Triptis (Thüringen)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Fotos ohne Nachfrage!
letzte Änderung: 13.01.2022

Im Jahr 1833 bekam Triptis eine Postexpedition. 1871 bekam Triptis mit der Eröl;ffnung der Bahnverbindung nach Gera und Saalfeld den ersten Eisenbahnanschluss. Bald darauf, genau von 1890 bis 1894, entwickelte sich der Ort mit dem Bahn der Strecke Triptis-Ziegenrück zum Eisenbahnknoten. Bekanntheit erlangte die Kleinstadt durch die Herstellung von Porzellan. Zu der 1891 erbauten Porzellanfabrik kamen in jener Zeit um die Jahrhundertwende unter anderem eine Werkzeug- und Maschinenfabrik, eine Teppichfabrik und eine Molkerei. Von 1959 bis 1961 wurde schließlich eine neue Porzellanfabrik errichtet. Ein Grund waren die massiven Zerstörungen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges (1939-1945), wobei insbesondere die Massemühle und das Kesselhaus betroffen waren. Weniger bekannt, aber interessant ist die Tatsache, dass Deutschlands erste Autobahnraststätte 1936 in Triptis/Rodaborn eröffnet wurde. Seit 2009 erlangte der Ort traurige Berühmtheit, weil sich die Gastwirtin mit den Behörden herumstreiten muss über die Frage, ob sie ihre Kunden wenigstens weiter über den Raststättenzaun versorgen darf, wenn man sich schon außer Stande sieht, eine legale Verbindung zwischen Kunden und Versorger zu schaffen. mehr

Bahnhof Triptis

Bahnhof Triptis, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Auf dem Bahnhof von Triptis war mal mehr los. Dazu heißt es auf Wikipedia unter anderem: "Im Zweiten Weltkrieg diente die Strecke Triptis-Marxgrün als Umleitungsstrecke für den Nord-Süd-Verkehr, da sie weit ab von den bombengefährdeten Ballungsräumen lag. Um die Streckenkapazität zu erhöhen, wurden in den Kriegsjahren zwei zusätzliche Kreuzungsbahnhöfe eingerichtet. Auch der Sonderzug Adolf Hitlers verkehrte auf dem Weg von Berlin nach Berchtesgaden regelmäßig auf dieser Strecke."

Alter Laden

alter Laden in Triptis, Foto: Martin Schramme, 2014

Ein Blick in vergangene Zeiten. Wer weiß mehr darüber? Bitte hier melden.

Porzellanfabrik Triptis

Archiv-Material gemeinfrei

1891 startete die Porzellanfabrik Triptis mit der Marke Orla und entwickelte sich zum angesehenen Unternehmen mit Thüringer Meisterporzellan.

Betriebe in der DDR (1949-1990)
VEB Brennhilfenmittelwerk Triptis (VEB Kombinat Feinkeramik Kahla)
VEB Dauermilchwerk Triptis, Puschkinstr. 12 (Betrieb des Ostthüringer Molkereikombinat Gera)
VEB IFA Lenkgetriebewerk Triptis
VEB Fahrzeugzubehörwerke Ronneburg (Betrieb des VEB IFA-Kombinates Personenkraftwaren, Betrieb Triptis)
VEB Landtechnisches Instandsetzungswerk Triptis (VEB Landtechnisches Instandsetzungswerk Neuenhagen)
VEB Leichtmetallgeräte Triptis
Milchhof Triptis (Ostthüringer Molkereikombinat, Genossenschaft)
VEB Plasta-Werke-Sonneberg, Triptis (Produkte: Plasteteller und -schalen, Dekoteller)
VEB Plastunion Triptis (Betrieb im VEB Kombinat Plast- und Elastverarbeitung Berlin)
VEB Porzellanwerk Triptis, Kreis Pößneck (Betrieb im VEB Kombinat Feinkeramik Kahla)
VEB Preßwerkzeugbau Triptis (VVB Plastverarbeitung)
VEB SICOR-Werke Triptis (VEB Kombinat Feinkeramik Kahla, Porzellan aus Triptis)

Wirtschaft und Leben in Triptis vor 1945
Bruno Müller, Eisenkonstruktion, Beschlagteile, Stalleinrichtungen
Dampfbrauerei A. Limpert
Fr. Meissner Dampfsägewerk und Holzhandlung (gegr. 1860, später Gebr. Meißner Holzhandlung, Dampfsäge- und Hobelwerk)
Gräbner & Co. Werkzeug- und Maschinenfabrik Triptis (Experten für Matrizen und Kunststoffpressen seit 1924, mehr)
Paul Ranitzsch Schlosserei, Hilfsstelle für Fahrräder und Kraftfahrzeuge, Triptis
Porzellanfabrik Unger & Gretschel, Triptis (gegr. 1891, anfangs Herstellung von Nudelrollen, Menagerien, Essig- und Senfgefäßen, 1938 Übernahme durch die Porzellanfabrik Oscar Schaller & Co. Nachfolger aus Bayern)
Schwender & Poser Teppichfabrik GmbH (ab 1936 Globus-Teppich-Fabrik Triptis, Teppiche, Läufer, Vorlagen in Jute, Tapestry und Velours, Spezialität: Bouclé in mehreren Qualitäten, Haargarn-Bouclé-Teppiche "Globus", Globus-Teppiche)

Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1894
Am Ursprung der Orla, an der Linie Leipzig-Probstzella und der Linie Triptis-Ziegenrück der Preußischen Staatsbahnen. Post, Telegraph. Leimsiederei, Loh- und Weißgerberei, Ziegelei, Dampfsägewerk, Porzellanfabrikation und bedeutende Viehmärkte.

Quellen
einbecker-morgenpost.de
picclick.de