Aschersleben (Sachsen-Anhalt)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
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letzte Änderung: 09.04.2024

Aschersleben ist die älteste Stadt des Landes Sachsen-Anhalt (Ersterwähnung im Jahre 748 als Ascegereslebe). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich dort der Maschinenbau. Billeter & Klunz machten sich einen Namen. 1861 lief auf Betreiben von Heinrich Christian Bestehorn die Papierproduktion an. Um 1890 wurde der Anbau des Majorans populär im Raum Aschersleben. Aus dem Orient über Thüringen in den Nordharz importiert fand das Gewürz einen deutschlandweit einmaligen Standort optimaler Wachstumsbedingungen. Das schreibt zumindest die MAWEA Majoranwerk Aschersleben GmbH auf ihrer Internetseite. Nach dem erfolgreichen Anbau fand Majoran um 1900 seinen Weg in die deutsche Wurst. Der Siegeszug der Pflanze begann und in Aschersleben reagierte die Geschäftswelt 1906 mit der Gründung des ersten Majaranwerks. 1935 eröffneten die Junkerswerke Dessau (Flugzeughersteller) ein Zweigwerk in Aschersleben.

Molkerei Aschersleben

Molkerei Aschersleben DDR, Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012
Milch - Quelle der Gesundheit
Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012

Molkerei, zuletzt Ostharzer Milchwerk e. G.: Im Dezember 2012 war das Objekt schon lange verlassen und stark zerstört durch Vandalismus. Erhalten aber war im Jahr 2012 immerhin noch die wunderschöne Leuchtreklame mit der Losung "Milch - Quelle der Gesundheit" und einer Flasche mit eingestecktem Strohhalm.

Metallkunst aus der DDR

Metallkunst aus der DDR, Foto: Martin Schramme, 2021 Metallkunst aus der DDR, Foto: Martin Schramme, 2021 Metallkunst aus der DDR, Foto: Martin Schramme, 2021 Metallkunst aus der DDR, Foto: Martin Schramme, 2021

1972 gestalteten Weise und Brandt aus Gitterstäben eine Stadtansicht von Aschersleben. Die Kunst am Bau, die in der DDR staatlich gefördert wurde, war im Herbst 2021 an einer Giebelwand zu sehen. Drahtgestell zeigt wesentliche Teile der historischen Altstadt: Rathaus, Hennenbrunnen auf dem Marktplatz, Stadtmauer und Türme. Das Bild überrascht mit starken Zurückhaltung mit Insignien des Sozialismus. Die neue Zeit, die DDR, ist nur klein und im Hintergrund zu sehen: ein Schornstein, moderne Funktionsgebäude sowie ein junger Mann und eine junge Frau, die studieren, mit Globus, Friedenstaube, Atommodell und DDR-Fahne samt Hammer und Sichel im Ährenkranz. Zum Bild gehören auch vier Laub- und zwei Nadelbäume. In das schwarze Drahtgestell sind zahlreiche dunkelgrüne Flächen eingesetzt.

Obst-und-Gemüse-Laden

Obst und Gemuese, Foto: Martin Schramme, 2021 Obst und Gemuese, Foto: Martin Schramme, 2021 Obst und Gemuese, Foto: Martin Schramme, 2021

An diesem Haus ist gerade noch zu erkennen, dass es hier einmal Obst und Gemüse gab. Früher war der Handel auch in Aschersleben kleinteiliger und bürgernäher als heutzutage.

