Zeitz (Sachsen-Anhalt)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
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letzte Änderung am 14.04.2024

Zeitz war einst eine stolze Residenz- und Domstadt und seit der zweiten Häfte des 19. Jahrhunderts bis 1990 eine lebendige Industriestadt mit Berg- und Maschinenbau, Kinderwagen- und Holzwarenproduktion sowie Chemischer Industrie, doch danach erlebte die Stadt einen rasanten Niedergang und Verfall. Sieg des Kapitalismus über den Sozialismus. Zeitz steht exemplarisch für die Zerstörung von Wirtschaft und Tradition, das Gesicht einer Stadt, wie es in weiten Teilen des ehemaligen Gebietes der DDR geschah.

Teigwarenfabrik Max Emmerling Zeitz (gegr. 1888)

Teigwarenfabrik Max Emmerling Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Teigwarenfabrik Max Emmerling Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Teigwarenfabrik Max Emmerling Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014
Teigwarenfabrik Max Emmerling Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Teigwarenfabrik Max Emmerling Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014

Max Emmerlin - Zeitz - erste und aelteste Zeitzer Kindernährzwieback- und Teigwaren- (Nudel- und Makkaroni) Fabrik. Spezialmarke "Elite". Spezialität: Kinder-Elite-Zwieback. Herstellung erster Qualität aller Eierteigwaren. An der Straße beeindruckt ein langes rotgeklinkertes Gebäude. Über dem Hauptportal prangt das Relief einer Windmühle. Auf jedem der vier Blätter des Mühlrades steht "Elite". Zu lesen ist auch die Jahreszahl 1909. Im Frühjahr 1940 weist Max Emmerling seine Kunden darauf hin, dass es Lieferengpässe gibt, weil Zwieback kontingentiert ist. Es bestehe eine Bezugsscheinpflicht. Am 28.06.1991 wurde die Aehrengold Teigwaren GmbH Zeitz registriert (nicht mehr auf dem Gelände).

Zeitzer Drahtseil-Eisenbahn (1877-1959)

Drahtseilbahn Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Drahtseilbahn Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Drahtseilbahn Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Drahtseilbahn Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Drahtseilbahn Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Drahtseilbahn Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Drahtseilbahn Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014

Zwischen der Straße Wendischer Berg und Thomas-Mann-Straße befindet sich die Bergstation der ehemaligen Zeitzer Drahtseil-Eisenbahn. In der Nachbarschaft der Bergstation ist noch der 1905 erbaute neue Wohnsitz von Eduard Tretrop (1832-1913), dem Initiator der Zeitzer Drahtseil-Eisenbahn, zu finden.

Nach der Stilllegung der Drahtseil-Eisenbahn befand sich in dem Objekt die "Station junger Naturforscher und Techniker Zeitz Richard Leißling", woran im April 2014 noch ein Schild erinnerte. Richard Leißling (1878-) war Lehrer, Naturschützer und -forscher sowie Volkskundler. Stationen junger Naturforscher und Techniker gab es in allen großen Städten der DDR. Dabei handelte es sich um Freizeiteinrichtungen für die naturwissenschaftliche Bildung der Schüler Polytechnischer Oberschulen.

Verein Drahtseilbahn Zeitz
Station junger Naturforscher und Techniker in der DDR

Dienstleistungskombinat (DLK) | Pianofortefabrik Albert Fahr (1880-1953) | Abriss 2015

Dienstleistungskombinat Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Dienstleistungskombinat Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Dienstleistungskombinat Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Dienstleistungskombinat Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Dienstleistungskombinat Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Dienstleistungskombinat Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Dienstleistungskombinat Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014

April 2014: DLK steht in großen Buchstaben auf dem Eingangsgebäude. Das Kürzel steht für das Dienstleistungskombinat, den zentralen Dienstleistungsbetrieb, der in Zeitz seit 1960 bestand. Ende 2013 beschloss der Stadtrat von Zeitz, den nach 20 Jahren Vernachlässigung bereits teilweise eingestürzten Gebäudekomplex des DLK an der Freiligrathstraße komplett abzureißen.

Das DLK Zeitz befand sich in der ehemaligen Klavierfabrik Albert Fahr, königlicher Hoflieferant der KuK-Monarchie in Wien. Mit zeitweise bis zu 30 Fabriken war Zeitz einst ein bedeutender Standort der Klavierindustrie. Fahr war das bekannteste Unternehmen. Die Produktion lief von 1880 bis 1953 und erreichte um 1900 einen Jahresumfang von 500 Instrumenten. Die Klaviere von Fahr erfuhren weltweite Verbreitung bis zu Christies in die Little Collins Street in Melbourne (Australien). Im Adressbuch der Stadt Zeitz von 1914 ist Albert Fahr als Fabrikbesitzer und österreich-ungarischer Hoflieferant in der Bölowstraße 49 (heute Freiligrathstraße) vermerkt. In der Nachbarschaft taucht seinerzeit auch die Pianofortefabrik Hölling & Spangenberg auf. Im Zeitzer Adressbuch von 1947 ist der Kaufmann Kurt Fahr im Haus 49 zu finden.

