Gera (Thüringen)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
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letzte Änderung: 26.10.2022

Stoffe und Tuche bescherten Gera einst großen Reichtum. Bereits 1894 schrieb das Brockhaus-Lexikon von der "in neuerer Zeit rasch aufgeblühten Fabrikstadt" mit etwa 190 Fabriken. Demnach waren im Jahr 1891 allein der Wollwarenweberei 62 Fabriken mit einem Jahresumsatz von 60 Millionen Reichsmark zuzurechnen. Bis 1990 dominierten Textilmaschinenbau, Textilindustrie, Maschinenbau, Elektronik und Feinmechanik/Optik das wirtschaftliche Geschehen in der Stadt. Im Jahr 2014 stellte sich die Situation völlig anders dar: Die Stadt plagten immense Finanzsorgen. Im Juni 2014 meldete die Stadtwerke Gera AG Insolvenz an. Nie zuvor ist in Deutschland eine städtische Gesellschaft in die Pleite gerutscht, berichtete die Zeitung "Wirtschaftswoche". 2016 übernahm der französische Konzern Engie den Betrieb komplett. 2018 kaufte die Stadt Gera einen symbolischen Anteil von 0,2 Prozent zurück.

Zigaretten-Fabrik Mahalesi

Zigarettenfabrik Mahalesi in Gera, Foto: Martin Schramme Zigarettenfabrik Mahalesi in Gera, Foto: Martin Schramme Die Tabakblätter und der Schriftzug Zigarettenfabrik Mahalesi sind weithin sichtbar.
Zigarettenfabrik Mahalesi in Gera, Foto: Martin Schramme

Dieser Schriftzug an der Giebelwand der Schülerstraße 40 in Gera erinnerte im Jahr 2013 an eine längst vergangene Zeit: "Zigaretten-Fabrik Mahalesi | Zweigbetrieb der VEB Tabak" (kurioserweise steht da tatsächlich "der" und nicht "des", wie es richtig heißen müsste). Dahinter verbirgt sich eine wechselvolle Wirtschaftsgeschichte. 1909 startete die Zigarettenfabrik Mahalesi. Das Unternehmen warb mit echtem Orienttabak und war 1943 als Paul Rother Zigarettenfabrik Mahalesi GmbH bekannt. Als Lockmittel setzte Mahalesi auf Beigaben wie "Mit Karl May auf Abenteuern", "Deutschlands Nationale Erhebung" (1933, Fotos zum Sieg der Nationalsozialisten), "Kultur und Schönheit des Orients", "Ruhmestaten der deutschen Marine", "Aus aller Herren Länder" (Seidenstickereien, Flaggen und Wappen), Sammel-Schecks "Flugmodell" und 200 Groß-Filmbilder. Eine der angebotenen Marken hieß "Mazedonisch" und wurde als "naturrein, mild und blumig" angepriesen. In der DDR kam Mahalesi zum VEB Tabak Nordhausen. 1961 lief in dem Objekt die Textilproduktion des VEB Kombinat Bekleidungswerke Herdas an.

Das türkische Wort "Mahalesi" bedeutet so viel wie "Ortschaft", was den Eindruck weckt, als ob der gesamte Ort Gera eine Zigarettenfabrik wäre.

Brauerei Häusser

unbekannte Fabrik in Gera, Foto: Martin Schramme, 2014 unbekannte Fabrik in Gera, Foto: Martin Schramme unbekannte Fabrik in Gera, Foto: Martin Schramme unbekannte Fabrik in Gera, Foto: Martin Schramme unbekannte Fabrik in Gera, Foto: Martin Schramme unbekannte Fabrik in Gera, Foto: Martin Schramme

Die Brauerei Häusser geht auf den Mälzer und Brauer Karl August Häusser zurück. 1853 ging es mit einem Brauhof los, 1899 folgte die Brauerei. Auf 1925 ist eine Dampfbrauerei datiert. 1932 war das Brauerei-Zeitalter an dem Ort offenbar zuende. Es folgten alternative Nutzungen des Objekts. Drogen lagern, konfektionieren und kommissionieren - das fand bereits 1922 einen Anfang mit dem Drogisten Lothar Höpfner und setzte sich einige Jahrzehnte fort. Nach Enteignung und Verstaatlichung entstand 1972 in der DDR der VEB Drogeenhof. 1990 endete auch dieses Kapitel.