Bestehorn Papierwarenfabrik, "Dütenfabrik" (gegr. 1861, Gebäude mit Turm und Dreibogenhaus von 1911)

Bestehorn Papierwarenfabrik, Foto: Martin Schramme, 2012 Bestehorn Papierwarenfabrik, Foto: Martin Schramme, 2012 Bestehorn Papierwarenfabrik, Foto: Martin Schramme, 2012 Bestehorn Papierwarenfabrik, Foto: Martin Schramme, 2012 Bestehorn Papierwarenfabrik, Foto: Martin Schramme, 2015

1861 startete Heinrich Christian Bestehorn (1831-1907) die Produktion von Papier, Papiertüten und Couverts. Während seiner Kaufsmannslehre hatte er wie viele Kaufsmannsgehilfen im 19. Jahrhundert in Freistunden und nach Feierabend Papiertüten kleben müssen. Aus der lästigen Tätigkeit entstand seine Geschäftsidee. Gemäß dem Adressbuch von 1865 wohnte der Kaufmann in der Liebenwahnschen Vorstadt 987 (1856 war er noch als Seiler und Victualienhändler eingetragen). Im selben Adressbuch war er im so genannten Geschäftsempfehler zu finden: "H.C. Bestehorn, Fabrik von eschäftsbüchern, Briefcouverts, Cartonagen, ausgeschlagenen (Torten-) Papieren und Düten (Thee, Cartons mit Staniol und chinesischen Etiquetten, Etuis zu Blumensamen-Sortiments, Probekapseln, gefälzte Kapseln, Cigarren-Beutel u.s.w., sämtlich mit Firma, auf eigener Schnellpresse sauber bedruckt). Engros-Lager aller Sorten Post-, Schreib- u. Concept-Papiere, Packpapiere in allen gangbaren Formaten, Rollenpapier in verschiedenen Stoffen und Breiten. Präge-Anstalt. Lager von Copier- und Namenschlag-Pressen." Von der Weltausstellung 1867 in Paris brachte er zwei Couvertmaschinen mit, die ihm eine deutliche Produktionssteigerung ermöglichte. Als Bestehorn seinen Betrieb um 1900 seinen beiden Söhnen übergab, produzierte HCB auch Verpackungen für Colonialwaren (Kaffee, Kakao, Tee, Tabak). Schließlich expandierte der Industrielle aus Aschersleben durch den Zukauf anderer Papierhersteller. Bereits seit 1865 war Bestehorn auch im Buchschnelldruck und der Buchbinderei tätig. Bestehorn-Produkte - dazu gehörten auch Zigarettenschachteln, Plakate und Prospekte - gingen in alle Welt. 1936 war Bestehorn der größte Papierwarenhersteller auf dem europäischen Kontinent und hatte rund 1800 Beschäftigte. 1948 wurde die Fabrik in Aschersleben durch die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) offiziell enteignet. Tatsächlich erfolgte die Verstaatlichung schon eher. Die Produktion wurde weitergeführt. Jetzt waren vor allem Akzidenzien gefragt, darunter Formulare für die SMAD. Ab 1951 hieß der Betrieb VEB Optima. Später wurde er Teil des VEB Kombinat Verpackung Leipzig. In den 1950er und 1960er verarbeitete Optima neben Papier auch Zellglas sowie Aluminium- und Kunststofffolien zu Verpackungsmaterial. 1990 wurde Optima zum Treuhandbetrieb, dort bis 1992 privatisiert und 1996 fast vollständig liquidiert.

Eisenbahner-Denkmal

Eisenbahnerdenkmal, Foto: Martin Schramme, 2012
Die P8 war hier bis 1971 - Die V118 ist hier seit 1969

Auf einem Erinnerungsstein am Bahnhof von Aschersleben steht: "Die P8 war hier bis 1971 - Die V118 ist hier seit 1969." Abgebildet sind außerdem ein Bahnwärter der eine Laterne schwenkt, ein Flügelrad (Symbol der Deutschen Reichsbahn), zwei Eisenbahner, dei offenbar mit einer Eisenstange die Weiche stellen sowie Dampflok und E-Lok.

