Torgau (Elbe, Sachsen)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Fotos ohne Nachfrage!
letzte Änderung am 28.02.2024

Der Name Torgau zeigt seine slawische Herkunft an, denn Torg ist das slawische Wort für "Handel/Markt". Torgau war einst eine bedeutende Industriestadt an der Elbe. Mit dem Ende der DDR sp&aum;testens büßte Torgau diesen Status ein. Wichtige Betriebe wie die Briefumschlagfabrik und das Flachglaswerk (VEB Flachglaskombinat Torgau) standen bald leer. In den Jahren 2008 und 2009 rissen Bagger das verwaiste Flachglaswerk nieder. Dafür konnte sich die Altstadt, die zu großen Teilen unter Denkmalschutz steht, von Mangel und Schädigung durch die Abgase der Kohleheizungen erholen. Wobei der Denkmalschutz in Torgau schon zu DDR-Zeiten Erfolge aufzuweisen hatte wie nur wenige Städte im sozialistischen deutschen Staat. Als wichtiger Handelsknoten und Kontrollort an der Elbe war Torgau jahrhundertlang stark befestigt. Während der NS-Zeit war der Bau eines Kanals vom Binnenhafen nach Leipzig geplant. Doch es blieb bei den Plänen. Seit 1872 hat Torgau Bahnverbindungen nach Leipzig und Halle (Saale) sowie nach Falkenberg-Elster und Cottbus. 1895 folgte die Verbindung über Pretzsch und Pratau nach Wittenberg und 1915 stand auch eine Strecke nach Belgern. Außerdem besaß Torgau eine Hafenbahn. Während der NS-Zeit war Torgau das Zentrum der NS-Militärjustiz. Mitte 1943 kam sogar das Reichskriegsgericht von der inzwischen unter dem massiven Bombenterror der Westalliierten leidenden Reichshauptstadt Berlin nach Torgau.

F. H. Schmidt Briefumschlag- und Papierausstattungs-Fabrik Torgau, in der DDR VEB Papierverarbeitungswerk Torgau (abgerissen)

F. H. Schmidt Briefumschlag- und Papierausstattungs-Fabrik Torgau, Foto: Martin Schramme
F. H. Schmidt Briefumschlag- und Papierausstattungs-Fabrik Torgau, Foto: Martin Schramme
Die Zickzacklinie am Mauerwerk des Hauptgebäudes zeigt, dass sich
hier einst eine Werkhalle mit einem riesigen Sheddach befand. Auf dem Luftbild
von Google Earth aus dem Jahr 2001 ist das Dach noch zu sehen.
Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme, 2024
SED = Sozialistische Einheitspartei Deutschlands = führende Staatspartei der DDR
DSF = Deutsch-Sowjetische Freundschaft = Staatsorganisation zur Solidarität mit der Sowjetunion
FDJ = Freie Deutsche Jugend = staatliche Jugendorganisation der DDR
MMM = Messe der Meister von Morgen = Jugendwettbewerb der DDR (wie heute "Jugend forscht")
Foto: Martin Schramme, 2024 Foto: Martin Schramme, 2024 Foto: Martin Schramme, 2024

Im Herbst 2013 war die Torgauer Kuvertfabrik noch nicht abgerissen, aber in wesentlichen Teilen zusammengefallen. Der Rahmen der historischen Fabrik mit Hauptgebäude und Kesselhaus plus spätere Ergänzungsbauten stand noch. Bis auf Teile der Umfassungsmauern war das riesige Dach der Hauptproduktionshalle total zerstört, das auf dem Luftbild von Google Earth aus dem Jahr 2001 noch zu erkennen war. Anfang 2024 war die Fabrik bis auf das Kesselhaus abgerissen. An der Grundstücksgrenze hingen straßenseitig Tafeln aus DDR-Zeiten (siehe Fotos).

