1861 begann Beelitz, sich mit dem Anbau von Spargel einen Namen zu machen. Überregionale Bekanntheit bekam der Ort auch wegen seiner ausgedehnten Heilstätten. 1928 errichtete das namhafte deutsche Unternehmen Telefunken eine Übersee-Empfangsstation für Telekommunikationszwecke.
Venus-Lichtspiele in Beelitz
Rudolf und Anna Lintow, seit 1910 Betreiber der Gaststätte "Deutsches Haus" an der Berliner Straße in Beelitz, eröffneten 1912 die "Zentral-Lichtspiele" mit 330 Plätzen. Gäste des Hauses erfreuten sich eines noblen Ambientes: Vor der Leinwand hing ein roter Vorhang umgeben von einem goldenen Rahmen. Der Stummfilm florierte. Erst in den 20er Jahren kam langsam der Tonfilm auf. Das Kino der Lintows war sehr modern, denn anders als sonst üblich stand das Vorführgerät in einem separaten Raum. Das war sicherer für die Zuschauer, da die damals eingesetzten Nitrofilme leicht entzündlich waren und Brände in Kinos nicht eben selten. Der Erfolg des Kinos bewog eine gewisse Frau Mende 1930 an der Brückenstraße (heute Clara-Zetkin-Str.) ein weiteres, allerdings deutlich kleineres Kino zu betreiben. Seit 1933 hieß der Betreiber in der Brückenstraße Erich Weitze, seit 1941 galt das auch für die Zentral-Lichtspiele. 1945 nahmen die Russen die gute Technik der Zentral-Lichtspiele mit und schleppten sie in das Lungensanatorium "Beelitz-Heilstätten", die sie zum sowjetischen Militärhospital umfunktionierten. Fortan fanden im Deutschen Haus nur noch Konzerte und Tanzveranstaltungen statt. Schon bald darauf wurde das verbliebene Kino verstaatlicht und fortan als Venus-Lichtspiele weitergeführt. 1991 kam das Ende für die Kinos in Beelitz. Im Jahr 2000 fiel im Deutschen Haus die Stuckdecke herunter. 2013 gab es einem Bericht der "Potsdamer Neuesten Nachrichten" einen Investor aus Berlin, der sich mit dem Gedanken einer Sanierung trug.
Schmiedemeister Alfred Woltersdorf
Wer genau hinschaute, fand im Jahr 2014 noch etliche auf Handwerksbetriebe und Unternehmungen aus längst vergangenen Zeiten. Unter ihnen auch den Schmiedemeister Alfred Woltersdorf.
Mehl & Kleie Verkauf von Ferdinand Egeler
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Beelitz Heilstätten
Franz Garny Tresorfabrik Frankfurt Main
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Operationssaal
In den Jahren 1898 bis 1930 ließ die Landesversicherungsanstalt Berlin in Beelitz den gigantischen Komplex der Lungenheilstätten errichten. Der Aufbau geschah im Verlauf von drei Bauphasen 1898 bis 1902, 1908 bis 1910 und 1926 bis 1930. Ein eigenes Heizkraftwerk gehörte seit 1903 zur Gesamtanlage und ist heute ein technisches Denkmal, das komplett restauriert und saniert worden ist. Während der Weltkriege waren die Heilstätten Lazarett und Sanatorium für die deutschen Soldaten. Im Herbst 1916 gehörte auch Adolf Hitler, der spätere Führer und Reichskanzler des irrwitzigen NS-Regimes (1933-1945), zu den Rekonvaleszenten in Beelitz.
Vom Sommer 1945 bis 1994 betrieb die Rote Armee (Sowjetunion/Russland) die Heilanstalt als Militärkrankenhaus. Von Dezember 1990 bis zur Evakuierung nach Moskau am 13. März 1991 war Erich Honecker, der ehemalige Regierungschef der DDR, Gast und Patient in Beelitz.
Quellen
allekinos.pytalhost.com
Betriebe in der DDR (1949-1990)
VEB Elektromechanik Beelitz
VEB Havelland Beelitz (VEB Kombinat OGS Potsdam)
VEB Havelland-Kombinat Obst- und Gemüseverarbeitung Beelitz (Betriebe in Gransee)
VEB Kabelwerk Beelitz (VEB Kabelwerke Oberspree Berlin)
Mineralwasserfabrik Willi Rudow Beelitz (asco cola mit Vitamin C)
Wirtschaft und Leben in Beelitz vor 1945
Mehl & Kleie Verkauf von Ferdinand Egeler
Schmiedemeister Alfred Woltersdorf
Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1894
An der Nieplitz und der Linie Berlin-Güsten (Bahnhof 5 Kilometer entfernt) der Preußischen Staatsbahnen. Post, Telegraph.