Die Personenzug-Dampflokomotive P8 war ursprünglich eine Lokomotive der Preußischen Staatseisenbahn. Die ersten Konstruktionspläne lagen 1906 vor. Gebaut wurde die Lok in den Jahren 1906 bis 1923, die endgültige Ausmusterung fand bei der Deutschen Reichsbahn, also in der DDR, erst 1972 statt. Die P8 war ein einfach strukturierte, sparsame Lokomotive, die an den Lokführer keine großen Anforderungen stellte. Die P8 konnte 320 Tonnen bis zu 100 Stundenkilometer schnell ziehen. Gebaut wurde die Lok von der Berliner Maschinenbau-Actien-Gesellschaft.

Die V118 war die größte in der DDR gebaute Diesel-Lokomotive. Gebaut wurde sie beim VEB Lokomotivbau "Karl Marx" Babelsberg. Die erste Ausführung hatte 2x900 PS starke Motoren und war für eine Geschwindigkeit von 120 Stundenkilometer ausgelegt. Zu den heutigen Museumsstücken der Lok gehören die 118 802 im Museum Bw Leipzig Süd und die 118 586 im Museum Staßfurt.

Firma Oelschläger

Firma Oelschlaeger Aschersleben, Foto: Martin Schramme, 2021 Firma Oelschlaeger Aschersleben, Foto: Martin Schramme, 2021 Firma Oelschlaeger Aschersleben, Foto: Martin Schramme, 2021

In diesem Haus betrieb einst die Firma R. Oelschläger ihr Geschäft mit Bürsten, Besen, Pinseln und Industrieartikeln. Im Herbst 2021 war die entsprechende Aufschrift noch einschließlich der Öffnungszeiten 8-12 Uhr erhalten.

Maler Großman & Teudloll

In diesem Haus in der zweiten Etage lebte und arbeitete einst der Malerbetrieb Großmann & Teudloll.

Samengroßhandlung Otto Just (Samenjust)

Samenhandlung, Foto: Martin Schramme, 2012 Samenhandlung, Foto: Martin Schramme, 2012 Samenhandlung, Foto: Martin Schramme, 2012 Samenhandlung, Foto: Martin Schramme, 2012 Samenhandlung, Foto: Martin Schramme, 2012 Samenhandlung, Foto: Martin Schramme, 2012

Otto Just, Samengroßhandlung, Aschersleben / Eintrag im Adressbuch 1946/47: Otto Just, Samenzüchterei, Weststraße 9-11. Die Samen-Züchterei Otto Just im Harzland wurde 1878 gegründet. Hauptgeschäft und Gärtnereien befanden sich in Aschersleben. Ein weiterer Firmenstandort war das Rittergut Giersleben. Das Unternehmen war auf die Samenzucht von Futter- und Zuckerrüben spezialisiert. Otto Just (1870-1930) übernahm den Betrieb im Jahr 1900 von seinem Vater Albert Just.

Central-Genossenschaft Halle Saale (später VEAB Aschersleben)

Central-Genossenschaft Halle Saale, Foto: Martin Schramme Central-Genossenschaft Halle Saale, Foto: Martin Schramme An der Mauer noch gut zu erkennen ist hier die Aufschrift: Volkseigener Erfassungs- und
Aufkaufbetrieb (VEAB) für landwirtschaftliche Erzeugnisse.
Foto: Martin Schramme Central-Genossenschaft Halle Saale, Foto: Martin Schramme Central-Genossenschaft Halle Saale, Foto: Martin Schramme Central-Genossenschaft Halle Saale, Foto: Martin Schramme

Im Sommer 2012 waren die Aufschriften noch gut zu lesen, welche die historische Funktion des Speichergebäudes an der Eisenbahnstrecke verraten: "Centralgenossenschaft Halle/S, Zweigstelle Aschersleben | Volkseigener Erfassungs- und Aufkaufbetrieb (VEAB) für landwirtschaftliche Erzeugnisse".