1881 gründete Franz-Hermann Schmidt sein Unternehmen zur Kuvertherstellung. 1916 warb das Unternehmen mit der Anfertigung feinster Briefpapier-Kassetten und Briefpapier-Mappen mit moderner Ausstattung sowie Fensterkuverts und Fensterbriefe. Als ständiges Personal wurden zirka 200 Personen angegeben und 100 der modernsten Arbeitsmaschinen. Die Fabrik verfügte zu jener Zeit über einen Staats- und Hafenbahn-Gleisanschluss. 1920 war auf dem Geschäftsbogen auch Folgendes zu lesen: Trauerbriefpapiere, Fensterbriefhüllen, Fensterbriefe, Massendrucksachen, eigenes Sägewerk und Fabrikation von Reformkisten, Personal 250 Personen und über 140 Arbeitsmaschinen. 1924 hatte er seine Kuvertfabrik (Herstellung von Briefumschlägen) zur Großproduktion ausgebaut und belieferte Kunden bis nach Mexiko (Amerika). Direkt am Fabrikgelände verlief ein Nebengleis der Deutschen Reichsbahn zum Trogauer Hafen an der Elbe. 1927 firmierte das Unternehmen als Aktiengesellschaft; wahrscheinlich auch schon eher.

1939 musste sich FHS wegen der "Allgemeinverbindlichen Anordnung der Ueberwachungsstelle für Papier" vom 1. April bei der Produktion aller Briefumschläge für den Behörden- und Geschäftsschriftverkehr auf neue Formate umstellen. Die alten Formate für Briefumschläge aller Art, Fensterkuverts, Versandtaschen, Aktentaschen, Geld- und Wertbriefumschläge und Zustellungsumschläge durften nur noch bis zum 31. Dezember des Jahres aufgebraucht werden. Der private Schriftverkehr und der Bedarf für die Werbung waren von der neuen Vorschrift nicht betroffen. Am 27. Juli 1947 musste die Freiwillige Feuerwehr anrücken und den brennenden Dachstuhl des Kesselhauses löschen. In der DDR stellte der 1951 verstaatlichte Betrieb (VEB Papierverarbeitungswerk Torgau) Verpackungen, Briefpapierwaren, Formulare und Scherzartikel wie Konfetti her. Das Papierwerk setzte sich zuletzt zusammen aus den Werken Torgau I, Werk II Jüterbog und Werk III Luckenwalde.

Nach dem Ende der DDR hatte dort zuletzt die Torgau-Papier GmbH gewirkt und Briefpapier, Briefumschläge, Geschäftsbögen, Visitenkarten, Familiendrucksachen und diverse Notizblöcke angeboten. Die Treuhandgesellschaft, die mit der Privatisierung aller DDR-Großbetriebe beauftragt war, verkaufte die Kuvertfabrik 1990/1992 an Mayer-Kuvert Heilbronn (1877 gegr. von Ernst Mayer), dem 2013 mit 2400 Mitarbeitern größten Briefhüllenhersteller Europas. Seit 1991 hatte die Torgau-Kuvert GmbH & Co. KG ihren Sitz in Süptitz (Gemeinde Dreiheide bei Torgau) in einem Neubau. Derweil verfielen die Gebäude auf dem alten Gelände einer der ältesten Kuvertfabriken Deutschlands immer mehr. Wiederholt kam es zu Vandalismus und Brandstiftungen.

Buhlers & Northe GmbH in Torgau

Landwirtschaftsbetrieb Buhlers und Northe in Torgau, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Die alten Aufschriften an den Gebäuden sind mit bloßem Auge kaum, mit technischen Hilfsmitteln ein wenig besser zu erkennen: "Getreide, Kartoffeln, Sämereien, Futter- und Düngemittel" steht auf dem ersten Haus, "Großhandelsgesellschaft Lebensmittel - Obst und Gemüse" auf dem anderen. Die Produkte sind dem Landhandel Buhlers & Northe zuzuordnen.