Milchhof Gera

Milchhof Gera, Foto: Martin Schramme, 2014 Milchhof Gera, Foto: Martin Schramme, 2014 Milchhof Gera, Foto: Martin Schramme, 2014 Milchhof Gera, Foto: Martin Schramme, 2014 Milchhof Gera, Foto: Martin Schramme, 2014

1938 Osterland tritt als Marke für die Erzeugnisse des Milchhofs Gera erstmals in Erscheinung. 1949 bis 1990 VEB Milchhof Gera. 1991 gibt es Osterland wieder. 1992 r&uum;ckt Rossmann Bau aus Gera an, um den Milchhof Gera für eine Millionen D-Mark teilzusanieren. 1993 bilden die Westthüringer Milchwerk Erfurt GmbH und der Osterland-Milchhof Gera die Milchwerke Thüringen GmbH, bei denen die Milchwerke Westfalen seit Februar 1991 Gesellschafter ist. Anfang Januar 1995 berichtete die sozialistische Tageszeitung "Neues Deutschland", dass der Milchhof Gera die letzte Milchlieferung angenommen hat und dann schließen wird. Erfurt übernimmt die Produktion aus Gera. 1998: Die Milchwerke Westfalen eG fusionieren mit der Westmilch Union eG zur Humana Milchunion eG. 2009 geht das Molkereigeschäft der Milchwerke Thüringen GmbH an Humana.

Gasthof Lindenthal, später Ballhaus "Wintergarten" Gera

Gasthof Lindenthal, Foto: Martin Schramme, 2014

Ursprünglich war das Anwesen der Gasthof "Lindenthal" in Gera-Pforten. Im großen Saal des Ballhauses "Wintergarten" mit Empore saß man einst, tanzte und genoss das Leben. Alten Postkarten ist zu entnehmen, wie einst für das Haus geworben wurde: "Großartigstes Etablissement Geras und Umgegend. Größter Concert-, Ball- und Thetaresaal, Grottensaal, herrlicher Concertgarten, drei Gesellschaftssäle. Nach mehr als 15 Jahren Leerstand (2013), Verfall und Vandalismus ist der Wintergarten Gera seit 2012 zum Teilabriss freigegeben. Im Herbst 2013 legte die Stadt Gera einen Bebauungsplan-Vorentwurf vor. Der Zustand des Ballhauses als einstiges "Zentrum des bürgerlichen Lebens" wird im Entwurf als ruinös bezeichnet. Der dem Platz zugewandte Kopfbau mit den zwei Türmen soll erhalten oder durch einen Neubau mit gleicher Höhe und Kubatur ersetzt werden. Im August 2014 stand das von außen nach wie vor optisch ansprechende Gebäude noch immer. Das Objekt befindet sich an der Reichsstraße, die zu DDR-Zeiten Ernst-Thälmann-Straße hieß.

Färberei und Appreturanstalt Louis Hirsch (gegr. 1837)

Faerberei Louis Hirsch, VEB Modedruck, Foto: Martin Schramme, 2014 Faerberei Louis Hirsch, VEB Modedruck, Foto: Martin Schramme, 2014 Faerberei Louis Hirsch, VEB Modedruck, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Die Bilder zeigen einen Blick in die Wasseraufbereitungsanlage der Firma Louis Hirsch, der einst größten Stofffärberei und Aprreturanstalt in Deutschlands, die in Gera zudem das größte Unternehmen war. Zu DDR-Zeiten lief der Betrieb als VEB Modedruck weiter. 1837 begann der Textilfabrikant Carl Louis Hirsch (1814-1880) damit, seine Färberei einzurichten. Er sollte nicht der einzige Färber an diesem Ort sein, aber der erfolgreichste. Der Ausbau der Fabrik vollzog sich beidseitig der Reichsstraße. Zu den Erweiterungen gehörte 1875 ein Appreturgebäude, also der Ort, wo Garne und Stoffe veredelt werden, um den Material besondere Eigenschaften zu geben. 1896 kam eine Stoffdruckerei dazu, 1910 die Seidenfärberei.

Das Unternehmen hatte einen immensen Energiebedarf, was dessen Leitung dazu veranlasste, zunächst in Meuselwitz die Kohlengrube "Fürst Bismarck" zu gründen. Später kamen zwei Kohlegruben in Böhmen (heute Tschechien) dazu sowie die Aktienmehrheit der Kohlen-Industrie-Verein AG Wien. Um eine Vorstellung von der Größe des Fabrikkomplexes zu bekommen: 1922 arbeiteten 1300 Arbeiter und Angestellte bei "Hirschens". Weitere wirtschaftliche Aktivitäten entfaltete der Geraer Textilmagnat in den Vereinigten Staaten. Und damit nicht genug. Hirsch baute sein wirtschaftliches Imperium immer weiter aus, wie auf der Seite "Deutsche Biographien" zu lesen ist.