HO-Laden für Tabakwaren und Spirituosen

Handelsorganisation der DDR - Laden in Aschersleben fuer Tabakwaren und Spirituosen, Foto: Martin Schramme, 2021 Handelsorganisation der DDR - Laden in Aschersleben fuer Tabakwaren und Spirituosen, Foto: Martin Schramme, 2021
HO-Laden in Aschersleben fuer Tabakwaren und Spirituosen

Dass sich hier zu DDR-Zeiten ein Laden für Tabakwaren und Spirituosen in Regie der staatlichen Handelsorganisation HO befand, konnte man im Herbst 2021 anhand der noch schattenhaft erhaltenen Aufschrift nur erahnen.

Wassertürme der Eisenbahn

Wassertuerme der Eisenbahn, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012

Dieser Wasserturm steht am Bahnhof Aschersleben. Dabei handelt es sich um einen Turm mit einem so genannten Klönne-Behälter, benannt nach dem Dortmunder Stahl- und Brückenbauer August Klönne (1849-1908), der die kugelige Wasserbehälterform aus Stahl 1898/99 zum Patent anmeldete. Der Wasserturm wurde offenbar 1914 gebaut, denn diese Jahreszahl steht auf einem Eisernen Kreuz über dem Gebäudeeingang. Der erste Wasserturm mit Klönnebehälter war 1906 in Chemnitz-Hilbersdorf errichtet worden. Zur Landesgartenschau 2010 in Aschersleben sollte der sanierungsbedürftige Turm geschmückt werden, doch die Immobiliengesellschaft der Deutschen Bahn AG, Eigentümerin des Baudenkmals, hatte Sicherheitsbedenken. Es blieb bei Plänen, die unter Beteiligung der Bevölkerung entstanden waren. Im August 2016 wurde der Wasserturm am Hauptbahnhof Aschersleben samt der benachbarten Güterabfertigung auf einer Aktion angeboten für 2000 Euro.

Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012

Ein zweiter Bahnwasserturm steht auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerkes Aschersleben. Der Turm aus Holz und Stein ist als detailgetreuer Kunststoffnachbau als Modelleisenbahnzubehör zu bekommen. hier

Albert Thiemann Baugeschäft (Bauunternehmer)

Albert Thiemann Baugeschaeft,  Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012

"Albert Thiemann, Inhaber: Otto Thiemann, Baumeister, Baugeschäft, Sand und Kiesgruben, Steinbrücke 27" steht im Adressbuch Aschersleben von 1946/47. Zu den Bauwerken Thiemanns gehört in Aschersleben das Haus Gottfried-August-Bürger-Straße 4, das unter Denkmalschutz steht. Es wurde 1911 unter Leitung des Bauunternehmers Albert Thiemann erbaut. An der Fassadengestaltung wirkte Stadtbaurat Hans Heckner mit.

Oskar Kaht (Obst, Gemüse, Südfrüchte)

Oskar Kaht, Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012

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Alte Fabrik

unbekannte Fabrik in Aschersleben, Foto: Martin Schramme, 2021 unbekannte Fabrik in Aschersleben, Foto: Martin Schramme, 2021 unbekannte Fabrik in Aschersleben, Foto: Martin Schramme, 2021

Wer weiß mehr über diese Fabrik? Bitte hier melden!

Speditions-, Fuhr- und Möbeltransportgeschäft Gustav Rabe

Speditions-, Fuhr- und Moebeltransportgeschaeft Gustav Rabe, Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012

Speditions Fuhr- und Möbeltransportgeschäft Gustav Rabe Inh. Max Rabe Fernsprecher 441 Schwarzbier
Es gab Postkarten von der Ecke "Friedrichstraße"/Bestehornstraße mit einem Eckladen von Gustav Rabe in den Jahren 1902 und 1910.

Stadtansicht Eckhaus Bestehornstr. im Jahr 1910

Samenhandlung Carl Robra (gegr. 1870)

Samenhandlung Robra in Aschersleben, Foto: Martin Schramme, 2021 Samenhandlung Robra in Aschersleben, Foto: Martin Schramme, 2021 Samenhandlung Robra in Aschersleben, Foto: Martin Schramme, 2021

1870 begann Carl Robra seine Samenzucht- und Samen-Großhandlung in Aschersleben. Im Zuge seiner Geschäfte warb der Geschäftsmann mit Gemüse-, Gras-, Blumen- und landwirtschaftliche Saaten. Außerdem im Angebot: Futtergrassamen und Schmuckrasen. Im Herbst 2021 war die entsprechende Geschäftsaufschrift an einem sanierten Haus in Aschersleben zu finden (siehe Fotos).