Kornhaus Torgau eGmbH / Speicherbau am Güterbahnhof Torgau / Getreidewirtschaft

Kornhaus Torgau, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Dieses Objekt war einst die Kornhaus Torgau eGmbH, die mit Getreide, Futter, Dünger, Saaten, Kartoffeln, Heu und Stroh handelte. Wer weiß mehr über dieses fantastische Gebäude? Bitte hier melden!

Großhandel Lebensmittel Torgau

Lebensmittel Torgau, Foto: Martin Schramme

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Hafen Torgau (Betriebsstart: 1898)

Hafen Torgau, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Torgau liegt an der Elbe und hat damit Zugang bis zum Überseehafen der Hansestadt Hamburg. Es lag also nahe, einen Binnenhafen zu bauen. 1893 gab es einen entsprechenden Beschluss und 1898 war der Hafen samt Hafenbahn betriebsbereit. 1969/70 betrieb die DDR den Ausbau des Hafens. In den Nachwendejahren herrschte jedoch zunehmend Flaute in Torgau. Von 2015 bis 2018 wurde der Hafen Torgau saniert. Wesentliche Teile der historischen Bebauung mit Pegelturm und Fabrikgebäude existieren noch. Die Hafenbahn ist mit der Hauptbahnstrecke verbunden und führt an der inzwischen schon lange verwaisten und verfallenen Briefumschlag- und Papierausstattungs-Fabrik vorbei.

Link: historische Bilder vom Hafen

Konsumgenossenschaft Torgau

Konsumgenossenschaft, Foto: Martin Schramme

Die Konsumgenossenschaft erlebte nach ihrer Blüte in der Weimarer Republik in der DDR eine Renaissance.

Wasserturm Torgau (Baujahr um 1900)

Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Wer weiß mehr über diesen Wasserturm? Bitte hier melden!

Ehrenmal in Torgau erinnert an den 25. April 1945

Ehrenmal Torgau an der Elbe, Foto: Martin Schramme, 2024 Foto: Martin Schramme Ehrenmal Torgau an der Elbe, Foto: Martin Schramme, 2024 Ehrenmal Torgau an der Elbe, Foto: Martin Schramme, 2024 Ehrenmal Torgau an der Elbe, Foto: Martin Schramme, 2024

"Ruhm dem Sowjetvolk - Dank für seine Befreiungstat" steht an diesem Ehrenmal an jenem Ort, wo sich am 25. April 1945 Ostfront und Westfront, Russen und US-Amerikaner, erstmals trafen.

Sowjetischer Stab und Bataillons-Küche

Sowjetarmee in Torgau, Foto: Martin Schramme, 2024 Sowjetarmee in Torgau, Foto: Martin Schramme, 2024 Sowjetarmee in Torgau, Foto: Martin Schramme, 2024 Sowjetarmee in Torgau, Foto: Martin Schramme, 2024 Sowjetarmee in Torgau, Foto: Martin Schramme, 2024

Im Wendelstein des Renaissance-Schlosses Hartenfels in Torgau befanden sich wie in der Altstadt von Torgau auch im Februar 2024 noch allgemein sichtbare, schriftliche Belege für die Zeit, als der Osten des Nachkriegs-Deutschlands Sowjetische Okkupationszone war. In den Wendelstein schrieben Russen, wahrscheinlich 1945, Hinweise auf den Sitz des Bataillonsstabes. An einem Gebäude in der Altstadt war auf Russisch "Küche des 2. Bataillons" zu lesen.

Defensionskaserne Brückenkopf (Baujahr 1856)

Foto: Martin Schramme

Der 1856 erbaute Brückenkopf war erst Kaserne, dann ein Gefängnis der Deutschen Wehrmacht. Das Bauwerk ist Teil der Befestigungsanlagen von Torgau zu denen auch das Fort Zinna gehört, das im NS-Staat das größte Armeegefängnis des Deutschen Reiches war. Wer kann mehr zu dieser Kaserne sagen? Bitte hier melden!

