Wittenberg (Elbe, Sachsen-Anhalt)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Fotos ohne Nachfrage!
letzte Änderung: 08.08.2022

Martin Luther - der Reformator aus Eisleben, Mönch aus Erfurt und aufmüpfige Gegenspieler des Papstes - machte Wittenberg mit dem Anschlag seiner 95 Thesen 1517 weit über die Stadtgrenze und schließlich auch über die Grenzen des Deutschen Reiches hinaus bekannt. Jahrhunderte später nahm die Stadt ihren wirtschaftlichen Aufschwung unter anderem mit Maschinenbau und Chemischer Industrie. Während der NS-Zeit wurde auch Wittenberg zu einem Rüstungsstandort. Die Arado Flugzeugwerke GmbH aus Rostock-Warnemünde gründeten auch in Wittenberg ein Zeigwerk.

Kant Chocoladenfabrik AG, heute Wikana, Dessauer Straße 8

Kant Chocoladenfabrik AG, Foto: Martin Schramme, 2012 Kant Chocoladenfabrik AG, Foto: Martin Schramme, 2012 Kant Chocoladenfabrik AG, Foto: Martin Schramme, 2012 Kant Chocoladenfabrik AG, Foto: Martin Schramme, 2012 Kant Chocoladenfabrik AG, Foto: Martin Schramme, 2015 Kant Chocoladenfabrik AG, Foto: Martin Schramme, 2015 Kant Chocoladenfabrik AG, Foto: Martin Schramme, 2015 Kant Chocoladenfabrik AG, Foto: Martin Schramme, 2015

An der Bundesstraße Richtung Coswig fällt der mächtige Gebäudekomplex der ehemaligen Kant-Schokoladenfabrik sofort auf. Wo heute WIKANA-Kekse zu haben sind, produzierte die Kant Chocoladenfabrik AG einst Schokolade. Die Unternehmung begann 1886 in Hamburg. 1902 wurde sie nach Berlin und 1922/23 weiter nach Wittenberg direkt an den Elbhafen verlegt. Großaktionär der AG war die Zuckerfabrik Rabbethge & Giesecke in Klein-Wanzleben bei Magdeburg. Seit 1939 beteiligte sich Kant an der Rüstungsproduktion, wofür große Teile der Anlagen nach Tangermünde verlagert wurden. Neben der Produktion von Arado-Flugzeuge der Typen Ar 95, 96 und 234 (erster strahlgetriebener Bomber der Welt) wurden auch Rümpfe und Tragflächen für Heinkel, Focke-Wulf und Junkers gefertigt. Ein Teil der Belegschaft arbeitete ferner für die Wasag-Sprengstoff AG. Auch viele Zwangsarbeiter mussten in der Rüstungsindustrie schufften. Nach dem Kriegsende 1945 wurde keine Schokolade mehr produziert. Es fehlte einfach an den teuren Ausgangsstoffen. Dafür wurden Kunsthonig, Haferflocken, Kaffee Ersatz und Nudeln hergestellt. Schließlich wurde der Betrieb enteignet, war 1953 entgültig Volkseigentum und hieß nach der Zusammenlegung mit Nadena zunächst VEB Süßwarenfabrik Nadena Kant. Kant machte im Westen weiter und fusionierte 1949/50 mit dem aus Dresden geflüchteten Kolonialwaren-Unternehmen Hartwig & Vogel. Ab 1951 lief die Produktion der Kant-Hartwig & Vogel AG einige Jahre in Einbeck, aber 1957 war auch im Westen Schluss. Im Osten existierte der Nachfolgebetrieb unter dem Namen VEB Wikana Süß- und Dauerbackwarenfabrik (Wikana = Kunstwort aus den Anfangsbuchstaben von Wittenberg, Kant und Nadena) weiter. Ab 1970 waren im Rahmen der zentralen Leitung und Lenkung der sozialistischen Produktion der DDR nur noch Dauerbackwaren im Programm. 1989 zählten zum Betrieb Wikana 500 Werktätige. Im Jahr darauf kaufte ein Westdeutscher Wikana. Nach sechs Monaten war der Betrieb am Ende mit gerade noch 150 Mitarbeitern und die namhaften bundesdeutschen Kekshersteller hatten kein Interesse. Heute heißt das Unternehmen Wikana Keks und Nahrungsmittel GmbH. Nachdem die das DDR-Volkseigentum verscherbelnde Treuhandgesellschaft bereits die Liquidation beschlossen hatte, kaufte Wolfgang Fischer, ein "Ossi", der zu DDR-Zeiten beim VEB Kombinat Nahrungsmittel und Kaffee Halle/Saale (NAKA) für den Absatz zuständig war, den Traditionsstandort in Wittenberg 1997. Vorher hatten Mitarbeiter Wikana als Management-Buy-out weitergeführt. Aus der Produktpalette seit Jahren besonders beliebt ist der Kakao-Keks Othello. Ein Renner ist auch der Hansa-Keks, der mit Hilfe das einst für das Rezept zuständigen Fachmannes aus Brand-Erbisdorf (Sachsen) wieder aussieht und schmeckt wie damals in der DDR. Wikana