August-Bebel-Denkmal

August-Bebel-Denkmal, Foto: Martin Schramme, 2015

August Bebel (22.02.1840-13.8.1913) "Den Tag möchte ich noch erleben, wo ich Euch das rote Banner zum Sturm vorantragen kann" / An dieser Stelle in einem ehemaligen Arbeiterlokal sprach am 24.2.1900 August Bebel vor 1000 Bürgern.

Betriebe in der DDR (1949-1990)
VEB Abria Aschersleben (VEB Kombinat Holz- und Kulturwaren Naumburg)
VEB ABUS Maschinenfabrik und Eisengiesserei
VEB Ascherslebener Getreidehandel
VEB Bauelemente Aschersleben
VEB Baureparaturen Aschersleben
VEB Bekleidungswerk Aschersleben
VEB Betonsteinwerk Aschersleben
VEB Briefmarkenalben-Verlag, Aschersleben, Johannisplatz 2 (Abria)
VEB Dienstleistungsbetrieb Aschersleben (VEB Kombinat Hauswirtschaftliche Dienstleistungen Halle)
VEB Fleischkombinat Aschersleben
VEB Förderausrüstungen Aschersleben (VEB Schwermaschinenbau-Kombinat TAKRAF Leipzig)
VEB Gebäudewirtschaft Aschersleben
VEB Geologische Ausrüstungen und Reparaturen Aschersleben
VEB Getreidewirtschaft Aschersleben (VEB Kombinat Getreidewirtschaft Halle)
VEB Gewürzmühle Aschersleben (VEB Kombinat Nahrungsmittel und Kaffee Halle, Naka)
VEB Größhandel OGS Aschersleben (VEB Kombinat OGS Halle)
VEB Holzverarbeitung Aschersleben (VEB Möbelkombinat Dessau)
VEB Industrie- und Rohrleitungsanlagen Aschersleben (VEB Kombinat Fahrzeug- und Fertighausbau Halle)
Institut für Phytopathologie Aschersleben (Akademie der Wissenschaften, Biologische Zentralanstalt Aschersleben)
VEB Karosseriewerk Halle III Aschersleben (VEB IFA-Kombinat Spezialaufbauten und Anhänger / VEB IFA-Kombinat Nutzkraftwagen)
VEB Kfz-Instandhaltung Aschersleben
VEB Kindermoden Aschersleben (KIMO, VEB Kombinat Oberbekleidung Lößnitz)
VEB Konservenfabrik Aschersleben
VEB Kreisbaubetrieb Aschersleben
VEB Kürschner Aschersleben (VEB Kombinat Holz- und Kulturwaren Naumburg)
VEB Majoranwerk Aschersleben, Geschwister-Scholl-Straße 101 (VEB Kombinat Nahrungsmittel und Kaffee Halle, Naka)
VEB Optima Großdruckerei und Papierverarbeitungswerke, Aschersleben, Wilhelmstraße 21/30 (ehemals Bestehorn, VEB Kombinat Verpackungen Leipzig)
Planungsbüro für Bautechnik und Gebäudeausrüstung (kein VEB)
VEB Rohrleitungsbau Aschersleben (VEB Kombinat Kraftwerksanlagenbau Berlin)
VEB Stahlkonstruktion Aschersleben
VEB Trocknungswerk Aschersleben (VEB Zuckerkombinat Saale in Bernburg)
VEB Volltuch Aschersleben
VEB Wasseraufbereitungsanlagen Aschersleben
VEB Werkzeugmaschinenfabrik Aschersleben, Wilslebener Straße (VEB Werkzeugmaschinenkombinat "Fritz Heckert" Karl-Marx-Stadt)
VEB Wolldeckenfabrik Aschersleben (VEB Kombinat technische Textilien Karl-Marx-Stadt)
VEB Zerspanung Aschersleben
VEB Zifferndruckwerke, Aschersleben, Graben 33 (VEB Kombinat Feinmechanische Werke Halle)
VEG Pflanzenzüchtung Betrieb Aschersleben (VEB Kombinat Pflanzenzüchtung und Saatgutwirtschaft Quedlinburg)
Deutsche Saatzuchtgesellschaft Aschersleben (Deutsche Saatgut-Handelszentrum)
M. E. Ziese Fabrikation von Bürsten, Besen, Pinseln aller Art für Industrie und Haushalt, Aschersleben, Krügerbrücke 13