Wasserturm im Husarenpark, einst Kaserne des Husaren-Regiments

Wasserturm im Husarenpark in Torgau, Foto: Martin Schramme, 2024 Wasserturm im Husarenpark in Torgau, Foto: Martin Schramme, 2024 Wasserturm im Husarenpark in Torgau, Foto: Martin Schramme, 2024

Im April 1901 kam das Thüringische Husarenregiment Nummer 12 nach Torgau. Die Stadt an der Elbe sollte der letzte Garnisionsort der militärischen Einheiten sein, die im September 1791 in Mühlberg an der Elbe zusammengestellt worden waren. Von 1815 bis 1817 weilten die Husaren in Schlesien, dann kamen sie nach Eisleben, Sangerhausen, Artern und Cölleda. Dann musste sie wegen 1830 wegen der Revolution in Frankreich ins benachbarte Rheinland. Dann zogen sie wegen der Revolution 1848/49 in Baden nach Saarlouis und Saarbrücken. Von dort ging es nach Merseburg, Weißenfels und Eisleben. Von Torgau aus operierte das Husarenregiment während des Ersten Weltkriegs (1914-1918) erst in Belgien, dann in Polen. Später folgten Einsätze in Kurland, Litauen, Rumänien und nochmals in Belgien (Flandern). Nebenbei bemerkt: Von Juni 1867 bis Februar 1909 war Großfürst Wladimir Alexandrowitsch, ein in Sankt Petersburg (Russland) gebürtiger General, Regimentschef des besagten Husarenregiments. Er war ein Sohn des russischen Zaren Alexander II. aus dem Adelshaus Romanow-Holstein-Gottorp.

Bierhandlung & Mineralwasser-Anstalt

Bierhandlung und Mineralwasser-Anstalt, Foto: Martin Schramme, 2024 Bierhandlung und Mineralwasser-Anstalt, Foto: Martin Schramme, 2024
Aus der Nähe war 2024 noch erkennbar, was einmal links über den Fenstern stand:
"Bierhandlung & Mineralwasser-Anstalt."

Aus der Nähe war 2024 noch erkennbar, was einmal an der Front dieses Hauses stand: "Bierhandlung & Mineralwasser-Anstalt."

Ludwig Bücker Nachf.

Foto: Martin Schramme, 2024 Foto: Martin Schramme, 2024

Die Leuchtreklame mit dem Schriftzug "Ludwig Bücker Nachf" erinnert an ein historisches Geschäft in Torgau. In dem besagten Geschäft gab es einst unter anderem Pelze und Klappzylinder.

Hotel "Friedrich der Große" (eröffnet 1913)

Hotel in Torgau, Foto: Martin Schramme, 2024

Der Leipziger Richard Hoffmann ließ kurz vor dem Ersten Weltkrieg in Torgau das damals größte und vornehmste Hotel der Stadt errichten. Ende 1913 stand der Neubau des Hotels "Friedrich der Große", wie es damals hieß. 1989 kehrte das Hotel in Privatbesitz zurück und öffnete nach einer intensiven baulichen Auffrischung im Juni 1992 als Central-Hotel.