Am 11. Mai 2016 berichtete die Lokalausgabe des Regionalorgans "Mitteldeutsche Zeitung" von den glorreichen Zeiten der Stadt Zeitz als Stadt des Klavierbaus. Gleich im ersten Satz hie&slig; es: "Zeitz war einst die Stadt des europäischen Klavierbaus." (Quelle: http://www.mz-web.de/24034124) Das waren Pianofirmen in Zeitz: R. Hupfer & Co., Morenz & Schemelli, Oscar Gerbstädt, Albert Fahr, F. Geißler, Oscar Gerbstädt, C. Hölling & Spangenberg, Krietzsch, Morenz & Schemelli, E. Rübner & Co. und P. Schmidt & Sohn. Inzwischen sind die meisten historischen Stätten des Zeitzer Klavierbaus vernichtet. Das endgültige Ende des Klavierbaus in der nach dem Ende der DDR besonders gebeutelten ehemaligen Industriestadt kam 2011. Die Mechanikherstellung für Pianos und Flügel wurde wegen der wirtschaftlich attraktiveren Rahmenbedingungen nach Meuselwitz (Thüringen) verlegt.

Brikettfabrik "Hermann-Schacht"

Brikettfabrik Hermann-Schacht, Foto: Martin Schramme, 2014 Brikettfabrik Hermann-Schacht, Foto: Martin Schramme, 2014 Brikettfabrik Hermann-Schacht, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Benannt nach Richard Herrmann startete die Brikettfabrik 1889 mit der Produktion. Es ging darum, die ortsansässige Zuckerfabrik mit Brennstoff zu versorgen. 1959 endete der Betrieb. Gebäude und technisches Gerät wurden 1961 unter Schutz gestellt. Seit 1994 kümmert sich der Verein "Mitteldeutscher Umwelt- und Technikpark" darum. Seit April 2009 gehört die Brikettfabrik zur Europäischen Route der Industriekultur. Die Brikettfabrik gilt als die weltweit älteste erhaltene Brikettfabrik der ersten Generation.

Museum auf dem Gelände der ehemaligen Brikettfabrik

Holzwaren-Industrie Opel & Kühne AG (Abriss 2017/2018)

Holzwaren-Industrie Opel und Kuehne AG, Foto: Martin Schramme, 2014 Holzwaren-Industrie Opel und Kuehne AG, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Holzwaren-Industrie in Zeitz: Wünsch & Pretzsch Phönix Kinderwagen und Holzwaren-Fabrik (gegr. 1866), E.A. Naether AG Kinderwagen und Holzwaren-Fabrik (älteste und größte Kinderwagen- und Holzwarenfabrik, gegr. 1846, Gloria-Wagen), Saxonia-Werk Ed. Pfeiffer GmbH Kinderwagen und Holzwaren-Fabrik, Opel & Kühne AG Zeitzer Kinderwagen und Holzwarenfabrik (gegr. 1928, Aktionäre 1943: Willy und Kurt Opel). Zeitz war einst Deutschlands Hauptstadt der Kinderwagen-Produktion, 1877 gab es zwölf Kinderwagen-Hersteller in Zeitz wie Haeselbarth & Storm, Friedrich Degelow und Eduard Pfeiffer. Das 9793 Quadratmeter Objekt an der Schädestraße wurde 2014 im Internet samt zweier großer Fabrikgebäude mit stabilen Stahlbetondecken für einen Euro zur Zwangsversteigerung angeboten. 2017/2018 verschwand das Objekt wie so viele andere alte Industrieanlagen zuvor in den Städten der ehemaligen DDR.

Komplexannahmestelle (Dienst-Leistungs-Kombinat, kurz: DLK)

Dienstleistungskombinat, Foto: Martin Schramme, 2012 Dienstleistungskombinat, Foto: Martin Schramme, 2012

"Komplexannahmestelle, Dienstleistungskombinat (DLK)" stand noch im Sommer 2012 gut erkennbar auf einem Schild in der Weißenfelser Straße 4 in Zeitz. 2015 war die Schrift zerstört. Die Komplexannahmestelle war eine Einrichtung in der DDR, die alle möglichen Dienstleistungen anbot, vor allem Reparaturleistungen.

Hotel "Goldene Sonne"

Hotel Goldene Sonne, Foto: Martin Schramme, 2014 Hotel Goldene Sonne, Foto: Martin Schramme, 2014 Hotel Goldene Sonne, Foto: Martin Schramme, 2014 Hotel Goldene Sonne, Foto: Martin Schramme, 2014

Das Hotel "Goldene Sonne" ist längst Geschichte. Das Gebäude steht in markanter Ecklage. Der Denkmalschutz schätzt die Bauzeit auf die Mitte des 19. Jahrhunderts. Wer weiß mehr über dieses Objekt? Bitte hier melden!

Staedtisches Volksbad in Zeitz

Staedtisches Volksbad in Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Staedtisches Volksbad in Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Staedtisches Volksbad in Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Staedtisches Volksbad in Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014

Die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) bietet das seit Jahren leerstehende alte Badgebäude als Drehorte an. Auch das Volksbad Zeitz gehört dazu.

Kelterei Burkard (Mosterei)

Kelterei Burkard, Foto: Martin Schramme, 2014 Kelterei Burkard, Foto: Martin Schramme, 2014 Kelterei Burkard, Foto: Martin Schramme, 2014 Kelterei Burkard, Foto: Martin Schramme, 2014

1948 übernahm Heinrich Burkard die Süßmost-Kelterei in der Steintorvorstadt von Otto Schindler. Seit 1958 lief die Heinrich Burkard KG mit staatlicher Beteiligung, 1972 wurde sie komplett verstaatlicht und Teil des VEB Ogis Zeitz. 1990 setzte Sohn Michael die Arbeit - wieder privatwirtschaftlich - fort. 1994 war die Rückübertragung abgewickelt. 2008 war endlich Schluss mit der eigenen Mosterei.