Milbitzer Heilanstalten | Landbezirkskrankenhaus Milbitz

Milbitzer Heilanstalt, Foto: Martin Schramme, 2014 Milbitzer Heilanstalt, Foto: Martin Schramme, 2014 Milbitzer Heilanstalt, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Eine Schrift über dem Eingang verrät etwas über die Vergangenheit eines leider seit langem dem Verfall preisgegebenen Ortes in den Wäldern von Gera-Milbitz: "Landbez. Krankenhaus - Stiftung der Familie Louis Schlutter." Es handelte sich also um die Stiftung der Familie Louis Friedrich Schlutter. Sie hatte die Heilanstalt errichtet, nachdem eine starke Grippewelle 1889 und eine Pockenepidemie 1893 in Gera und Umland die Stimmen nach entsprechenden Maßnahmen laut werden ließen. Im November 1899 konnten die Heilstätten übergeben werden. Das Objekt war Lazarett im Zweiten Weltkrieg. Nach 1945 wurde es zum Standortkrankenhaus der Roten Armee (Russen) in Gera. Nach 1992 stand die Anlage leer und wurde zunehmend ein Ort sinnloser Zerstörung.

Zeitungsbeitrag über die Geschichte des Objektes

Wilhelm Gladitsch-Thurm

Wilhelm Gladitsch-Thurm, Foto: Martin Schramme, 2014 Wilhelm Gladitsch-Thurm, Foto: Martin Schramme, 2014 Wilhelm Gladitsch-Thurm, Foto: Martin Schramme, 2014 Wilhelm Gladitsch-Thurm, Foto: Martin Schramme, 2014 Wilhelm Gladitsch-Thurm, Foto: Martin Schramme, 2014

Im Wald oberhalb von Gera steht auf dem Hainberg ein verlassener, 24 Meter hoher Ziegelstein-Turm. Auf einer stählernen Tafel am Turm steht "Wilhelm Gladitsch-Thurm erbaut vom Verschönerungs-Verein Gera 1897 - Moritz Jahr Gera". Das Bauwerk beeindruckt noch immer, obwohl es schon lange gesperrt und eingezäunt ist. Heute ist der Turm den Vögeln vorbehalten, da eine 1979 begonnene Sanierung nie beendet wurde. Der Turm trägt den Namen des Geraer Kaufmanns Wilhelm August Gladitsch (1827-1895). Die Moritz Jahr AG war eine Maschinenfabrik, Eisengießerei und Kesselschmiede in Gera. Ernst Moritz Jahr (1816-1899) gründete die Firma 1841.

Wasserturm und Bahnbetriebswerk Gera

Wasserturm und Bahnbetriebswerk Gera, Foto: Martin Schramme, 2014 Wasserturm und Bahnbetriebswerk Gera, Foto: Martin Schramme, 2014

Anfang des 20. Jahrhunderts trug Gera wie Krefeld den Titel "reichste Stadt Deutschlands". Vor allem die Textilindustrie hatte Gera seit Mitte des 19. Jahrhunderts einen rasanten Aufstieg beschert, was den Ort auch für den Bahnbetrieb interessant machte. Sowohl die Preußische Staatsbahn, als auch die Sächsische Staatsbahn engagierten sich. So errichteten die Preußen beiderseits der Eselsbrücke neue Lokschuppen und 1907 einen Wasserturm mit Klönne-Behälter. Weil der Wasserbedarf der Lokomotiven enorm war, wurde auch am Fassungsvermögen des Wasserturms nicht gespart (500 Kubikmeter). Bis 1975 wurde der Turm genutzt. Danach entging er zweimal nur knapp dem Abriss. Der Wasserturm gehört zum Bahnbetriebswerk (Bw) Gera, das seitens der Deutschen Bahn im Jahr 2000 aufgegeben wurde. Seit 2011 wird das Gelände durch Firmen und Vereine professionell bewirtschaftet und erhalten. mehr

Sächsischer Bahnhof

Saechsischer Bahnhof in Gera, Foto: Martin Schramme, 2014 Saechsischer Bahnhof in Gera | Foto: Martin Schramme, 2014 Saechsischer Bahnhof in Gera | Foto: Martin Schramme, 2014 Saechsischer Bahnhof in Gera | Foto: Martin Schramme, 2014

Das Gebäude des Sächsischen Bahnhofs in Gera entstand 1891, als die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen an der neuen Bahnverbindung nach Wünschendorf bauten. Schon 1913 verlor es nach der Neustrukturierung der Bahnanlagen seine Funktion und wurde zum Postamt umgebaut und bis in die 1960er Jahre als Zollpostamt betrieben. Danach entstanden in dem Objekt Wohnungen, in denen vor allem Angestellte der Deutschen Reichsbahn unterkamen. Ab 1998 stand das Objekt leer. Im Herbst 2005 wechselte der Eigentümer. Die Bahn verkaufte Haus und Grundstück an die Betreibergesellschaft "Sächsischer Bahnhof Gera". Die neuen Nutzer organisieren seitdem diverse Klub-Veranstaltungen.