Turm eines unbekannten Objekts

Turm in Wittenberg, Foto: Martin Schramme, 2015 Turm in Wittenberg, Foto: Martin Schramme, 2015
Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015

Wozu dieser recht markante Turm gehört, konnte bei den bisherigen Recherchen nicht geklärt werden. Das Gelände jedenfalls befindet sich westlich der ehemaligen Kant-Schokoladenfabrik, jedoch befindet sich ein sehr großes Grundstück dazwischen, bei dem es sich um die Dessauer Straße Nummer 27 handeln könnte. Im Adressbuch von 1936 steht unter der 27 der Vermerk E. Thompson-Werke GmbH. Für den westlichen Nachbar steht unter 28 unter anderem Gesellschaft für Markt- und Kühlanlagen Berlin, Eis-Niederlage Wittenberg, H. Müller Kristalleis-Niederlage, K. Schmidt Eisen- und Röhrengroßhandlung, Wehrmacht Luft, Bestände-Verwaltung Wittenberg. Unter 29 folgt die Eisenwerk Joly Wittenberg GmbH und unter 30 nochmals die E. Thompson-Werke GmbH, Seifenpulver- und Bohnerwachsfabrik.

Baugeschäft Friedrich Gutewort

Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Zimmerei und Büro befanden zu Lebzeiten von Friedrich Gutewort (gest. 1946) auf dem Hof. Das Gelände war damals größer, denn Dachkonstruktionen wurden dort vorbereitet. Gutewort errichtete im Raum Wittenberg diverse Villen und Häuser, wo er auch einige Sandgruben besaß. Das Haus steht heute unter Denkmalschutz (Baujahr laut Denkmalsverzeichnis: 1935). Nachkommen lebten 2018 in Schleswig-Holstein und stellten diese Informationen zum Unternehmen dem Artefakte-Projekt dankenswerter Weise zur Verfügung.

Bahnhof Wittenberg

Bahnhof Wittenberg, Foto: Martin Schramme Bahnhof Wittenberg, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Im Bahnhof Wittenberg befindet sich diese wunderbare Keramik aus DDR-Zeiten. Es bleibt zu hoffen, dass sie erhalten bleiben, wenn der alte Wittenberger Bahnhof abgerissen wird, damit Deutschlands erster ökologischer Bahnhof entstehen kann. Im März 2011 kündete die Deutsche Bahn AG das 3,3 Millionen Euro teure Bauvorhaben an und im Juni 2012 sollte es losgehen. Die Keramik zeigt die Geschichte des Bahnhofs Wittenberg. Etliche Textteile sind zu lesen, zum Beispiel folgende: "10. September 1841 Eröffnung der Strecke Berlin-Cöthen. 1. Bahnhofsgebäude 1841-59." "1. Lokomotive ASCANIA 1840 erbaut von G. Stepahnson." 2014 war die Keramik entfernt.

