Lederfabriken

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Bilder ohne Nachfrage!
letzte Änderung am 17.09.2023

Schuhe, Handschuhe, Jacken, Taschen, Gürtel - was wären die Menschen ohne Leder? Leder ist eines der ältesten Werkstoffe, die den Menschen begleiten und auch bekleiden. Jahrhunderte, gar Jahrtausende war die Lederherstellung und -verarbeitung eine Sache für viele kleine Handwerke. Mit dem wachsenden Bedarf wuchsen die kleinen Werkstätten zu Manufakturen und im Zuge der Industrialisierung zu Fabriken. Die Lederherstellung erforderte viel Wasser und so entstanden die Lederfabriken an Flüssen. Nicht nur zur Freude der Menschen, sondern auch zum Ärgernis, denn das Waschen, Gerben und Färben brachte immense Abwässer mit sich. Gefährliche Chemikalien kamen zum Einsatz - und das ist noch immer so.

Lederfabrik Georg Meinke (seit 1951 VEB Lederfabrik Burg)

Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Im Adressbuch von Burg bei Magdeburg aus dem Jahr 1932 sind für die Lederfabrik an der Franzosenstraße 28/32 Georg Meinke und Walter Gosse als Inhaber angegeben sowie Carl Tilger als Prokurist. In der DDR hieß die Firma seit 1951 VEB Lederfabrik Burg.

Glacélederfabrik Burg

Glacelederfabrik Burg, Foto: Martin Schramme, 2014
Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Glacé-Gerberei ist eine spezielle Form der Weißgerberei. Die Gerber verarbeiten dabei Ziegen- oder Lammfelle. Das Leder kommt bevorzugt in der Handschuhherstellung zum Einsatz. Diese Technik war die im Frankreich des 18. Jahrhunderts aufgekommen.

Lederfabrik Nossen (Sämisch Leder)

Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015

1830 gründete Carl Heinrich Müller die erste Lederfabrik in Nossen. Der Familienbetrieb Sämisch Leder stellte auch im Jahre 2015 noch Lederwaren her. Im August 2002 war die Fabrik vom Hochwasser schwer betroffen.

Lederfabrik Heinrich Berger & Co. / VEB Freitaler Lederfabrik

Foto: Martin Schramme, 2016 Lederfabrik Freital, Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016

Das große Hauptgebäude der ehemaligen Lederfabrik ist der Rest eines Gebäudeensembles, steht unter Denkmalschutz und wurde 2014 von der Stadt Freital gekauft.

VEB Lederfabrik Camburg, vormals Lederfabrik Jacob & Söhne KG

Foto: Martin Schramme, 2013

Die Lederfabrik in Camburg war zu DDR-Zeiten der größte Umweltverschmutzer im Ort. Die Abwässer flossen ungeklärt in die Saale. Ende des Jahres 1984 wurde eine neue Gerbmaschine getestet. 2014 berichtete die Ostthüringer Zeitung davon, dass zwei junge Leute planen, das alte Lederfabrikgebäude zu einem Mehrgenerationenhaus mit Burgblick zu machen. Allerdings fehlte noch das Geld.

VEB Leder- und Plastverarbeitungswerke Dresden, Werk 7 Neustadt (Orla) - Verwaltungsgebäude an der Wimmlerstraße

Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Der VEB Leder- und Plastverarbeitungswerke Dresden, Werk 7 Neustadt (Orla) war ein Betrieb des VEB Kombinat Lederwaren Schwerin. Herstellung von Textilledern, Beriemungen, Arbeitsschutzartikeln.

VEB Lederwaren Neustadt (Orla), Betrieb des VEB Lederverarbeitung Hohenleuben

Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Zum Produktionsprogramm des VEB Lederverarbeitung in Neustadt an der Orla gehörten Geschäftsmappen (Aktentaschen), Herrentaschen, Kofferriemen und Kofferanhänger, kunstgewerbliche Bekleidung und Souvenirs.

VEB Lederwerke Einheit, 1864 gegr. als Lederfabrik Emil Brüderlein (Pößneck)

Lederfabrik Poessneck, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

1864 gründete Emil Brüderlein eine Lacklederfabrik. Es dauerte einige Zeit, bis er die notwendigen Grundstücke erworben und bebaut hatte. Um 1898 war er startklar. Brüderlein wurde schließlich zum Lederkönig von Pößneck und setzte seit 1900 ein Schnellgerbverfahren ein. Nach dem Tod von Emil Brüderlein 1901 setzten dessen Söhne Emil und Arno die Geschäfte fort. Später übernahm Artur Merx, Sohn des eingeheirateten Heinrich Merx, die Fabrik. 1954 und damit fünf Jahre nach der Gründung des sozialistischen Staates DDR, wurde der Betrieb enteignet, verstaatlicht, zum VEB Lederwerke Einheit umgestaltet und auf Schweinsleder umgestellt.