Klub im ehemaligen Bahnhofsgebäude

Albin Bauer Baugeschäft

Albin Bauer in Gera, Foto: Martin Schramme, 2014

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Ehemaliges Verwaltungsgebäude des Konsumvereins Gera-Debschwitz (Heinrich-Heine-Straße)

Konsum Gera | Foto: Martin Schramme, 2014 Konsum Gera | Foto: Martin Schramme, 2014 Konsum Gera | Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme

Am 7. Februar 1897 gründeten Arbeiter den Konsumverein Debschwitz. Am 30. Juni 1897 eröffnete der Konsum in der Oststraße die erste Verkaufsstelle, wofür ein Mitglied seine Wohnung zur Verfügung stellte. 1902 entstand das Wohn- und Geschäftshaus Oststraße 7. Am 1. Juli 1903 fusionierte der Konsumverein Debschwitz mit dem 1899 gegründeten Sparverein "Vorwärts" zum Konsumverein für Gera-Debschwitz und Umgebung eGmbH. Der Verein wuchs über die Jahre und entwickelte eine rege Bautätigkeit. Offenbar brachte ihm das auch Neider ein, denn 1904 lieferte die Bäckerei-Innung kein Brot mehr an den Konsum. Der reagierte darauf mit dem Bau einer Dampfbäckerei an der Heine-Straße, die 1905 betriebsbereit war und bis 1912 von zwei Backöfen auf sechs Öfen anwuchs. 1912 schließlich wurde das repräsentative Verwaltungsgebäude an der Heinrich-Heine-Straße 4 errichtet. Architekt war der Leipziger Paul Ehricht. Es folgte der weitere Ausbau des Verkaufsstellen-Netzes. 1925 kaufte der Konsum eine Fleischerei. 1929 begann er den Bau von Kühlanlagen. 1933 übernahmen die Nazis das Kommando und gliederten den Konsum in die Deutsche Arbeitsfront (DAF) ein. Ende 1945 reaktivierten die Sowjets in der ihnen unterstehenden deutschen Ostzone die Konsumgenossenschaft. Am 1. April 1946 wurde der Verein wieder aktiv und steigerte seine Mitgliederzahl innerhalb von acht Monaten von 56 auf 15.834. Zum Konsum gehörten nun auch eine Limonadenfabrik und eine Bierabfüllerei. Der Konsum wuchs weiter und hatte 1950 schon 97 Verkaufsstellen. 1986 hatte die Genossenschaft 20.400 Mitglieder und 240 Verkaufsorte, wozu schließlich auch Gaststätten gehörten.

Residenztheater Gera (ab 1899, vormals Badeanstalt)

Residenztheater Gera, Foto: Martin Schramme, 2014 Residenztheater Gera | Foto: Martin Schramme, 2014

Mit dem Badegarten nahm alles 1832 seinen Anfang. 1851 eröffnete der Ratswirt Hoyer eine Badeanstalt. 1877 begann schließlich der Bau des Kaisersaals auf der Straßenseite des Grundstücks. Durch einen Umbau 1899 wurde daraus das Residenztheater.

VEB Modedruck Gera

Modedruck Gera, Foto: Martin Schramme, 2014 Modedruck Gera, Foto: Martin Schramme, 2014

Tausende Meter Oberbekleidungs- und Dekorationsstoffe wurden in jeder Schicht bearbeitet beim VEB Modedruck Gera. Nach der Privatisierung zum Modedruck Gera GmbH ging der Betrieb 1996 in den Konkurs. Im Herbst 1999 übernahm MD Gera GmbH den Modedruck Gera, der drei Jahre lang von Konkursverwalter Rolf Schneider, zugleich Direktor bei MD Gera, weitergeführt worden war.

Kühllagerhaus (VE Kühlbetrieb Gera)

Kuehllagerhaus des VE Kuehlbetrieb Gera, Foto: Martin Schramme, 2014

1953/54 ließ der volkseigene Kühlbetrieb Gera ein zweigeschossiges Kühlhaus mit Nebengebäuden errichten. Der klassizistische Stahlbetonskelettbau ist fensterlos und hat attikaartiges Dach. 1999 wurden die Anbauten abgerissen. Das Gebäude ist das letzte von drei erhaltenen bautypgleichen Kühlhäusern, von denen es in der DDR elf gab.

Alte Gullydeckel

Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Diverse alte Gully-Deckel waren noch im Sommer 2014 in Gera zu bestaunen. Die Hersteller der gusseisernen Teile waren in großen Lettern vermerkt: VEB Maxhütte Unterwellenborn und VEB DRAWEBA. Die Maxhütte in Unterwellenborn bei Saalfeld war nach 1945 zunächst der einzigste und noch 1989 der bedeutendste Stahlhersteller der DDR. Der VEB Drahtwebstuhlbau Neustadt/Orla, kurz DRAWEBA, ging aus der Eisengießerei Emil Jäger hervor. Dabei handelte es sich um den einzigen Betrieb im RGW (Wirtschaftsverbund der sozialistischen Staaten), der Maschinen zur Herstellung von Drahtgeweben, Drahtgeflechten, Drahtgittern beziehungsweise Drahtnetzen baute. 1964 wurde der VEB mit dem VEB "Regulus" Betonmischerbau zum VEB DRAWEBA Neustadt/Orla zusammengelegt. Ab 1990 wurde der VEB Draweba von der Treuhand verwaltet, 1993 zur DRAWEBA Maschinenbau GmbH privatisiert und 1994 geschlossen.

