Sandersleben (Sachsen-Anhalt)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
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letzte Änderung am 28.10.2022

Im 15. Jahrhundert erlebte Sandersleben mit dem Kupferbergbau der Region eine erste wirtschaftliche Blütephase. Ein spürbarer Fortschritt setzte jedoch erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert ein. So bekam Sandersleben 1850 eine Zuckerfabrik, 1861/62 die Ludwigshütte. 1870 wurde die Stadt schließlich zum Eisenbahnknotenpunkt zwischen Halle, Halberstadt, Güsten und Sangerhausen sowie später auch zwischen Berlin und Blankenheim.

Bahnhof Sandersleben

Bahnhof Sandersleben, Foto: Martin Schramme, 2012 Bahnhof Sandersleben, Foto: Martin Schramme, 2012 Bahnhof Sandersleben, Foto: Martin Schramme, 2012

Der Bahnhof Sandersleben ist ein Knotenpunkt der Bahnstrecken Halle-Halberstadt und Güsten-Sangerhausen, die in den 1870er Jahren gebaut wurden. Auch war der Bahnhof Teil der legendären "Kanonenbahn", die auf einer Strecke von insgesamt 805 Kilometer verlief und primär dem militärstrategischen Zweck diente, eine Verbindung von Berlin nach Metz (heute Frankreich) herzustellen.

Karl Richter, Barbier und Agent

Karl Richter, Barbier und Agent, Foto: Martin Schramme, 2012

Barbier und Agent Karl Richter Vermittlung von Hypotheken, Grundstücken usw.

Zentrale Erfassungs- und Aufkaufstelle

Zentrale Erfassungs- und Aufkaufstelle Sandersleben, Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012

Central-Genossenschaft Halle Saale / Zentrale Erfassungs- und Aufkaufstelle für landwirtschaftliche Erzeugnisse Bernburg Erfassungsstelle Sandersleben

Betriebe in der DDR (1949-1990)
VEB Kreisbetrieb für Landtechnik Hettstedt in Sandersleben (VEB Kombinat für landtechnische Instandhaltung Halle)
VEB Landtechnischer Anlagenbau Halle in Sandersleben
GHG Großhandelsgesellschaft Textilwaren Bezirk Halle Niederlassung Sandersleben (Großhandelsgesellschaft Textil)
HO-Gaststätte zum Bär

Wirtschaft in Sandersleben vor 1945
Baentsch & Behrens, Ludwigshütte in Sandersleben, Maschinenfabrik und Kesselschmiede, Eisen- und Metallgießerei (gegr. 1862, Abteilung B Kali: Vollständig Einrichtung von Rohsalzmühlen-Anlagen und Lieferung: Mechanische Wipper, Transport- und Separationsroste, Salzbrecher, Lesebänder, Lesekarussels, Walzen- und Glockenmühlen, Sortiersiebe, Stufen-Doppel-Dismembratoren, Elevatoren, Transportschnecken, Bandförderer, Speichereinrichtungen, Verladetaschen, Expeditionsmaschinen, komplette Kalifabriken und Lieferung sämtlicher Apparate und Maschinen zur Herstellung von Chlorkalium, Düngesalz, Kieserit, Kali-Magnesia, Sulfat etc., moderne Rohsalz-Löse-Anlagen und Mutterlaugen und Endlaugen, Deckapparate, Rückstand-Aufbereitungs-Anlagen, Muldentrockner, Tellertrockner, rotierende Trockentrommeln, Mischapparate, moderne Transmissionen: Maschinen und Apparate für Hartzerkleinerung, Super-Phosphatfabriken, Destillationen für Oele, Fette, Harz, Teer, Braunkohle etc., Hartguß, säure-, feuer- und alkalibeständiger Guß)
Buchdruckerei, Buch- & Papier-Handlung C. Ludwig
Lichtspielhaus Weltspiegel
Ludwigshütte (gegr. 1861/62)
Willy Jung Kraftverkehr Sandersleben
Zuckerfabrik (gegr. 1850)

Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1894
"An den Linien Berlin-Nordhausen-Frankfurt und Halle-Vienenburg der Preußischen Staatsbahnen. Eisengießerei und Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen, Zuckerfabrik, Handelsmühle und Obstbau."

Eintrag im Adressbuch Ostharz von 1935
Stadt an der Wipper, Bahnstation der Eisenbahnlinien Halle-Aschersleben und Berlin-Kassel. Badeanstalt, Gaswerk, Städtisches Wasserwerk, Getreide- und Lederhandel, Gießerei und Maschinenfabrik Ludwigshütte, Kalk-, Ton-, Kaolin- und Kieswerke, Mühlen.

Begriffslegende
Kieserit = ein sulfatischer Magnesium- und Schwefeldünger

Quellen
albert-gieseler.de
picclick.de