolff, Qualitätszigarren, Handel, Wilhelmplatz 20 (in Berlin ansässige, zeitweise größte Zigarrenfabrik Europas, 1937 arisiert)
Luftschiffbau Zeppelin GmbH
Lumen-Verlag GmbH, Buchhandlung für allgemeine und technische Bildung
M. Pech GmbH Gummiwaren, Verbandstoffe, Bandagen, Potsdam, Brandenburger Str. 29
Paul Engel Motorbootswerft, Leipziger Str. 9-10
Potsdamer Brauerei Actien-Gesellschaft vormals W. Hoene (gegr. 1872)
Potsdamer Dampfmühle, F.W. Schütt, Leipziger Str. 5-6
Potsdamer Konserven-Fabrik Otto Liepe GmbH, Nauener Str. 5 (Gemüse und Früchte)
PUMA Schuhfabrik GmbH, Nowawes bei Potsdam
Reichsbahnausbesserungswerk Potsdam (gegr. 1838)
Reinhold Geese vormals Paul Quednow Posamenten-Fabrik, Brandenburger Str. 23
Seidenwarenfabrik Michels & Cie.
Tapetenfabrik Hermann Meißner, Filiale Potsdam, Brandenburger- Ecke Waisenstr. 58 (Linoleum, Wachstuche)
Walter Klimpt Elektromotoren-Reparaturen, Potsdam, Luisenstr. 15
Wäscherei ATE, Potsdam, Margaretenstr. 36 (Wäscher- und Plättermeister Alexander Teichmann)
W. Eckert Likörfabrik und Weingroßhandlung, Potsdam, Elisabethstr. 1 (seit 1838)
W. Zinnert Konserven- und Marmeladenfabrik, Potsdam, Holzmarktstr. 2

Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1894
Liegt in der schönsten Gegend der Mark, am Einflusse der Nuthe in die schiffbare Havel, auf einer Insel von 30 Kilometer Umfang (Potsdamer Weder), welche von der Havel, einigen Seen und einem Kanal gebildet wird, an der Linie Berlin-Magdeburg der Preußischen Staatsbahnen, mit Vorortverkehren nach Berlin (Potsdamer Bahnhof, Wannseebahnhof, Schlesischer Bahnhof). Postamt erster Klasse mit drei Zweigstellen, Telegraphenamt erster Klasse und Fernsprecheinrichtung. Unter den Fabriken sind die Zuckerfabrik, mehrere Brauereien und Seifenfabriken, eine Dachpappen- und Wachstuchfabrik und das berühmte optische Institut von Harnack zu erwähnen. Mehrere Pferdebahnlinien führen durch die Stadt, welche außerdem durch Dampfer mit Spandau, Berlin und Wannsee verbunden ist.

Begriffslegende
Nowawes = Örtchen bei Potsdam, das unter den Nazis in Babelsberg umbenannt und nach Potsdam eingemeindet wurde.

Quellen
Adreßbuch Potsdam 1938/39
albert-gieseler.de
berlinstaiga.de
maz-online.de
picclick.de
pnn.de
stadtbild-deutschland.org
wikipedia.de
wildeast.blog