Betriebe in der DDR
VEB agrotechnic Gera (VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen)
VEB Altstoffhandel Gera
VEB Ausbauelemente Gera
VEB Backwaren Gera
VEB Bau Land Gera
VEB Baumechanisierung Gera (VEB Kombinat Baumechanisierung Dresden)
VEB Baustoffversorgung Gera (VEB Kombinat Baustoffversorgung Berlin)
VEB Bekleidungswerk Hardas Gera
VEB Betonwerk Gera / Spezialbeton Gera-Langenberg
VEB Bezirksdirektion für Straßenwesen
Bezirkswerkstatt für Denkmalpflege Gera
VEB Blechbearbeitungsmaschinenwerk Gera
VEB Blendax-Werk Gera (gegr. 1946, seit 1980 VEB Kosmetik-Kombinat Gera, Produkte: Hautpflege-Emulsion "Vimalan", Blendax-Badezusätze, "Vitax"-Zahnpasta)
VEB Bohrmaschinen Gera
VEB Bürochemie Gera (VEB Kombinat Plasterzeugnisse Eisenberg)
VEB Damenbekleiungswerk Gera
VEB Damenkonfektion Gera
VEB Datenverarbeitungszentrum Gera (VEB Kombinat Datenverarbeitung)
VEB Diätnährmittel Gera
VEB Dienstleistungskombinat Gera (Betriebe in Gera, Saalfeld, Pößneck)
VEB Drogenhof Gera
VEB Edelstahlbehälter und Vorrichtungen Gera
VEB Eier und Geflügel Gera
VEB Elektroanlagen Gera
VEB Elektronik Gera / VEB Elektrotechnik Gera, Parkstraße 3 (VEB Kombinat Elektronische Bauelemente Teltow)
VEB Elektroreparaturen Gera
VEB Energiekombinat Gera, Rudolstädter Straße
VEB Fahrzeugzubehörwerk Gera
VEB Filtertechnik Gera (VEB Kombinat ORSTA Hydraulik Leipzig)
VEB Filtertuchfabrik Gera
VEB Fischräucherei Gera
VEB Fleischkombinat Gera / VEB Thüringer Fleischkombinat Gera
VEB Fußbekleidung Gera
VEB Gebäudewirtschaft Gera
VEB Gera-Konfektion
VEB Gera-Schmuck (VEB Kombinat Schmuck und Porzellan Rudolstadt)
VEB Geraer Armaturen- und Apparatebau Gera
VEB Geraer Batteriedienst
VEB Geraer Kammgarnspinnerei
VEB Geraer Klaviaturenfabrik
VEB Geraer Kompressorenwerk / VEB Kompressorenwerk Gera, Ernst-Thälmann-Str. 14 (VEB Kombinat Pumpen und Verdichter Halle, Farbspritz-Verdichteranlagen und Zubehör)
VEB GERANA Kosmetik, Gera (VEB Chemisches Kombinat Miltitz)
VEB Getränkekombinat Gera
VEB Gewürze Gera
VEB Kammgarnspinnereien
VVB Kammgarn- und Streichgarn-Spinnereien Gera, Wiesenstraße 105
VEB Kraftfahrzeug-Instandsetzungswerk Gera
VEB Kröstitzer Schwarzbierbrauerei, Bad Köstritz und Gera
VEB Landbaukombinat Gera (Betriebe in Neustadt/Orla)
VEB Maschinen- und Dampfkesselbau Gera (Kombinat Nagema)
VEB Möbelkombinat Eisenberg Werk Gera
VEB Modedruck Gera (Weberei, Wirkerei, Druckerei, Färberei, Appretur)
VEB Straßen-, Brücken- und Tiefbaukombinat Gera (Betriebe in Gera, Rudolstadt)
VEB Kombinat Schnittholz und Holzwaren Gera
VEB Technische Textilien Meerane, Werk 2, Gera
VEB Werkzeugmaschinenfabrik Union (WEMA)
VEG Bezirksdirektion Gera
Albin Fuchs KG Gera Landmaschinenfabrik mit staatlicher Beteiligung
Carl Hartung Gewürzmühle, Fabrik für Wurstgewürze und Pökelsalze, Gera, Schülerstr. 22
Geraer Auto-Licht-Werstätte Hans Richter, Gera, Waldstr. 41 (Batterien-Ladestation, Bosch-Ersatzteile)
Höpfner & Co. Be- und Verarbeitungswerk (Medizinal-Drogen, Vegetabilien, Gewürze, Gewürzkräuter, Pharmazeutische Erzeugnisse, Schneide-, Pulverisier-, Sieb- und Trockenanstalt, Gewürzmühlen, Drogen-Einsammlungen)
Interhotel Gera
Otto Kohlitz Gera Seifen- und Nahrungsmittel-Grosshandlung, Kosmetik
Rudolf Plaul - Fachreparatur-Werkstatt für Büromaschinen, Gera, Zeppelinstr. 20 (Kundendienst für Rheinmetall Büromaschinen)