Betriebe in der DDR (1949-1990)
BHG Torgau Genossenschaft (VdgB)
VEB Altstoffhandel Leipzig, Erfassungsstelle Torgau, Güterbahnhofstr. 5
VEB Bau- und Montagekombinat Süd, Kombinatsbetrieb Industriebau Leipzig, Teilbetrieb V Torgau, Goethestr. 2
VEB Baukombinat Leipzig, Kombinatsbetrieb Vorfertigung Betriebsteil 2, Prod.-Bereich 3, Güterbahnhofstr.
VEB Binnenhäfen Oberelbe Dresden, Betriebsstelle Torgau
VEB Bohrungen und Brunnenbau Leipzig, Betriebsteil 4, Str. d. DSF 12
VEB Brauerei Torgau, Betriebsteil 1, Naundorfer Str., Betriebsteil 2 Löwenbrauerei Dahlen, Bahnhofstr. 63 (VEB Getränkekombinat Leipzig)
VEB Dienstleistungskombinat Torgau
VEB Elektroanlagen Torgau
VEB Energie Torgau, Güterbahnhofstraße 4 (Prüffix, Kontaktprüfgeräte)
VEB Fahrzeugbau Torgau
VEB Flachglaskombinat Torgau (Betriebe unter anderem in Aken, Dresden, Freiberg, Leipzig, Pirna, Potsdam, Radeburg, Weißwasser und Wilsdruff)
VEB Fotoalben Torgau, Betrieb der VOB Aufwärts Berlin (nach Ende der DDR von der Treuhand privatisiert)
VEB Gerätebau Torgau (VEB Kombinat Leipziger Metallbau)
VEB Getränkeproduktion Torgau
VEB Getreidewirtschaft Torgau
VEB Großhandel OGS Torgau (VEB Kombinat OGS Leipzig)
VEB Holz Torgau
VEB Holzbearbeitung Torgau
VEB Kreisbaubetrieb Torgau
VEB Landmaschinenbau Torgau (VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen)
VEB Metallwaren Torgau
VEB Möbelbau Torgau
VEB Papierverarbeitungswerk Torgau, Naudorfer Straße 11 (VEB Kombinat Verpackungen Leipzig)
VEB Sägewerk Torgau
VEB Schlachthof Torgau
VEB Steingutfabrik Torgau, Hafenstraße 2/4 (Steingutfabrik im Kombinat Feinkeramik Kahla, nach 1990 Tischkultur-Werk der Villeroy & Boch AG)
VEB Torgama Torgau (zuvor Torgama-Röstwerke G.m.b.H. Torgau - Malzkaffee-, Kornkaffee- und Zichorien-Fabrik mit Zweigwerk in Bernstadt in Schlesien)
VEB Torgauer Möbelwerke (VEB Möbelkombinat Zeulenroda)
VEB Torgauer Schuhfabrik Hans Sachs (VEB Kombinat Schuhe Weißenfels)
VEB WTZ Bauglas Torgau
Deutsche Handelszentrale Lebensmittel, Landesniederlassung Sachsen-Anhalt, Halle Saale, Zweigstelle Torgau, Naundorfer Str. 3
Spirituosenfabrik Torgau, Spitalstr. 20 (KGV Sachsen-Anhalt eGmbH)

