Hohenmölsen (Sachsen-Anhalt)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Bilder ohne Nachfrage!
letzte Änderung: 12.09.2022

Landwirtschaft und Braunkohleabbau prägten die wirtschaftliche Entwicklung von Hohenmölsen.

Wasserturm in Zembschen

Wasserturm in Zembschen, Foto: Martin Schramme, 2014 Wasserturm in Zembschen, Foto: Martin Schramme, 2014 Wasserturm in Zembschen, Foto: Martin Schramme, 2014 Wasserturm in Zembschen, Foto: Martin Schramme, 2014

Im Hohenmölsener Ortsteil Zembschen ist ein bemerkenswerter Wasserturm zu finden. Er gehörte einst zur Braunkohlengrube "Winterfeldt". Eigentümer der Grube war die A. Riebecksche Montanwerke AG aus dem nahen Halle an der Saale, die seit 1883 bestand. Der Wasserspeicher in Kugelform ist ein so genannter Klönne-Behälter, der 1898/99 patentiert wurde.

VEB Paraffinwerk "Vorwärts" Webau

VEB Paraffinwerk, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Drei Mineralöltanks Baujahr 1968 vom VEB Gaselan Fürstenwalde stehen heute noch an der Bahnstrecke von Webau (Hohenmölsen). Sie gehörten zum VEB Paraffinwerk "Vorwärts" Webau (seit 1955), der 1969 dem Schmierstoffkombinat Zeitz zugeordnet wurde, das wiederum ab 1970 zum PCK Schwedt gehörte. Vorläufer war der VEB Teerverarbeitungswerk Köpsen (bis 1945 Anhaltische Kohlenwerke), das nach 1945 zunächst dem SAG-Betrieb Maslo (russisch für Öl) angehörte. Am 1. Juni 1990 wurde daraus die Paraffinwerk Webau GmbH, später dann die Mitteldeutsches Paraffinwerk Webau GmbH.

GASELAN: Die Anfänge von Gaselan am Standort Fürstenwalde/Spree sind im Jahre 1872 zu finden. Die Gründung geht auf den Klempnermeister Julius Pinsch aus Berlin zurück, der nach Aufträgen, Gaslampen zu reparieren, auf die Idee kam, selbst derlei zu bauen. In Fürstenwalde wurden Geräten und Anlagen hauptsächlich für Stadtgas gefertigt. Seit 1951 hieß der Betrieb VEB Gaselan Fürstenwalde, später VEB Chemie- und Tankanlagenbau Fürstenwalde. 1990 stieg RMG aus Kassel, ein Tochterunternehmen von Honeywell (USA), in die Gasanlagenfertigung von Gaselan ein.

Betriebe der DDR (1949-1990)
VEB Braunkohlenwerk Erich Weinert Deuben (Kreis Hohenmölsen)
VEB Kiesgruben Hohenmölsen
VEB Kreisbaubetrieb Hohenmölsen
VEB Paraffinwerk "Vorwärts" Webau, Kreis Hohenmölsen (Parafix Kohlenanzünder, DDR-Werbeslogan: "schmutzt nicht, rußt nicht, riecht nicht")

Wirtschaft in Hohenmösen vor 1945
A. Riebecksche Montanwerke AG
Baugeschäft Dähne (gegr. 1869)
Café Coppi
Dampfziegelei Otto Jacob
Gasthof "Preußischer Hof"
Gebrüder Hannß Dampfziegelei Hohenmölsen (Betriebsstart 1905, eigenes Anschlussgleis, Produkte: Mauersteine, Schamottesteine)
Grube "Johanna Pauline"
Grube Neu-Zetzsch (Kohleförderung und Brikettherstellung, Drahtseilbahn zwischen Tagebau und Brikettfabrik)
Otto Günther Photographisches Atelier für moderne Photographie
Restaurant Preußischer Hof
Tagebau Wählitz (Abbau von Braunkohle, Inbetriebnahme 1927, Versorgung der Fabriken Wählitz, Bösau und Profen)
Tankstelle der OLEX - Deutsche Petroleum-Verkaufsgesellschaft mbH, Berlin-Schöneberg, Herrenstr. 12
Ziegelei Wilhelm Jacob, Pegauer Str. 26

Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1894
Unweit der Rippach. Post, Telegraph. Ziegelei, Mühle, Kram- und Viehmärkte und in der Umgegend Braunkohlengruben.

Quellen
stadt-hohenmoelsen.de