Straßenumbenennungen 1991 in Gera
Am Leumnitzer Tor - Hinter der Mauer
Dimitroffallee - Küchengartenallee
Dr.-R.-Breitscheid-Straße - Breitscheidstraße
Elsterbrücke - Heinrichsbrücke
Ernst-Thälmann-Straße - Reichsstraße
Eugen-Selbmann-Straße - Prof-Simmel-Straße
Fiete-Schulze-Straße - Louis-Schlutter-Straße
Fritz-Bätz-Straße - Dr-Donath-Straße
Fritz-Gäbler-Straße - Hinter der Zoitzmühle
Fucik-Straße - De Smitstraße
Hans-Beimler-Straße - Wilhelm-Weber-Hof
Helene-Dörfer-Weg - Dürrenebersdorfer Wald
J.-A.-Gagarin-Straße - Gagarinstraße
John-Schehr-Straße - Bielitzstraße
Klement-Gottwald-Straße - Theaterstraße
Leninpark - Park der Demokratie
Leninstrasse - Wiesestrasse
Liselotte-Herrmann-Str. - Liselotte-Herrmann-Straße (von Ebertstr. bis Keplerstr.)
Lyssenkostrasse - Pohlitzer Straße
Magnus-Poser-Strasse - Untermhäuser Straße
Max-Reimann-Strasse - Steinbeckstraße
Otto-Grotewohl-Strasse - Altenburger Straße
Otto-Thomas-Strasse - Ferbers Anbau
Paul-Meckel-Strasse - Am Rotgraben
Park Opfer des Faschismus - Küchengarten
Platz der Deutsch-Sowjetischen-Freundschaft - Johannisplatz
Platz der Pioniere - Kirchplatz
Platz der Thälmannpioniere - Biermannplatz
Strasse der Aktivisten - Ruckdeschelstraße
Str. der Jungaktivisten - Platanenstraße
Str. der Jungen Pioniere - Schützenstraße
Str. d. Pariser Kommune - Plauensche Strasse
Strasse der Republik - Heinrichsstrasse
Strasse des 7. Oktober - Schlossstrasse
Swerdlowstrasse - Siemensstrasse
Umgehungsstrasse Liebschwitz - Zwickauer Strasse
Wilhelm-Külz-Strasse - Schossbachstrasse (verlängert bis Zeitzer Str.)
Wilhelm-Pieck-Strasse - Berliner Strasse
Parkstrasse - Parkstrasse und Heinrich-Laber-Str. (nördlicher Teil)
Str. der Bauarbeiter - Weidenstrasse
Str. der Neuerer - Kastanienstrasse
Str. der Jungaktivisten - Platanenstrasse
Anna-Stegmaier-Strasse - Auerbachstrasse
Franz-Lenzner-Strasse - Bruno-Brause-Str.
Paul-König-Strasse - Felbrigstrasse
Rudi-Birnstock-Strasse - Seydelstrasse
Emil-Schönherr-Strasse - Rudolf-Hundt-Strasse
Kurt-Sebastian-Strasse - Kretschmerstrasse
Otto-Cummer-Strasse - Otto-Lummer-Strasse
Dr.-Hans-Loch-Strasse - Robert-Havemann-Strasse
N.-S.-Ostrowski-Strasse - Ostrowskistrasse und Pasternakstrasse
Geraer Strasse - Thüringer Strasse
Josef-Wenig-Strasse - Osterburgstraße
Rainer-Knolle-Strasse - Heidecksburgstrasse
Magarethe-Dicke-Strasse - Schwarzburgstrasse
Heinz-Schiffel-Strasse - Leuchtenburgstrasse
Gerda-Holzmacher-Strasse - Wartburgstrasse
Rudolf-Bahmann-Strasse - Wachsenburgstrasse
Horst-Salomon-Strasse - Rudelsburgstrasse
Theodor-Fischer-Strasse - Maler-Fischer-Strasse