Wirtschaft und Leben in Torgau vor 1945
A. Drasdo Brot-, Weiß- und Feinbäckerei (gegr. 1814, Alleinhersteller von Steinmetz-Vollkraft-Grahambrot, Versand nach In- und Ausland ohne Unterbrechung das ganze Jahr)
Baddack & Maltitz Champignonbrutzüchterei, Grabenstr. 3
Brandt, Otto & Sohn Formulardruckerei, Leipziger Str. 13
Buhlers & Northe GmbH, Schützenstr. 1 (Getreide-, Futter- und Düngemittel, Sämereien, Kartoffeln)
Conrad & Kühne AG Torgau/Elbe
Dörrgemüsefabrik Dr. M. Wagner Torgau aE
F. H. Schmidt Briefumschlag- und Papierausstattungsfabrik Aktiengesellschaft Torgau, Neundorfer Str. 11 (FHS, gegr. 1881, Buchdruckerei und Steindruckerei, Anfertigung feinster Briefpapier-Kassetten und Briefpapier-Mappen mit moderner Ausstattung, Fensterkuverts, Fensterbriefe, Visit- und Korrespondenz-Karten, Bütten- und Trauer-Briefpapiere, Briefpapier-Mappen, Fensterbriefhüllen, Fensterbriefe, Bahn- und Post-Formulare, Massen-Drucksachen in Offset- und Buchdruck, ständiges Arbeitspersonal zirka 200 Personen, über 100 der modernsten Arbeitsmaschinen, eigenes Sägewerk und Fabrikation von Reformkisten)
Fickert Cartonagen
Fischhaus Cuxhafen, Fischwarenhandlung, Spitalstr. 15
Friedrich Gasse, Sattlermeister (Anfertigung und Lager von Reit-, Fahr- und Stall-Utensilien)
Fritzsche & Franke Likörfabrik
Gasthof Deutscher Kaiser
Gebr. Stoll Eisengießerei, Fabrikstr. 1
Glashütte Torgau GmbH (gegr. 1937 nach Übernahme der Deutschen Libbey-Owens-Gesellschaft Gelsenkirchen-Rotthausen mit 98 Prozent belgischem Kapital, Nachfolger der 1925 gegr. Torgauer Hütten AG, Flachglasherstellung)
Gustav Jacobitz Spritfabrik, Fruchtsaftpresserei, Spitalstr. 20
Hoffmann & Schreyer Buchdruckerei-Verlag, Fürstenweg 11 (gegr. 1905, Rotationsdruck)
Kornhaus Torgau eGmbH, Güterbahnhofstr. 11 (Getreide, Futter, Dünger, Saaten, Kartoffeln, Heu und Stroh)
Marx & Moschütz, Zweigwerk der 1900 gegr. Gelbgießerei und Armaturenfabrik in Herzberg
Max Fickert Etuisfabrik, Torgau/Elbe, Naundorfer Str. 3 (Spezialfabrik für Brillen- und Klemmer-Etuis in allen Ausführungen)
Ofenfabrik Wehner & Engelmann, Torgau, Fürstenweg 4 (Schamottekachelöfen, Kochmaschinen und Kesselfeuerungen, Fußboden- und Wandplatten, eisernen Öfen, Herde, Einmachtöpfe, Gärflaschen, Buntgeschirr)
Rhenania-Ossag, Torgau, Repitzer Weg (Vorläufer des Mineralölkonzerns Shell, hervorgegangen aus dem Joint Venture der Benzinwerke Rhenania GmbH Düsseldorf mit der Königlich-Niederländischen Petroleum-Gesellschaft, das nach dem Ersten Weltkrieg mit der Ölwerke Stern-Sonneborn AG, kurz Ossag, zusammenging)
Riebeck-Partuschke-Brauerei AG, Naundorfer Str. 7
Rottesche Mühle
Schlachthof Torgau
Torgauer Dachziegelwerk, Aeußerer Stadtbezirk 579 (Fabrikation von Rohbausteinen, Buntklinkern, Pflaster- und Mauersteinen, Falzsteinen, Deckensteinen, porösen Langlochsteinen)
Torgauer Kesselschmiede und Drahtflechterei Otto Kramer
Torgauer Zünderwerke
Villeroy & Boch, Keramische Werke AG, Steingutfabrik, Torgau (gegr. 1926, zur NS-Zeit Zwangsarbeit sowjetischer Kriegsgefangener aus Zeithain)
Wilhelm Stoll Maschinenfabrik, Torgau, früher Luckenwalde (Spezialität: Kartoffel-Erntemaschinen, Heuwender mit Schwadenrechen, Kultivatoren, Hackmaschinen, Ackerschleifen, Schleifapparate für Mähmaschinenmesser, Deichselträger mit Lenkvorrichtung, Jauchepumpen für Hand- und Kraftbetrieb, Kartoffel-Pflanzlochmaschinen, Deichselträger mit Lenkvorrichtung resp. Stoßfänger, Kultivatoren, Dampf-Waschmaschinen, Schleifmaschinen für Landwirtschaft und Industrie)
Witte, Kehne & Co. Maschinenfabrik, Eilenburger Str. 20
Ziegeleiwerk Schöbel

Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1894
An der Linie Halle-Sorau-Guben und der Nebenlinie Torgau-Wittenberg der Preußischen Staatsbahnen. Postamt erster Klasse, Telegraph, Wasserleitung, Gasanstalt, Schlachthof. Spiritusbrennerei, Zündschnurenfabrik und Ziegeleien.

Quellen
Adressbuch Kreis Torgau
archiv.sachsen.de
digital.slub-dresden.de
engelsdorfer-verlag.de
landkartenarchiv.de
picclick.de
Stadtplan Torgau 1934