Speicher I: Kornhaus Wittenberg (VEAB Wittenberg)

Kornhaus Wittenberg, Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015

Der 1939/1940 geplante Speicher am Wittenberger Hafen ging als "Kornhaus Wittenberg" und Objekt des Reichsnährstandes des nationalsozialistischen Großdeutschen Reiches 1942 in Betrieb. In der DDR wurde das Objekt vom Volkseigenen Erfassungs- und Aufkaufbetrieb (VEAB) weiter genutzt. Aus der Zeit stammt auch der Schriftzug "VEAB Wittenberg", der noch im Sommer 2015 gut zu erkennen war. Längst entfernt war die sthählerne Ladebrücke zum Hafenbecken. Einzig der wasserseitige Beton samt der Reste des einstigen Stahlaufbaus waren auch im Jahr 2015 noch erhalten. Der Speicher steht inzwischen unter Denkmalschutz und wird von Privatleuten bewohnt. 1992 war der Betrieb eingestellt worden.

mehr dazu

Speicher II

Speicher 2 in Wittenberg, Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015

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Gertlers Medizinal-Drogerie (Apotheke)

Gertlers Medizinal-Drogerie, Foto: Martin Schramme, 2015 Gertlers Medizinal-Drogerie, Foto: Martin Schramme, 2015

Karl Gertler war im Adressbuch von 1936 als Apothekenbesitzer in Piesteritz, Coswiger Str. 137, eingetragen. Wer kann mehr über dieses Unternehmen sagen? Bitte hier melden!

Alte Fabrik

alte Fabrik, Foto: Martin Schramme, 2015 alte Fabrik, Foto: Martin Schramme, 2015 alte Fabrik, Foto: Martin Schramme, 2015 alte Fabrik, Foto: Martin Schramme, 2015 alte Fabrik, Foto: Martin Schramme, 2015 alte Fabrik, Foto: Martin Schramme, 2015

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Dampfdestillation und Weinbrennerei