Wirtschaft in Gera vor 1945
Albin Fuchs Gera Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen (Einbau-, Breit- und Stiftendreschmaschinen mit marktfertiger Reinigung, fahrbare Breit- und Stiftendreschmaschinen, Spezilitäten: Universal-Schrot-Quetsch- und Mahlmühlen "Nova" mit besten kokillen Hartgußwalzen, Getreide- und Heuaufzüge in schräger und senkrechter Ausführung)
Albin Röhler Gera Margarine- und Speisefettfabrik, Marmelade (trustfrei - Erzeugnis freier deutscher Fabriken)
Alfred Kratzsch Maschinenfabrik und Eisengiesserei Gera (Pumpen AKRA)
Bardzki & Oeser Mechanische Wollen-Weberei (Vereinigte Verbände der Sächsisch-Thüringischen Webereien und Elsässische Woll-Webereien)
Cacao-, Chocoladen-, Zuckerwaren- und Honigkuchen-Fabrik Gustav Steinert & Co. Gera
Deutsche Kolophon-Werke Erich Röhler
Edelin Kosmetik- und Parfümerie-Fabrik GmbH Gera
Elze & Hess Erste Spezialfabrik für Oberfräsen
Erste Reußische Klaviaturenfabrik, Oscar Rysse & Co. (gegr. 1905 in Langenberg, seit 1950 eingemeindet nach Gera)
Färberei und Appreturanstalt Louis Hirsch (gegr. 1837, Stückfärberei, Druckerei, Imprägnir- und Appretur-Anstalt)
Ferrum Aktien-Gesellschaft für Maschinenbau und Eisengiesserei Gera (Hartzerkleinerungsmaschinen, moderne Schotterwerke, Steinspaltmaschinen, Anlagen zur Herstellung von Splitt, Grus, Sand)
Flugplatz-Verkehr AG Gera (Flughafen Gera)
Friedrich Erdmann Maschinen-, Webschützen- und Holzriemscheiben-Fabrik Gera (Specialitäten: Weberei-Maschinen und -Utensilien, Transport-Wagen, Holzriemscheiben, Schneidemaschinen jeder Art für glatten und Zackenschnitt)
Friedrich W. Kupke Werkzeugfabrik, Fröbelstr. 21 (gegr. 1887, Spezialität: Kupke-Bohrfutter)
Gasbeleuchtungs-Actiengesellschaft zu Gera
Gebr. Häußler GmbH, Likörfabrik, Niederlage in Leipzig, Berlin, Dresden (gegr. 1829, Familienbetrieb, Kornbrennerei)
Gebr. Harnisch Fabrik für Textilbedarf (Fabrikate: Harnisch-Patent-Breithalter für Gewebespannung empfindlicher Waren, Webschützen, Schlagarme, Pickers, Stahldrahtlitzen, Webeblätter, Lattentücher, Belagbrettchen, Stahlnadeln, Nadelplatten, Handwebstühle)
Gebr. Jakob & Wetzel
Gebr. Reinhold Maschinenfabrik Gera I (Reuss, Bohrmaschinen aller Art)
Gebr. Weissker Maschinenfabrik (Universal-Werkzeug-Schleifmaschinen, vollautomatische Abwälzfräser-Schleifmaschinen, Spiralbohrer-Schleifmaschinen)
Gera-Greizer Kammgarnspinnerei (gegr. 1890)
Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn-Aktiengesellschaft (gegr. 1900)
Geraer Filztuchfabrik (liefert alle Sorten Filztücher für Papier-, Pappen-, Cellulose- und Holzstoff-Fabriken, Inhaber: Lechla & Mehlhorn)
Geraer Holzwaren-Fabrik Robert Lindner (gegr. 1881, Produkte u.a. Kochkisten und Militärkocher)
Geraer Jute-Spinnerei und Weberei AG, Jutespinnerei Triebes
Geraer Straßenbahn AG (gegr. 1891)
Geraer Strickgarnfabrik Gebrüder Feistkorn Aktiengesellschaft
Geraische priv. Porcellan- und Steinguths-Fabrik
Graphische Kunst-Anstalt Gerth und Oppenrieder Gera
Gustav Lachmann Goldwaren-Fabrik mit elektrischem Betrieb und Grosshandlung (gegr. 1896, Sondererzeugnis: Ringe jeder Art, Farbenringe, Trauringe ohne Lötfuge, Broschen, Anhänger, Edel- und Halbedelsteine, reichhaltiges Lager sämtlicher Schmuckwaren)
Gustav Steinert & Co. Kakao- und Schokoladenfabrik, Gera
G. Wieprecht & Hauschild Tabakfabriken Gera (gegr. 1861, W&H, Rauch-, Schnupf-, Kautabak- und Cigarren-Fabrik)
G. W. Scheibe Nähmaschinen-, Fahrräder, Motorwagen-, Zubehörteile-Fabrik, Fabrik: Thalstr. 48, Contor, Lager und Werkstätte: Bärengasse 14-22 (gegr. 1874)
J. A. Morand & Co. Kammwoll-Spinnerei und -Weberei (gegr. 1804 ?)
Kammwollspinnerei Morand & Co.
Karl Wetzel, Maschinenfabrik und Eisengießerei (gegr. 1877)
Konsumverein Debschwitz (gegr. 1897)
Konsumverein Gera
Kurt Hässner Werkzeugfabrik, Gera, Oststr. 23/25 (gegr. 1906, in drei Sekunden Werkzeugwechsel ohne Stillsetzen der Arbeitsspindel bei der Verwendung von Hässner-Patent-Schnellwechsel-Futtern für Höchsteistungen)
Laurenz & Wilde Teppich- und Möbelstoff-Fabriken (Fabriken in Gera und Hohenstein-Ernstthal)
Louis Hirsch, Färberei und Appeturanstalt (gegr. 1837)
Lummer, Bach & Ramminger, Kleiderstofffabrik (gegr. 1877, Woll- und Kammgarnweberei)
Maschinenfabrik Friedrich Erdmann, Gera
Moritz Jahr AG (MRJ, vormals Moritz Jahr GmbH, Maschinenfabrik, Eisengießerei und Kesselschmiede, gegr. 1841, Aktiengesellschaft seit 1912, u.a. Hochleistungsabsaugmaschinen für wollene, seidene, kunstseidene und Misch-Gewebe, "Rudjahr"-Zentrifugen,)
Moritz Perthel Werkzeug- und Maschinenfabrik (gegr. 1864)
M. Rudolf Jahr Maschinenfabrik Gera ("Rudjahr"-Zentrifugen, Hochleistungs-Absaugmaschine für wollene, seidene, kunstseidene und Misch-Gewebe)
Richard Jugelt Gera Kolonialwarenhaus, Weingroßhandlung, Zigarrenfabrik, Kaffeeröstwerk, Destillation
Richard Schubert Gera, Holz- und Eisenbearbeitungs-Maschinen, Werkzeuge für Holz und Eisen, Eisenwarenhandlung, Fachgeschäf für Möbelfabriken
Robert Möller Thermometer- und Glasinstrumenten-Fabrik, Gera
Robert Todt GmbH Gera (Spezialfabrik für Spannwerkzeuge und Elektro-Maschinen)
R. Sonntag GmbH, Maschinenfabrik, Gera-Zwötzen (gegr. 1872, Pressen, Blechscheren, Lochstanzen, Abkantpressen)
Scheibe & Co. Treibriemen-Fabrik (Öl-Import, Fette, technische Artikel)
Städtischer Schlachthof Gera
Strobel & Köhler Hartpapierwaren-Fabrik
Thüringer Fleischwarenfabrik Carl Oertel
Thüringer Hartpapierwaarenfabrik Hermann Fr. Löscher (ohne jede Concurrenz: Löschers zweitheilige Hartpapier-Riemenscheibe)
Tonhallen Betriebe Gera (Inhaber: Felix Meinhardt, 1943, Thüringens gößte Vergnügungsstätte)
Traugott Golde AG Gera
Verkaufsverein Sächsisch-Thüringischer Kalkwerke GmbH, Gera
Wesselmann-Bohrer-Co. Aktiengesellschaft, Gera-Zwötzen (Werkzeug- und Werkzeugmaschinen-Fabrik Wesselmann, Spiralbohrer, Präzisionswerkzeuge, Drehbankfutter, Bohrmaschinen)
Wilhelm Scheibe, Ziegelei
Zigaretten-Fabrik Mahalesi (gegr. 1909)