VEB ZEMAG Zeitz (Kombinat Takraf)

VEB ZEMAG Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 VEB ZEMAG Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 VEB ZEMAG Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2018 VEB ZEMAG Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2018

ZEMAG ist das Kürzel für Zeitzer Eisengießerei- und Maschinenbau-Actiengesellschaft. Der Name weist bis in das Jahr 1871, als die 1855 von Hermann Schäde (Ingenieur) und Ludwig Lange (Kaufmann) gegründete Maschinenbauanstalt und Eisengießerei entsprechend umbenannt wurde. 1873 brachte die ZEMAG die erste Brikettpresse und der erste brauchbare Kohletrockner heraus. Die Erfinder hießen Robert Jacobi und August Schulz. 1899 entstand eine Zweigniederlassung in Köln-Ehrenfeld. Die ZEMAG wuchs zum internationalen Unternehmen mit mehr als 1000 Arbeitern heran und lieferte 1921 die erste komplette Brikettfabrik nach Australien an die gerade gegründete State Electricity Commission of Victoria (SECV), den staatlichen Stromhersteller in Victoria. Die alte ZEMAG baute Dampfkessel und -maschinen, Dreschmaschinen, Pumpen und Mahlwerke. 1946, nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945), übernahm die Sowjetische Militäradministration (SMAD) die ZEMAG und wandelte sie in einen SAG-Betrieb (SAG = Sowjetische Aktiengesellschaft). 1954 ging die Regie an die DDR über. Es entstand der VEB ZEMAG Zeitz, die fortan für die DDR und ihre sozialistischen Nachbarländer zum wichtigsten Ausrüster für Braunkohlen-Brikettfabriken war. In den 60er Jahren wurde die Produktpalette um Bagger und Kräne erweitert, wobei es sich anfangs um Lizenzbauten des VEB Nobas Nordhausen handelte. 1990 wurde die ZEMAG privatisiert. Nach massivem Stellenabbau meldete das Unternehmen 2001 Konkurs an. Ein erster Revitalisierungsversuch als ZEMAG-01 GmbH 2001 scheiterte drei Jahre später. Die im Sommer 2008 gestartete ZEMAG Maschinenbau GmbH baut Brikettieranlagen, Brech- und Siebtechnik, Ver- und Entsorgungsanlagen für Kohlekraftwerke, Granulieranlagen sowie diverse Mühlen, Pressen, Trommeln, Brecher und Trockner her.

Die Werbewand in der Zeitzer Innenstadt erinnert an den VEB ZEMAG Zeitz (siehe Foto).

Textilwaren

Textilwaren, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Schon recht verblichen, aber noch lesbar war diese Ladenbezeichnung aus der DDR (1949-1990): "Textilwaren".

ehemalige Bibliothek Zeitz

ehemalige Bibliothek Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 ehemalige Bibliothek Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

An der Ecke Rahnestraße / Baderstraße in Zeitz befindet sich dieses prächtige Gebäude mit der Aufschrift "Bibliothek".

Fabrikantenvilla Friedrich Oettler

Fabrikantenvilla Friedrich Oettler, Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012

September 2012: Die Villa Oettler ist in keinem guten Zustand. Immerhin ist das Haus an seinem Wappen zu identifizieren: Zu sehen sind ein Bottich mit Rührgerät und Gerstenähren unterzeichnet mit dem Kürzel F. Oe (das "e" im "O"). Die Brauerei, die sich unweit des Schlosses befand, ist offenbar abgerissen. Brauerei F. Oettler, F. Oettler KG mit staatlicher Beteiligung, VEB Brauerei Zeitz im Getränkekombinat Dessau

Übersicht über die breite Getränkepalette aus Zeitz

Villa "Weltfrieden"

Villa Weltfrieden, Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Villa Weltfrieden, Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012

September 2012: Die Villa "Weltfrieden" steht schon lange leer. Dass das einst ein prächtiges Anwesen war, ist am Aussehen des Gebäudes und an dessen Lage anzulesen. Auf einem Schild am prächtigen Tor ist noch ein Großteil der Schrift zu erkennen: "Parkordnung | Der Park des Kulturhauses "Weltfrieden" ist täglich von 10 Uhr bis Eintritt der Dunkelheit geöffnet, sofern bei öffentlichen Veranstaltungen keine Sonderregelung getroffen ist. Radfahren ist im Park untersagt. Das Abpflücken von Blumen, Sträuchern u.a. ist streng verboten. Ablagern von Müll und Schutt im Parkgelände ist verboten. | Rat der Stadt Zeitz"

VEB Zekiwa (einst Firma E.A. Naether, Kinderwagenhersteller)

VEB Zekiwa, einst Firma E.A. Naether, Kinderwagenhersteller, Foto: Martin Schramme VEB Zekiwa, einst Firma E. A. Naether, Kinderwagenhersteller, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018

Der Kinderwagen-Hersteller VEB Zekiwa hatte zum Ende der DDR 1989 einen alten- und einen neuen Fabrikteil. Der alte Fabrikteil an der Geschwister-Scholl-Straße gehörte ursprünglich der Firma E.A. Naether, benannt nach dem Gründer der deutschen Kinderwagen-Industrie. Die Produktion in dem alten Gemäuer ruht seit 1991. Im Jahr 2017 berichtete die "Mitteldeutsche Zeitung" davon, dass die Stadt Zeitz das Objekt mit Hilfe von Fördermitteln sanieren will und das Stadtarchiv in die oberen Etagen einziehen soll.