alte Fabrik, Foto: Martin Schramme, 2015

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Betriebe in der DDR (1949-1990)
VEB Anhängerbau Wittenberg
VEB Anstriche Wittenberg
VEB Ausrüstungskombinat für Geflügel- und Kleintieranlagen Wittenberg
VEB Bekleidungswerk Wittenberg
VEB Blechwarenfabrik Rothemark (Milchkocher mit Wasserbad und Flöte)
VEB Dienstleistungsbetrieb Wittenberg (VEB Kombinat Hauswirtschaftliche Dienstleistungen Halle)
VEB Druckerei Wittenberg (ab Juli 1972 der Zentrag zugeordnet)
VEB Eisenwerk Wittenberg (VEB Kombinat Metallwaren Dessau)
VEB Elektrobau Wittenberg (VEB Kombinat Keramische Werke Hermsdorf)
VEB Elektroinstallation Wittenberg
VEB Erfrischungsgetränke Wittenberg (VEB Getränkekombinat Dessau)
VEB Feintäschner Wittenberg
VEB Fischräucherei Wittenberg
VEB Getreidewirtschaftsbetrieb Wittenberg (VEB Kombinat Getreidewirtschaft Halle)
VEB Vereinigte Gießereisandwerke Wittenberg
VEB Großhandel OGS Wittenberg (VEB Kombinat OGS Halle)
VEB Gummi-Werke "Elbe" Wittenberg (Elbit, Betrieb des VEB Kombinat Plast- und Elastverarbeitung Berlin)
VEB Hängerbau Wittenberg
VEB Heimtextilien Wittenberg
VEB Holzverarbeitung Wittenberg
VEB Kfz-Instandsetzung Wittenberg
VEB Kfz-Reparaturen Wittenberg
VEB Kraftverkehr Wittenberg (VEB Verkehrskombinat Halle)
VEB Kranbau Wittenberg (VEB Schwermaschinenbaukombinat TAKRAF Leipzig)
VEB Kreisbaubetrieb Wittenberg
VEB Kreisbetrieb für Landtechnik Wittenberg (VEB Kombinat landtechnische Instandhaltung Halle)
VEB Lederwaren Wittenberg (VEB Kombinat Holz- und Kulturwaren Naumburg)
VEB Leuchtenbau Wittenberg (VEB Kombinat Elektrowaren Halle)
VEB Maschinen- und Gerätebau
VEB Maschinen- und Mühlenbau Wittenberg (VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen / VEB Kombinat Nagema)
VEB Metallguß Wittenberg
VEB Metallverarbeitung Wittenberg (VEB Kombinat Metallbau Dessau)
VEB Mineralwasserfabrik Wittenberg
VEB Möbelwerke Wittenberg (VEB Möbelkombinat Dessau)
VEB Möbelwerkstätten Wittenberg
Notschlachtungsbetrieb Wittenberg
VEB Papierverarbeitung Wittenberg (VEB Kombinat Holz- und Kulturwaren Naumburg)
VEB Spezialmaschinenbau Wittenberg
VEB Spiritus Wittenberg
VEB Stahl- und Maschinenbau Wittenberg
VEB Straßen- und Tiefbau Wittenberg (VEB Straßen-, Brücken- und Tiefbaukombinat Halle)
VEB Süßwarenfabrik Nadena-Kant
VEB TGA Wittenberg (VEB Kombinat technische Gebäudeausrüstung)
VEB Wärmeversorgung Wittenberg
VEB Waschmittel Wittenberg (VEB Kombinat Chemie und Plastverarbeitung Halle)
VEB Weinabfüllung und Senffabrik Wittenberg
VEB Wikana Süß- und Dauerbackwarenfabrik Wittenberg (VEB Kombinat Nahrungsmittel und Kaffee Halle)
VEB Wiko Wittenberg (Wiko = Wittenberger Korbwaren)
VEB Windenbau Wittenberg
VEB Wittenberger Kinderbekleidung
VEB Wittol Wittenberg (zuvor VEB Haushaltschemie Wittenberg / Reinigungs- und Schuhputzmittel, Kerzen, VEB Petrolchemisches Kombinat Schwedt)