Eintrag im Brockhaus von 1894
"Die bedeutende Industrie, die sich vor allem seit 1873 entwickelt hat, umfaßt etwa 190 Fabriken ... Den Hauptzweig bildet die 1595 durch den aus Flandern eingewanderten Nikolaus de Smit begründete Wollwarenweberei (1891: 9511 mechanische Webstühle in 62 Fabriken ...)." Vier Kammgarnspinnereien, sechs Teppichwebereien, Färberei, Appretur- und Blanchieranstalten. Roßhaarspinnereien, Eisengießereien, Pechsiedereien, Kesselschmieden, Ziegeleien, Brauereien, Mühlenwerke, Fabrikation von Loh-, Sämisch- und Instrumentenleder, Wagenfett, Harmonika-Accordions, Schnupf- und Rauchtabak sowie goldenen Ringen. Elektrische Straßenbahn, Wasserwerk (1890), Kanalisation, Gasanstalt. An den Linien Gera-Gößnitz-Glauchau, Gera-Greiz-Weischlitz und Wünschendorf-Gera-Pforten der Sächsischen Staatsbahnen, Leipzig-Gera-Probstzella der Preußischen Staatsbahnen und an der Weimar-Geraer Eisenbahn.

Begriffslegende
Picker = Der Picker treibt den Webschützen mit der Garnspule durch das quer zu seiner Bahn von den Fäden der Kette gebildete Fach.
Webschütze = zentrales Teil einer Schützenwebmaschine, beidseitig spitz zulaufendes Brettchen, das den langen Schussfaden von einer Seite des Gewebes zur anderen Seite transportiert

Quellen
deutsche-biographie.de
eslam.de
gera-chronik.de
fettgusche.net
lederpedia.de
otz.de
picclick.de
untermhaus.de
wiwo.de