VEB Zitza-Werk Zeitz - Zit (1948-1990), vormals Schokoladenfabrik Oehmig-Weidlich

Zitza-Werk in Zeitz, Foto: Martin Schramme Zitza-Werk in Zeitz, Foto: Martin Schramme Zitza-Werk in Zeitz, Foto: Martin Schramme Zitza-Werk in Zeitz, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Tür zum Ansatz-Raum Haarlack
Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Gegründet wurden die Zitza-Werke Zeitz 1902 als Kakao-, Schokoladen-, Dragee- und Zuckerwarenfabrik von C. H. Oehmig-Weidlich. 1906/07 wurde der Betrieb erweitert. Gestartet war das Unternehmen allerdings als Parfünerie- und Seifenfabrik. 1948 wurde das Unternehmen verstaatlicht zum VEB Zitza Zeitz und später an den VEB Deutsches Hydrierwerk Rodleben angeschlossen. 1988 konnten 40 Jahre Volkseigener Betrieb gefeiert werden. Nach der Wende bestand das Werk noch eine Zeit lang als zitza-cosmetics Produktion- und Vertriebs-GmbH (Geschäftsführer: Wilfried Rominski). 1992 waren die Tage des Werks gezählt. Nach vielen Jahren des Leerstandes berichtete die Mitteldeutsche Zeitung im Jahr 2007 vom Verkauf der Immobilie an ein Unternehmen in der Schweiz. Angeblich gebe es ein Entwicklungsprojekt Arbeit und Wohnung. Im Frühjahr 2018 stand der gesamte Gebäudekomplex jedoch noch immer leer. Investiert hatte niemand. Im Sommer 2019 bespielten junge Künstler das Industrieobjekt für gut einen Monat lang.

Der VEB Zitza Zeitz war zuletzt in der DDR ein Betrieb des VEB DHW Rodleben (VEB Deutsches Hydrierwerk Rodleben). Rodleben liegt nördlich von Dessau und westlich von Roßlau an der Elbe. Nach der Demontage der Industrieanlagen als Reparationsleistung an die Sowjetunion bauten deutsche Ingenieure und Arbeiter eine Paraffinoxydationsanlage, die ab 10. Dezember 1948 Produkte für die Seifen- und Waschmittelindustrie vollsynthetisch produzierte. In den Folgejahren erweiterte man die Destillationsanlage und die Hartfettanlage und fügte Produktionsanlagen für synthetische Alkohole und Weichmacher hinzu. 1966 war das Werk erneut Baustelle. Die größte und modernste Hartfettanlage der DDR entstand und lieferte schon bald hydrierte tierische und pflanzliche Öle für die Margarine-Produktion. Nach dem Ende der DDR, der Zerschlagung der Kombinate und der Reprivatisierung der Industrie wurden die DHW Rodleben Teil des indonesischen Weltkonzerns Salim. Ab 2001 gehörte Rodleben zu Ecogreen Oleochemicals.

Andere Seiten zum Zitza-Werk:
DDR-Duftmuseum
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Mühle

Muehle, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme, 2018

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Kirche St. Nicolai (Baujahr 1891)

Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018

Der Kirchbau im Stile der Neugotik ist auf das Jahr 1891 datiert und wurde als Ersatz für die 1823 auf dem Nikolaiplatz abgerissene Kirche errichtet. Die Einweihung des Neubaus erfolgte als Trinitatis-Kirche.

die Nikolai-Kirche von innen (Video)

VEB Zetti Schokoladen- und Zuckerwaren Zeitz (vormals F. A. Oehler)

Schokoladenfabrik Zetti in Zeitz, Foto: Martin Schramme Schokoladenfabrik Zetti in Zeitz, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme
Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Schokoladenfabrik Zetti in Zeitz, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme
Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

VEB Zetti in Zeitz, vormals F. A. Oehler Kakao-, Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik, gegründet 1831. Friedrich August Oehler war der Begründer der Zuckerwarenindustrie in Zeitz. Der große geschäftliche Erfolg gelang aber erst dem späteren Inhaber Robert Gustav Donalies.

Eintrag im Zeitzer Adressbuch von 1914: Oehler, F. A. Kakao- Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik, Donaliesstraße 16, Inh. Albert und Otto Donalies
Eintrag im Zeitzer Adressbuch von 1947: Marie Donalies, Fabrikbesitzerin, Roßmarkt 22

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) kam die Enteignung. Schrittweise entwickelte sich der VEB Zetti Schokoladen- und Zuckerwaren Zeitz (Zetti). Die Firma Goldeck mit Sitz in Leipzig führte den Standort noch bis 1999. Seitdem stehen die Gebäude leer. Die beliebten Artikel von Zetti werden nun einem modernen Werk hergestellt.