Wirtschaft und Leben in Aschersleben vor 1945
Adolf Weschke Wolldeckenfabrik und Versandthaus, Aschersleben (billigste Bezugsquelle aller Arten Wolldecken, schwere Winter-Pferde-Decken, graue Kuh-Decken, Arbeiter-Schlafdecken, extrafeine Schlafdecken, Jacquard und Kameelhaardecken, Fahrschabracken, Bahn- und Brustdecken)
Albert Thiemann Baugeschäft (Baumeister, Sand- und Kiesgruben)
Alfred Rothe Tüten- und Papierwarenfabrik, Buchdruckerei, Aschersleben, Über den Steinen 25 (Feldpostpäckchen, Feldpost-Musterbeutel, Lebensmittelkarten-Taschen, Feldpost-Karten, Feldpost-Aufklebeadressen)
Ascherslebener Bank Rasmussen & Co.
Ascherslebener Geldschrankfabrik Wilhelm Trumann
Ascherslebener Maschinenbau AG vorm. W. Schmidt & Co. Aschersleben (AMA, gegr. 1898)
Ascherslebener Papierwarenfabrik Adolf Krömer
Aschersleben-Schneidlingen-Nienhagener Kleinbahn-AG (gegr. 1895 unter anderem von zwei Kohlegruben, Betrieb von 46 Kilometer Eisenbahnstrecke, 1904 Sitzverlegung von Aschersleben nach Berlin, 1950 enteignet und in Deutsche Reichsbahn eingegliedert, 1963 Ende des Personenverkehrs, 1966 Einstellung des Güterverkehrs mit Ausnahme des Anschlusses der Zuckerfabrik in Gröningen, 1994 endgültiges Ende)
Ascherslebener Wolldeckenfabrik, Gebr. Ludewig
Billeter & Klunz Werkzeugmaschinenfabrik und Eisengießerei Aschersleben (Einpilaster- und Doppelständer-Hobelmaschinen, Flächen- und Führungsbahnen-Schleifmaschinen)
Braune & Beuchel Zuckerfabrik Aschersleben
Buchdruckerei Paul Felix Aschersleben
Carl Robra Samenzucht- und Samen-Großhandlung (Gemüse-, Gras-, Blumen- und landwirthschaftliche Saaten, Futtergrassamen, Schmuckrasen)
C. D. Heinecke & Sohn Decken- & Fries-Fabrik (Pferdedecken, Deckenstoffe, Schlafdecken, Jacquarddecken, Kamelhaardecken, Reisedecken, Bügel- und Portierenfriese, Flanelle, Friese, Kirsey, Kummettücher, Kuhdecken, Arbeiter-Schlafdecken)
C. Schmidts Möbelhalle, Mitglied des deutschen Möbelfachverbandes, Adressen: Über den Steinen 31 und Breite Straße 14 (gegr. 1878)
D. Chr. Kuntze Seifenfabrik (gegr. 1847, Talgschmelze, Maschinenölfabrik, Rübölraffinerie)
Deckenfabrik C.G. Fleischer (Mechanische Spinnerei, Weberei und Walkerei, Appretur, Färberei und Wollwäscherei, Pferde- und Schlafdecken, Friese und Deckenstoffe)
Dopieralla & Fischer, Gravier-Anstalt und Stempel-Fabrik
Douglas'sches Paraffinwerk
Eisenbahnmeisterei Aschersleben
Eisenwaaren-Fabrik Friedrich David Stange Aschersleben (gegr. 1857, Fensterruder, Basquills, Kreuzbänder, Ladenbänder, Gitterblechrosetten, Betthaken, Thür- und Fensterbeschläge, Pflug- & Karren-Achsen, Striegel etc., Einlassecken, Fensterscheeren- und Schnepper, Zinkknöpfe, Fitschen aller Art)
Elektro-Haus Hans Mantel Aschersleben, Markt 25 a (Das neuzeitliche Spazial-Geschäft für Elektro-Bedarf, Kraft-, Licht- und Schwachstrom-Anlagen, Selbstwähler-Telefonanlagen, Radio, Sprechmaschinen, Schallplatten, Beleuchtungs-Körper, Bosch-Batterie-Hilfe, großes Lager in Bosch-Auto-Batterien)
Ernst Grünewald Rum-, Likör- und Essenzen-Fabrik, Wein-Handlung, Fruchtsaft-Presserei
Firma A. Maerker Dampf-Seifen-Fabrik Aschersleben (gegr. 1872, Kronen-Stern-Seife, Specialitäten: Elfenbein-Seife, Kamerun-Seife)
G. Biedermann & Co. KG, Majoran-Werk (Thymian, Bohnenkraut)
Georg Gerson Papierwarenfabrik, Lithographische Kunstanstalt, Aschersleben (gegr. 1883)