Wirtschaft und Leben in Wittenberg vor 1945
A. Wetzig Eisengiesserei, Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt (Plansichter in hängender und freistehender Konstruktion für alle Verhältnisse passend, auch Einkasten-Plansichter von unübertroffener Ausführung und Leistung)
Bahnspedition und Möbeltransport Otto Scheinig, Mittelstr. 16
Bio-Likörfabrik und Weinbrennerei H. Fuhrmann, Wittenberg/Bezirk Halle, Coswiger Str. 31 (gegr. 1883, Dampf-Destillation, Fruchtsaft-Presserei, Obstwein-Kelterei, Weingroßhandlung, Essig-, Sprit- und Mostrich-Fabrik)
Carl Petrick Nachfolger Kolonialwaren Landesprodukte, Collegienstr. 20, Sternstr. 18, Mittelstr. 53 (Inhaber: Carl Heidecke, Konserven, Zucker, Kaffee-Grosshandlung; Kolonialwaren- und Konserven-Versandhaus, Zigarren, Weine, Tee, Kakao, Kaffee, Südfrüchte, Bezug ganzer Waggonladungen von ersten und renommiertesten Häusern)
Christian Strobach Mühlenbau-Anstalt und Maschinen-Fabrik Wittenberg (Spezialität: Neubau und Umbauten von Weizen- und Roggenmühlen)
Conservirungs-Salz-Fabrik Wittenberg, Inhaber: Theodor Heydrich & Co. (seit 1846)
Dr. Backhoffs Backaromen GmbH Wittenberg (Teebutter-Aroma, Kuchengewürz, Kuchenfreude, Bienenstich-Aroma, Sandtorten-Aroma, Dr. Backhoffs Puddings, Pudding-Soßen, fix und fertiges Kuchenmehl, Backpulver, Brausepulver, Vanillin-Zucker, Gelatine, Mandel-, Zitronen-, Rum-, Vanille-Aroma etc.)
Eisenwerk Joly Wittenberg GmbH (erster Guss am 8. Juli 1890)
Eis- und Fuhrgeschäft Otto Baier, Tauentzienstr. 10
E. Thompson-Werke GmbH
Ernst Wittenberg Süßwaren-Fachgroßhandel
Gebrüder Germann Eisengießerei
Gesellschaft für Markt- und Kühlhallen (Berlin), Dessauer Str. 28
Gummi-Werke "Elbe" AG (gegr. 1898 in Leipzig als Oxylin-Werke, Verlegung 1900 nach Piesteritz, heute Wittenberg, 1912 Verlegung nach Hamburg, 1913 Rückkehr nach Piesteritz, seit 1901 Gummiwerke Elbe AG)
H. Bourzutschky Söhne Konservenfabrik, Fruchtpresserei und Siederei, Jam- und Marmeladen-Fabrik, Spiritusraffinerie (Fruchtsaftpressereien in Wittenberg und Jessnitz)
Herrosé & Ziemsen GmbH, Buchdruckerei und Buchbinderei
H. Fuhrmann Dampf-Destillation Wittenberg
Kant Chokoladenfabrik AG, Dessauer Straße 25/26 (gegr. 1886)
Karl Franke Bottich-Fabrik Wittenberg
Kolonialwaren Carl Batzsch, Kurfürstenstr. 6
Licht- und Kraftwerke Wittenberg GmbH, Hallesche Str. 32
Paul Georg Karmann Ofen- und Herdfabrik, Wittenberg, Fabrik und Lager (gegr. 1889, Lieferant f&uum;r alle Behörden, ständiges Lager von ca. 200 Oefen)
R. Herroses Verlag, Wittenberg/Bezirk Halle (zum Repertoire gehörten Schriften wie "Das Neue Reich", "Volk und Rasse", "Völkisches Weltbild", "Heimschaft - Sippe - Stamm" und "Neuordnung der Wirtschaft")
Robert Krause Chemische Fabrik, Fettwaren-Fabrik
Schokoladen-Fabrik Ernst Feilner
Sidolwerke Siegel & Co. Wittenberg, Rothemarkstraße 7-9 (Kerzenfabrik, Tinte, Schuhkreme)
Thurm & Wunder Nachf. Kakao- und Schokoladen-Fabrik
Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-AG, Chemische Fabriken, Werk Reinsdorf (Wittenberg)
Wittenberg Fettwarenfabrik Robert Krause (Chemische Fabrik, Inhaber: Emil Wiglaw und Dr. Hermann Wiglaw, Karbolineum, Oele und Fette zu technischen Zwecken)
Wittenberger Glassandwerke GmbH, Dobiener Str.
Wittenberger Steingutfabrik GmbH (gegr. 1896)

Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1894
An der Elbe und an den Linien Berlin-Halle, Berlin-Leipzig, Kohlfurt-Falkenberg-Roßlau, Wittenberg-Cöthen-Aschersleben und der Nebenlinie Wittenberg-Torgau der Preußischen Staatsbahnen. Ein Postamt erster Klasse nebst Zweigstelle und Telegraph, Fernsprecheinrichtung, Wasserleitung, Kanalisation und Gasanstalt. Die Stadt hat drei Eisengießereien und Maschinenfabriken, Fabriken für Sprit, ätherische Öle, Thon- und Cementwaren, elektrische Anlagen und Seifenpulver, Ziegeleien, Mühlen, Dampfsägewerke, Woll-, Kram- und Viehmärkte, Landwirtschaft und Gemüsebau. Die ehemals bedeutende Tuchfabrikation ist eingegangen.

Begriffe
Karbolineum = Teeröl zur Konservierung von Holz (Bahnschwellen, Telegrafenmasten usw.)
Niederlage = hier ist ein Warenlager gemeint (Ablage von Bier, Eis und so weiter)