2007 sollte das Areal eine Innovationsfabrik und Innovationsmuseum werden (siehe Foto zum Projekt). Mit einer Einlage von 1000 Euro gedachte der Ortsfremde das herausragende historische Industrie-Ensemble in 13 Evolutionsmuseen zu verwandeln. Außerdem sollten unter anderem eine Künstler- und Erfinderherberge, ein Hotel, ein Internetfernsehstudio, ein Event- und Ideenmarkt, Ateliers sowie ein Gesundheitszentrum entstehen. Mehr als 200 neue Arbeitsplätze wurden versprochen. 2007 sollte Baubeginn, 2009 Fertigstellung sein. Das ambitionierte, wenn nicht gar größenwahnsinnige Vorhaben scheiterte. Baubeginn und -ende wurden einmal überklebt. Der nach einigenen Informationen auf Mallorca lebende Künstler, Erfinder, Denker, Visionär, Unternehmer und Autor Dieter Walter Liedtke hatte das Projekt seit 2002 geplant und entwickelt und 2004 die alte Schokoladenfabrik in Zeitz gekauft. Doch die 2009 eingetragene Hotel Innovationsfabrik Zeitz UG wurde 2014 aufgelöst. Auch eine weitere Unternehmung am selben Standort, die Liedtke Media UG, ist Geschichte. Über den Zweck der Media UG hieß es: "Produktion von elektronischen Medien, Kinofilmen sowie Betrieb eines Internet-TV-Senders und einer Werbeagentur mit Presseagentur." Zweifellos gäbe die alte Schokoladenfabrik eine reizvolle Filmkulisse ab. Inaktiv ist auch eine dritte UG, die am Ort gemeldet war: die IAMEIM Galerie-Café UG.

Unbekannte Fabrik

unbekannte Fabrik in Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2016 unbekannte Fabrik in Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2016 unbekannte Fabrik in Zeitz, Foto: Martin Schramme, 2016

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Bauschlosserei in Zeitz

Bauschlosserei in Zeitz, Foto: Martin Schramme Bauschlosserei in Zeitz, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Die zwei gekreuzten Schlüssel sind das offizielle Zeichen des Schlosserei-Handwerks. Wer weiß mehr über dieses Objekt? Bitte hier melden!

Stempel Enzmann Gravier-Anstalt

Stempel Enzmann Gravier-Anstalt, Foto: Martin Schramme

Hugo und Robert Enzmann gegründeten die Gravieranstalt im Januar 1946, dachte man bis 2017. Doch bei einer Ausstellung zur Zeitzer Kalkstraße, war in der Mitteldeutschen Zeitung am 18.3.2017 zu lesen, kam heraus: Die Firma gibt es seit 1922. 1967 wurden die Fassaden und das Dach des historischen Gebäudes völlig umgestaltet und die Gliederung vereinfacht. Die Firma Enzmann im Internet.

Polstermöbel, Öfen, Schuhe

Polstermoebel, Oefen, Schuhe, Foto: Martin Schramme Polstermoebel, Oefen, Schuhe, Foto: Martin Schramme

Berliner Ofen-Lager, Werkstatt für Polstermöbel Max Richter, Schuhmacherei Rudolf Kraske.

Alte Werbewand EBZ für Emil Böhme Zeitz

alte Werbewand, Foto: Martin Schramme

EBZ steht in großen Buchstaben an einer Hauswand in Zeitz und hinter jedem Buchstabe steht je ein Mohr mit einem Speer. Das Kürzel steht für Emil Böhme Zeitz und die Afrikaner zeigen an, dass es sich um ein Kolonialwarengeschäft handelte, für das hier geworben wurde. Kolonialwaren waren Waren aus den Kolonien, also Kaffee, Kakao, Tee. Böhme betrieb auch eine Großdestillation und eine Weingroßhandlung. Im Adressbuch von 1947 steht Emil Böhme am Standort Badstubenvorstadt 11 als Lebensmittel-Großhändler.

Propaganda-Wand aus DDR-Zeiten

Propaganda-Wand aus DDR-Zeiten, Foto: Martin Schramme

An der total verblichenen DDR-Propaganda ist nur noch wenig zu erkennen: Hammer, Sichel, Ähre, Retorte (Zeichen für Chemie), Zahnräder, Soldat, Wissenschaftler, Ehrenmal des Sowjetsoldaten von Berlin-Treptow, die Zahl 30 und eine Pflanze, die aus einem Glas wächst. Die Zahl 30 legt die Vermutung nahe, dass es sich um ein Wandbild handelt, das zum 30. Jahrestag der DDR (1979) entstanden ist.

DDR-Wandbild

DDR-Wandbild, Foto: Martin Schramme, 2018

Die DDR war erklärtermaßen der erste Arbeiter-und-Bauern-Staat auf deutschem Boden. Sie existierte von 1949 bis 1990 und probierte das Gesellschaftsmodell des Sozialismus. Das kleine Land zwischen Kap Arkona und Fichtelberg investierte viel Geld in Kunst am Bau. Dabei galten viele Darstellungen dem Leben der Werktätigen und dem Kampf der Arbeiterklasse. Das galt auch in der Industriestadt Zeitz. Ein solches Wandbild ist trotz aller Bilderstümerei nach dem Ende des Sozialismus erhalten geblieben. Auf dem Wandbild sind Stahlarbeiter zu sehen. Es befindet sich unweit der Gießerei Zeitz. Einst als ZEMAG republikweit bekannt, gehört der Metallgussbetrieb seit 2007 zur Silbitz Group (ehemals VEB Stahlwerke Silbitz/Rasberg).