Gewerkschaft Consolidirter Georg (begonnen 1892 zur Braunkohleförderung)
Gebr. Volkhardt. Hallersche Buchdruckerei
Glas-. Porzellan- und Luxuswaren-Handlung W. Quenzel, Breitestr. 3
Gustav Jaensch & Co. AG für Samenzucht (Samen für Feld und Garten)
Gustav Ramdohr AG (Vorläufer 1857 gegr., seit 1868 in der Hand von Gustav Adolf Ramdohr, internationaler Handel mit Weizen und Braugerste)
H. C. Bestehorn Papierwarenfabrik (gegr. 1861, in ihrer Art größte Fabrik des Kontinents für Papierverarbeitung, über 600 Millionen Packungen werden jährlich geliefert, über 50.000 Zentner Rohmaterialien ständig auf Lager)
H. C. Mehne Samenzüchterei und Samenhandlung Aschersleben (gegr. 1819, Gras-Saaten)
Heinrich Lapp AG (gegr. 1888, Experten für Tiefbohrungen)
Hermann Hunold Öle und Fette, Magdeburger Str. 25 (Großlager am Industriegleis Seegraben)
H. Maerker Dampf-Seifen-Fabrik, Aschersleben, Weinberg, Breitestr. (gegr. 1872, Kronen-Kern-Seife, Kamerun-Seife)
Hermann Maerker Seifenfabrik, Aschersleben, Breitestr. (Fabrik bester Haushaltseifen)
Hopfe & Unger Papierwaren-Fabrik und Buchdruckerei Aschersleben-Berlin (gegr. 1904)
KA-BE Briefmarkenalben-Verlag Volkhardt & Co. Aschersleben
Kaliwerke Aschersleben AG (erste Probebohrung 1876, Beginn der Förderung 1883)
Kraftfutterfabrik Aschersleben Max Labarre (Kraftfutter f¨r Hunde, Fasane, Wasser- und Hofgeflügel, Tauben, Fische und Insekten, fressende Vögel, Mast- und Kraftfutter für Schweine, Rindvieh und Pferde)
Majoranwerk Traut & Co., Königsaue bei Aschersleben (erste Gründung 1906, ältestes und größtes Majoranwerk des Kreises Quedlinburg)
Maschinenbauanstalt Billeter & Klunz und Billeter & Klunz Werkzeugmaschinenfabrik und Eisengießerei (gegr. 1857)
Osterkamp & Co. GmbH, Dampfkesselfabrik
Paul Koch GmbH, Papierwarenfabrik Aschersleben (Buchdruckerei, Buchbinderei, Philatelistische Bedarfsartikel: Herstellung und Verlag der KA-BE-Briefmarkenalben)
R. Hammer & Söhne Spezialfabrik für Numerier- und Zählapparate (gegr. 1891, eingetragenes Schutzzeichen: Standard)
Seifenfabrik D. Chr. Kuntze (gegr. 1847)
Speditions Fuhr- und Möbeltransportgeschäft Gustav Rabe
Stempelfabrik Curt Rabe Aschersleben (Abteilung I: Fabrikation von Paginiermaschinen, Numeroteuren etc., Abteilung II: Fabrikation von Gummistempel, Schilder in jeder Ausführung, Stahlstempel, Abteilung III: "Engros-Vertrieb" sämtlicher Büroartikel)
Terra AG für Samenzucht, Aschersleben (gegr. 1899)
Trumann-Werke AG, Werk I: Motorenfabrik, Aschersleben (gegr. 1921, Fortführung der Fabrik von Wilhelm Trumann in der Heinrichstraße 13 a, Trumann-Lokomobile für billige flüssige Brennstoffe, Benzin- und Rohölmotoren, Benzin- und Rohöllokomobile, Schiffsmotoren)
Wetzel Maschinenfabrik und Eisengießerei GmbH (gegr. um 1850, anfangs Spezialarmaturen für den Kalibergbau, später Bau von Schnellverseil-, Korbverseil- und Spul-Maschinen)
Wilhelm Kersten Säcke- und Planen-Fabrik, Heinrichstr. 11
Wilhelm Poeschel Essig-Sprit-Fabrik (gegr. 1819, Gärungsessig-Fabrik, Frucht- und Weinessig, Tafel-Mostrich, Sauerkohl-Fabrik, Gurken-Einlegerei, Salzgurken, Senfgurken, Essiggurken, Pfeffergurken, Sauerkohl, Preißelbeeren)
W. Schmidt & Co., Maschinenfabrik, Eisengießerei und Dampfkesselfabrik (seit 1898 Aktiengesellschaft)

Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1894
An der unweit der Stadt zur Wipper gehenden Eine und den Linien Halle-Vienenburg-Clausthal und Cöthen-Aschersleben der Preußischen Staatsbahnen. Zoll- und Steueramt erster Klasse und Eisenbahnbauinspektion, Post erster Klasse, Telegraph mit Fernsprecheinrichtung, Gas- und Wasserleitung. Fabrikation von Maschinen, Blech-, Papier- und Wollwaren (Decken und Flanelle), Chemikalien, Zündhözern, Zucker, Knochenkohlen; Eisengießerei, Dampfziegeleien, Brauereien, Wasser- und Dampfmühlen, zwei Braunkohlengruben, Kalisalzwerk (Aktiengesellschaft), bedeutenden Acker- und Gartenbau, Samenzucht (Zwiebeln, Zucker- und Mohrrüben), Ausfuhrhandel mit Getreide und Kartoffeln. Ungefähr zwei Kilometer unterhalb der Stadt an der Eine das 1881 angelegte Solbad Wilhelmsbad.

Eintrag im Volks-Brockhaus von 1936
Kali-Bergbau, Samenzucht und -handel.

Begriffslegende
Friese =
Kirsey = grobes unveredeltes Tuch
Kummet = steifer, gepolsterter Ring für Pferde, Teil des Zaumzeugs

Quellen
Adressbuch Aschersleben 1947 auf forum.ahnenforschung.net
albert-gieseler.de
archive.org
ebay.de
fhw-online.de
historische-wertpapiere.de
oldthing.de
picclick.de
schoene-aktien.de