Hydrierwerk Zeitz

PCK Klaffenbach, Foto: Martin Schramme, 2022

Diese Öldose stammt aus dem Petro-Chemischen Kombinat (PCK) Mineralölwerk Klaffenbach im Erzgebirge, welches ein Betrieb des VEB Hydrierwerk Zeitz war.

Betriebe in der DDR (1949-1990)
GHG Textilwaren Bezirk Halle Niederlassung Zeitz, Rudolf-Breitscheid-Str. 3
VEB Altstoffhandel Zeitz
VE Bau- und Montagekombinat Chemie, Betriebsteil Industriebau Leuna, Badstubenvorstadt 4
VEB Baustoffversorgung Halle, Auslieferungslager Güterbahnhof
VE Besamungsstation, Spermadepot, Albrechtstr. 2
VEB Binnenfischerei Halle, Betriebsteil Luckenau
VEB Brauerei Bad Köstritz, Besenstr. 5a
VEB Brauerei Zeitz, Stephanstr. 45-48 (VEB Getränkekombinat Dessau)
VEB Campinggeräte Zeitz, Altenburger Str. 47 (VEB Kombinat Sportgeräte)
VEB Datenverarbeitung der Finanzorgane Halle, Datenerfassungsstelle Zeitz, Wendische Str. 33
VEB Deutsche Piano-Union Böhlitz-Ehrenberg, Betriebsteil 3, Zeitz, Volksplatz 1
VEB Dienstleistungsbetrieb Zeitz (VEB Kombinat Hauswirtschaftliche Dienstleistungen Halle)
VEB Eisengießerei Zeitz (VEB Kombinat Metallwaren Dessau)
VEB Eisengießerei und Maschinenfabrik ZEMAG Zeitz, Schädestraße 4/5 (VEB Schwermaschinenbaukombinat TAKRAF Leipzig)
VEB Elektrogeräte Zeitz, Karl-Marx-Promenade (VEB Kombinat Elektrogerätewerk Suhl)
VEB Elektro- und Metallwaren Zeitz, Günter-Mayr-Straße 44 (VEB Kombinat Elektrogerätewerk Suhl) VEB Elektro- und Rohrleitungsbau Zeitz
VEB Elektroinstallation Zeitz
VEB Elektrometall Zeitz
VEB Elektrowaren Zeitz (bis 1981 VEB Galvanische Elemente, Betrieb im VEB Kombinat Elektrowaren Halle)
VEB Essig-, Senf- und Likörfabrik Zeitz
VEB Etikett Zeitz
VEB Großhandel OGS Zeitz
VEB Holzbearbeitung Zeitz
VEB Hydrierwerk Zeitz (VEB Petrolchemisches Kombinat Schwedt, Betriebsteil Ceritolwerk Mieste in Gardelegen)
VEB Industrie- und Rohrleitungsmontagen Zeitz
Industriespezialbürsten Zeitz
VEB Kfz-Instandsetzung Zeitz
VEB Kompressorenbau Zeitz
VEB Kreisbaubetrieb Zeitz
VEB Kombinat Kinderfahrzeuge ZEKIWA Zeitz
VEB Kombinat Obst- und Gemüseverarbeitung OGIS Zeitz
VEB Lackfabrik Zeitz (VEB Kombinat Lacke und Farben, Lacufa)
Ladina Zeitz
VEB Lederwarenfabrik Zeitz (VEB Lederfabrik Zeitz)
VEB Maschinenbau Zeitz (umbenannt in VEB Zentrales Reparaturwerk für Werkzeugmaschinen)
VEB Mehlsilo- und Fördertechnik Zeitz, Naumburger Straße 42
VEB Metallverarbeitung Zeitz
VEB Möbelwerk Zeitz
VEB Mühlen- und Maschinenbau Zeitz
VEB OGIS Zeitz (OGIS = Obst, Gemüse, Industrielle Speisekartoffeln)
VEB Pianomechanik Zeitz
VEB Plastverarbeitung Zeitz
VEB Platex Zeitz
VEB Puppenwagenfabrik Zeitz
VEB Räder- und Metallwarenfabrik Zeitz
VEB Scharnierwerke Zeitz, Bachstraße 2
VEB Schlachthof Zeitz
VEB Sekundärrohstofferfassung Halle in Zeitz
VEB Verarbeitungskombinat der Wirtschaftsvereinigung OGS Zeitz
VEB Zeitzer Kinderwagenindustrie Zeitz
VEB Zeitzer Lebensmittelindustrie
VEB Zeitzer Lederwaren
VEB Zeitzer Polsterwarenfabrik
VEB Zekiwa Zeitz (VEB Kombinat Spielwaren Sonneberg)
VEB ZEMAG Zeitz
VEB Zetti Schokoladen- und Zuckerwaren, Zeitz, Schädestraße 16
VEB Zitza, Zeitz, Wasserberg 10 (VEB Chemisches Kombinat Miltitz, Florena)
VEB Zuckerfabrik "Fortschritt" Zeitz (VEB Kombinat Zucker)
VEB Campinggeräte Spora, Spora im Kreis Zeitz
Der Neue Weg, Tageszeitung, Wendisches Str. 32
Deutsche Aseol-Gesellschaft mbH Zeitz (Aseol-Werke)
Erich Petermann Fischwaren- und Lebensmittel-Großhandel Zeitz-Aue
Etzold & Baeßler KG, Zeitz (Fabrikation von Taschenlampen-Batterien "Zitza-Gold" und Rückstrahlern "Alarm" aller Art)
Handelsbetrieb Obst, Gemüse und Speisekartoffeln Zeitz
Kurt Schröder Autofuhrunternehmen, Zeitz, Badstubenvorstadt 8 (auch: Fuhrgeschäft Kurt Schröder, Zeitz)
Verlag Lichtbild-Schincke Zeitz

Wirtschaft in Zeitz vor 1945
Albert Fahr Pianoforte-Fabrik Zeitz (gegr. 1887, Kaiserlicher Königlicher Oesterreichischer Hoflieferant, Kunstspiel-Pianos, Flügel und Pianinos)
Albert Teichmann Zeitz, Spezialfabrik für Müllereibürsten
Albin Scholle KG Zeitz (Lederwarenfabrik: Lederwaren allen Art, Stadttaschen, Damentaschen, Sportartikel, Treibriemen)
Arthur Plöttner Theissen-Zeitz (größte Camphorin-Nesteier-Fabrik)
Bucke & Mohr Holz- und Metallwaren-Fabrik GmbH (Viktoria-Kinderwagen-Fabrik)
Chemische Fabrik Heinrich & Münkner, Zeitz-Alsdorf
Chemische Gesellschaft Rehmsdorf mbH Zeitz (Olein, Stearin, Fettsäure)
Deutsche Aseol-Gesellschaft Hermann & Co., Zeitz
E. A. Naether Aktiengesellschaft Zeitz, älteste und größte Kinderwagen- und Holzwaren-Fabrik (gegr. 1846, Musterlager in Leipzig und Berlin, 1800 Arbeiter, 3000 Pferdestärken, in den meisten Staaten der Welt eingeführt)
Bernhard Endrulat, Zeitz, Maschinen-, Apparate- und Heizungsbau
Elektrizitätsverband Weißenfels-Zeitz
Etzold & Baeßler KG, Zeitz, Tiergartenstr. 11 (gegr. 1911, Fabrik erstklassiger Trockenbatterien für Taschenlampen und Rundfunk)
F. A. Oehler Cacao-, Chokoladen- und Zuckerwaren-Fabrik (gegr. 1831, 700 Pferdekraft, 800 Arbeiter, Marke "Drei Glöckchen")
F. Geißler, Hofpianofortefabrik (gegr. 1878)
Firma Schäde & Co., Eisengießerei und Maschinenbaugeschäft (gegr. 1855, Herstellung von Dampfmaschinen, Maschinen der Kohlegewinnung und -verarbeitung, von Maschinen und Apparaten für die Mineralöl- und Paraffinproduktion sowie Pressen für Ziegel und Briketts)
Frickes Sämereien, Brüderstr. 5 (seit 1874)
Fröhlich & Co. Zeitz (gegr. 1845, Essig-Essenz)
Gustav Dinger & Söhne, Zeitz, Möbelindustrie, Holzwarenfabrik, Pianobestandteile
Heinrich & Münkner Chemische Fabrik Zeitz-Aylsdorf (Aylsdorf wurde 1950 nach Zeitz eingemeindet)
Hennig & Meyer Maschinenfabrik
Hotel Drei Schwäne (seit 1581)
H. Rossner GmbH, Obermühle
Julius Homberg, Klavierstuhlfabrik
Lackwerke Hugo Lenssen Zeitz (gegr. 1878, Platzvertreter und Niederlagen in allen größeren Städten Deutschlands und des Auslandes, 1913: Bronze-Medaille bei Ausstellung in Halle, Gold-Medaille bei Weltausstellung für Bau- und Wohnwesen in Leipzig)
Martin Fiedler GmbH Zeitz, Metllwarenfabrik (Biersiphon "Rex", Bahnsteigwagen, alle Wirte-Artikel)
H. W. Moll Sportschuhfabrik Zeitz (Sportschuhe, Lederspangen- und Hausschuhe, Kamelhaar-Schuhe, Sommerstoff-Straßenschuhe, Tanz- und Gymnastiksandalen, Universalschuhe)
Max Emmerling erste und älteste Zeitzer Kindernährzwieback- und Teigwaren- (Nudel und Makkaroni) Fabrik
M. Morenz KG, Ton- und Quarzgruben
Oettler Brauerei Zeitz
Opel & Kühne AG (gegr. 1928)
Paul Hillinger Eisenhandlung Zeitz
Pyramiden-Fliegenfänger-Fabrik Max Dametz mbH, Zeitz
R. Hupfer & Co. Hofpianofortefabrik Zeitz (gegr. 1875, Flügel-Pianos, Kunstspiel-Pianos)
Richard Irmer Spezial-Fabrik von Kinderwagen-Ausputz, Zeitz, Rahnestr. 6
Robert Knabe Fachgeschäft für Optik, Zeitz, Kramerstr. 9
Rossner Obermühle Zeitz (Familienbesitz seit 1763, allerfeinstes Weizen- und Roggenmehl)
R. Schemelli & Co., Zeitz, Pianofabrik
Rübner Pianofortefabrik Zeitz
Sachse & Co., Zeitz, Textilwarenhandel
Saxonia-Werk Ed. Pfeiffer GmbH Kinderwagen- und Holzwaren-Fabrik Zeitz
Scheube & Brehme, Zeitz, Stoffdruckerei
Scheunig & Beck Zeitz, Automobilhaus und elektrische Anlagen, Brühl 23
Seifen- und Parfümerie-Fabrik C. H. Oehmig-Weidlich, Zeitz (gegr. 1714, gegr. 1807, neu erbaut 1889, vergrößert 1900, Fabrikation von Wasch-Seifen, Riegel- & Fass-Seifen, Prima Haushaltsseifen, Marseiller Seifen, Textil-Seifen, Specialität: Kernseifen, Engros Lager von Wachswaaren, Stearin- und Paraffin-Kerzen, Fabrikation von Toiletten-Seifen und Parfümerien in den feinsten Sorten, Cosmetischen Artikel etc., Specialitäten: Crystall-Glycerin-Seifen, ff. pilirte Fettseifen, Medicinische Seifen, Zahnpasta, Neuheiten in Extraits d'Odeurs)
Siefert & Zeitz Malz-Cacao- und Malzkaffeefabrik
Stadtbrauerei Oettler, Stephanstr.
Stadtwerke Zeitz
Stromversorgungs-AG Weißenfels-Zeitz, Donaliesstr. 1
Verein Chemischer Fabriken Aktiengesellschaft, Hauptkontor in Zeitz (Werk Cöthen, Werk Rehmsdorf, Werk Hettstedt, Werk Dodendorf)
Weberei Otto Wolf
Wetterzeuber Ton- und Ziegelwerke Klöppel & Sohn Wetterzeube-Zeitz
W. R. Clingestein Spiritus-Raffinerie und Essigsprit-Fabrik (gegr. 1829, Vertriebsstätte der Reichsmonopolverwaltung für Branntwein, Misch- und Vertriebsstelle für den deutschen Kraftstoff "Monopolin")
Wünsch & Pretzsch, Phoenixwerk, Kinderwagen- uns Holzwaren-Fabrik (gegr. 1866, Phoenixwerk, Export nach allen Ländern)
Zeitzer Eisengießerei und Maschinenbau-Actien-Gesellschaft (AG gegr. 1871, Verläufer 1855 gegr., Zweigniederlassung in Köln-Ehrenfeld, Eis- und Kältemaschinen für Brauereien, Brennereien, Schlachthöfe nach Ammoniak-Compressions-System)
Zeitzer Paraffin- und Solaröl-Fabrik
Zitza Werke Zeitz (gegr. 1902, vergrößert 1906/7, Dragees, Pralinen, Kakaos, Schokoladen und Zuckerwarenfabrik, vergrößert 1906/07, C.H. Oehmig-Weidlich, "Thusnelda" Kakao-Desserts-Schokolade)
Zuckerfabrik Zeitz mbH (Produkte: Zucker, Rübschnitzel zu Futterzwecken)

Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1911
Eisengießereien, Pianoforte-, Baumwoll-, Wollwaren-, Maschinenfabrikation und Braunkohlenwerke.

Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1894
An den Linien Weißenfels-Zeitz und Leipzig-Gera-Probstzella der Preußischen und der Nebenlinie Altenburg-Zeitz der Sächsischen Staatsbahnen, mit Drahtseilbahn zwischen dem obern und untern Stadtteilen. Wasserleitung, Kanalisation, Gasanstalt und Schlachthaus. Die Industrie erstreckt sich auf Eisengießereien, Holzbildhauereien, Kattun- und Zeugdruckereien, Fabrikation von baumwollenen und wollenen Waren, Kinderwagen, Maschinen, Cigarren, Pianofortes, Handschuhen, Essig, Zucker, Sprit, Seife, Parfümerien und Fahrrädern, Braunkohlenwerke mit Mineralöl- und Paraffinfabriken.

Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1911
Eisengießereien, Pianoforte-, Baumwoll-, Wollwaren-, Maschinenfabrikation, Braunkohlewerke.

Abkürzungen und Begriffe
Camphorin-Nesteier = sind künstliche Eier, die Hühner von Läusen, Flöhen und Milben befreien
GHG = Großhandelsgesellschaft
Monopolin = Autokraftstoff mit einem Spiritusanteil von bis zu 25 Prozent. Vermarkter des Kraftstoffs für Otto-Motoren war die Reichskraftsprit-Gesellschaft Berlin (RKS), die 1925 gegründet worden war, um als Kartoffeln hergestellten Alkohol in Umlauf zu bringen. 1935 betrieb die RKS im gesamten Reichsgebiet 365 Tankstellen.
Pianino - kleines Piano, Klavier, Bauprinzip senkrecht stehender Saiten im Gegensatz zum Flügel
ZEKIWA = ZEitzer KInderWAgen-Industrie

Quellen
albert-gieseler.de
"Buchstabenfelder: Die Gottesbeweise" von Dieter Walter Liedtke
companyhouse.de
firmendb.de
"Das Genpiano: Ewig leben durch Information" von Dieter Walter Liedtke
Genwiki
picclick.de
recherche.lha.sachsen-anhalt.de/
Zeitung THE ARGUS, Friday 28. November 1924 (Anzeige zu Pianos von Albert Fahr)
zeitzonline.de